38
Der Internationale Herold.
erzielen; sie ist also zu einem großen und schwerwiegenden
Faktor in der sozialen Entwicklung geworden. Darauf werden
wir bei der Erörterung der Arbeitsteilung und Gesellschafts
ordnung ausführlicher zurückkommen müssen.
Mit der Erkenntnis von dem Werte der Produktionsmittel
und von dem Charakter aller Gegenstände der Umgebung auch
in ihrem Naturzustände als mögliche oder eventuelle Produktions
mittel wuchs der Wunsch, sich möglichst viele derselben zur
eigenen Verwendung anzueignen; so entstand „das Ideal des
Eigentums“ oder „des Besitzes“, wie wir es kurz nennen wollen.
In ihm finden wir die zweite, mächtige Säule, auf dem unser
Wirtschaftssystem ruht, und dessen Auswirkung sich in erster
Linie in der gesellschaftlichen Gliederung zu erkennen gibt, bei
deren Erörterung wir also dieses Ideal näher kennen lernen werden.
Es ist hier mehrfach die Rede gewesen von dem Werte eines
Arbeitsproduktes als Endziel der Arbeit oder als Produktions
mittel, und es ist bereits gesagt worden, daß der Wert des
ersteren ideeller Art ist, auf dem idealistischen Elemente beruht,
indem er rein subjektiv ist, in dem Gefühle der Befriedigung
besteht, das durch seine Verwendung erzielt wird. Das ist also
ein absoluter Wert, der sich nicht zahlenmäßig oder durch Ver
gleichung mit anderen Gegenständen ausdrücken läßt. Der Wert
der Produktionsmittel ist, wie gesagt, anderer Art, spekulativ
und zahlenmäßig ausdrückbar oder an anderen Werten zu messen.
Damit müssen wir uns noch einen Augenblick befassen. In
seiner Eigenschaft als Reserve für spätere eigene Verwendung
zur Befriedigung eines Bedürfnisses wird der Wert eines Arbeits
produktes einmal in der Arbeitsersparnis, dann auch in der
Vorstellung der zu erwartenden Befriedigung bestehen, es kommen
also materielle und ideelle Momente zusammen, denn die Arbeits
ersparnis wird erfahrungsmäßig eingeschätzt und ist ein mate
rialistisches Element, die Vorstellung künftiger Befriedigung mag
auch durch die Erfahrung beeinflußt werden, ist aber trotzdem