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rund 6500 Mann — nach eigenen Angaben —, je
doch geben andere diese weit höher an. Die abge
fallene Korvette „Beloce", nun „Tuckery" geheißen,
legte sich an die Landseite, um nötigenfalls ihre Ge
schütze gegen die Neapolitaner spielen lassen zu können.
Stadt und Festung Milazzo bilden den Schlüssel
einer langen, schmalen Landzunge. Vor dieser Enge
hatte Bosco eine Verteidigungslinie eingenommen, da
ihin seine Kräfte zu schwach für einen Angriff er
schienen. Am 20. Juli in der Frühe griffen die Gari-
baldiner an. Der erste Angriff mißglückte. Garibaldi
wurde leicht verwundet und verlor viele Offiziere und
Mannschaften. Beinahe wäre es infolge eines tapferen
Reiterangriffes gelungen, den Diktator zum Gefangenen
zu machen. Major Miffori hieb ihn heraus. Endlich
gelang es den Freischärlern, das Dorf Santa Marina
zu besetzen und Bosco in den Rücken zu fallen.
Dieser zog sich auf Milazzo zurück, während die Ka
nonen der abgefallenen „Tuckery" ihm hart zusetzten.
Um 2 Uhr nachmittags, nach kurzer Rast, schritt
Garibaldi zum Angriff der Stadt. Der zerfallene
Ringwall bot wenig Widerstand. Zn den Gassen
wurde weitergefochten, uub langsam zogen sich die
Königlichen in das Kastell zurück. Um 4 Uhr war
der Kampf beendet. Garibaldi hatte an 800, Bosco
an 200 Mann verloren. Zur Verhinderung eines
Ausfalles ließ der Diktator rund um das Kastell