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Der Internationale Herold.
wesenen, jetzt aber völlig unzureichenden Wirtschaftssystemes
bald hie, bald da völlig eingestellt, überall eingeschränkt werden,
um die allzu schnell hervorquellenden Produkte den besitzenden
Klassen sichern, den besitzlosen Klassen vorenthalten zu können.
Ein System stirbt nur langsam, auch wenn es sich längst über
lebt hat, aber endlich muß der Tag doch kommen, da Gewohn
heit, Interessenwirtschaft, verknöcherter Egoismus und jene Furcht
vor der befreienden Tat, der größte auf der Menschheit lastende
Fluch, nicht mehr ausreichen, Unzweckmäßigkeit und Unverstand
noch länger über den Verstand und das Gemeinwohl siegen zu
lassen. Das System, das auf dem Kampfe um den Besitz der
Produktionsmittel beruht, und das gesamte wirtschaftliche Leben,
die politischen Verhältnisse und den Staat nach dem Prinzipe
des Willens zur Macht gestaltet, dadurch die Menschheit in
zwei feindliche Lager teilt und ungezählte Opfer, unsagbares
Elend, unerhörte Mühen und Lasten verursacht, dieses System
muß verworfen werden und ersetzt werden durch ein anderes,
das den Willen zur gegenseitigen Hilfe auch im wirtschaftlichen
Leben zum höchsten Gebote macht. Die Geschichte lehrt den,
der ihre Sprache versteht, daß die in der Umgebung tätigen
Kräfte lange und kräftig wirken müssen, ehe sie und ihre Rich
tung erkannt werden und ein neues Ideal als Leitstern am
Himmel der gesenkten Hauptes einherschleichenden Menschheit
aufleuchten lassen können. Äuch dann starrt der Mensch zu
nächst noch lange ungläubig auf diese neue Erscheinung, und
erst allmählich kommen die Massen in Fluß, sondern sich die
Parteien, und erst dann beginnt der Kampf für und gegen die
neue Lehre; die Entscheidung fällt meistens erst, wenn das Licht
des neuen Sternes auch die dunkelsten und umnachtetsten Geister
blendet, und die Macht der neuen Talsachen die letzten Proteste
der absichtlich Blinden erdrückt. Es mehrt sich die Zahl derer,
die den jungen Stern des Sozialismus gesehen haben, schon
sondern sich die Heerlager zum kommenden Kampfe