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Der Internationale Herold.
Es ist leider eine nicht zu verhehlende Tatsache, daß der
Geist der Völkerständigung nur sehr langsam um sich greift
und besonders in Deutschland noch fast überall auf erbitterten
Widerstand oder kühle Ablehnung stößt, während er in den
Ländern, die während des Krieges ihre Neutralität wahren
konnten, und auch in England beträchtlich schnellere Fort
schritte zu machen scheint. Um so größere Veranlassung haben
alle überzeugten Friedensfreunde, nicht in ihren Bemühungen
zu erlahmen.
Die Schriftleitung hat ihren Ueberzeugungen und Ansichten
freien Lauf gelassen, legt aber Wert darauf, zu wiederholen, daß
diese in keiner Weise für Mitarbeiter maßgebend sein sollen.
Jeder Beitrag, der der Völkerverständigung auf irgend einem
Gebiete dienen will, wird gerne aufgenommen werden, doch
darf dabei der internationale Charakter der Zeitschrift nicht
gänzlich außer acht bleiben und werden alle Mitarbeiter gebeten,
zu bedenken, daß der I. H. auch von Nichtdeutschen in ver
hältnismäßig großer Anzahl gelesen wird.
Schließlich möchten wir noch darauf hinweisen, daß die
Zeitschrift unter den heutigen Verhältnissen ein recht kost
spieliges Unternehmen ist und noch sehr erheblicher Erweiterung
ihres Leserkreises bedarf, ehe auch nur von einer annähernden
Deckung der Kosten die Rede sein kann. Der Herausgeber
würde eine eifrigere Unterstützung auch in dieser Hinsicht be
sonders dankbar begrüßen, weil ihm dadurch die Möglichkeit
geboten würde, die von Anfang an geplante englische Ausgabe
bald zu verwirklichen.
Den seit Anfang des Jahres so beträchtlich veränderten
Preisverhältnissen entsprechend, muß der Bezugspreis für das
neue Vierteljahr erhöht werden. Die neuen Gebühren sind so
niedrig als irgend möglich gehalten und aus den Angaben am
Kopfe dieser Augabe ersichtlich. Beziehern, die den bisherigen
Betrag für das dritte Vierteljahr bereits eingesandt haben, wird