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Ortsgruppe Spangenberg
Lkbe Kameraden!
Wir hatten einen herrlichen Winter. Die Lugend kam voll
zu ihrem Recht. Schier und Rodel waren flott in Bewegung.
Letzt täuscht uns das Wetter, etwas verfrüht, den Frühling
vor. Wir wollen es als ein gutes Zeichen nehmen. Infolge der
Ereignisse der letzten Wochen sind wir noch etivas näher zusam
mengerückt und werden uns vielleicht noch einigermaßen zu
sammendrücken müssen. Aber es ist uns nicht bange davor-
Es wird alles erträglich bleiben wenn wir weiterhin den guten
Willen bet allen gleich Euch an der Front, alles durchzustehen
was die schwere Zeit von uns verlangt.
Aus dem Geschehen der Heimat habe ich Euch kurz zu be
richten:
Anfang Dezember batten wir eine öffentliche Volksver
sammlung der NSDAP., in der Hauptmann Krug- Berlin
über das Kriegsgeschehen svrach. Ln den gleichen Tagen bekamen
unsere Dörfer im Psresfetar neue Gäste, die sie zum Teil
schon von früherer Einquartierung kannten. Darüber werden
Euch Eure Angehörten geschrieben haben. Der Volkssturm
ist inzwischen rührig in Tätigkeit getreten und gibt dem Sonntag
unserer Männer das Gepräge. Die Kompanieführer wissen den
Dienst irteressant und inhaltsreich zu gestalten. Ln eindringlicher
Fo'm bat uns der Führer am Tage der Machtergreifung gesagt,
wie sehr es darauf ankommt, daß jeder seinen Mann steht.
Wir gedachten des 30. Januar in einer Abendfei er im
Lichtspielhaus Stöhr, in welcher besonders die Lugend stark ver
tieren war. Kreisleiter Dr. Schmidt ist seit Mitte Lanuar
wieder in sein altes Tätigkeitsgebiet in der Heimat eingerückt.
Ln einem Sprechabend am 24. 1. im hiesigen RathausbürgeL-
saal wies er uns aus seinen Erfahrungen im hohen Norden
heraus erneut aui unter- Verpflichtung als Deutsche und Gefolg-
schastsmünner des Führers hin. Die prächtigen Bremer Lungen
im KLB.-Lager Schützenhaus erfreuten uns am Sonntag, den
14. 1., mit einem wundervollen frohen G e m eiln schafts-
nachmittag. An ihren Darbietungen wurden die Alten wie
der jung.
Vom Volksopfer habt Ihr gehört. Das Ergebnis in
Spangenberg an drei Sonntagen wär über alle Erwartungen groß.
Kurt Eckel und Frau geb. Hartwig hielten im Dezember
ihre Silberhochzeit, Unser Ehrenbürger G-org Salzmann
wurde am 18. 12. 1944 82 Lahre alt. Küfermeister Werner
Möller, der älteste Spangenberger Bürger, ist im Siechenhaus
hierfielbst im Lanuar gestorben. Auch Konrad Siebert-Lotz
hat nach einem arbeitsreichen Leben als alter Soldat den
Marsch zur großen Armee angetreten. Er war fast bis zuletzt nicht
nur auf seines Sohnes Hof, sondern auch als Provisor der
Milden Stiftungen tätig. Heinrich Heinz starb in Rotenburg
a. F. im Hause seines Sohnes Kurt und wurde am 13. 12. 1944
in Svangenberg beigesetzt. Einen großen Verlust hat unseve
heimische Landwirtschaft durch den plötzlichen Tod von Stabs
veterinär d. Res. Heinz Rudolf erlitten. Er wurde nur 57
Lahre alt.
Von der Front traf die Nachricht ein, daß Hauptmann
Hch. Löffert als Kommandeur eines Füsilierbatls. im Osten
den Heldentod fand. Ganz unerwartet traf uns die Nachricht,
daß ein alter Nationalsozialist, Kurt Kaiser, am 6. 1. 1945
einem Unglücksfall erlag.
Als ich in der Lahresabschlußtagung am Silvesterabend
unserer im Felde gefallenen Pol. Leiter gedachte, mußte ich
nicht, daß auch Hans Mell aus Nausis zu ihnen gehörte. Er
war erst kurze Zeit Soldat und mußte zur Weihnachtszeit einem
Terrorangriff in der Heimat erliegen.
Aus Landefeld fiel Fritz Peter als zweiter Sohn der
Witwe Peter; aus Vockerode-Elbersdorf Wilhelm Stöcker;
aus Elbersdorf Konrad Schulze; aus Schnellrode Philipp
M e u r e r den Heldentod für Führer und Volk.
Eine große Freude hat die Familie D i e r k i n g und mit
ihr die ganze Stadt. Hauptmann Dierking ist aus amerikanischer
Gefangenschaft schwerverletzt in die Heimat zurückgekehrt.
Ewald B ö d i ck e r hatte Heimaturlaub wegen seines her
vorragenden Einsatzes im Westen.
Feldwebel Heinrich D e r st, Sohn des Bahnwärters Deist
und der Obergefr. Paul Haußner wurden mit dem E. K.
1 ausgezeichnet. Uffz. Ludwig Bertram erhielt das E. K. 2.
Ebenso Kurt W e n d e r o t h aus der Untergasse.
Georg Sangmeister - Herlefeld und Hans Knothe -
Mörshausen sind vom Schippen an der Hohen Tatra wieder zrE
rück. Kurt Schmidt- Weidelbach ist jetzt in derselben Tätig
keit im Westen eingesetzt.
Das Standesamt Mörshausen berichtet aus dem Heimat-
geschehen : Sterbe fälle: Invalide Johannes Bombeck, Frau
Emma Nolte. Eheschließungen: Minna Bott, Tochter
des Ortsbauernführers mit Reichsbahnassistent Karl Thiele
mann aus Kassel. Geburten:: Helga Range, Tochter des
Reichsbahnarbeiters Range, Gisela Bernhardts Tochter des Uffz.
Werner Bernhardt, Karl-Heinz Lanke, Sohn des Reichsbahn^
schaffners Iohannes Lanke. Berghelm: S t e r b e f ä l l e: Gg.
Heinr. Strube, Luise Diener. Eheschließungen: Bauer
und Gefr. Loh. Berge und Lilli Aßmann, Packer und Obergefr.
Otto Hahn und Frieda Bretthauer. Geb u nten: Helga
Lichau, Edelgard Wiern, Klaus-Dieter Hütter, Anna Blackert,
Heidrun Streidl.
Standesamt Herlefeld: Sterbefälle: Katharina Elise
Pfafsenbach, Anna Elisabeth Ackermann. Eheschließungen:
Wilhelm Ackermann und Martha Katharina Elis. Pippert,
Johann Adam Hubenthal und Gertrud Emilie Meister. Ge
burten: Willfried Rewald, Helmuth Wilhelm Hubenthal.
Nausis: Geburten: Horst Heinrich Liefe, Edith Erna
Kollmann, Fritz Lürgen Schäfer, Karl Heinz Franz. £°nbcfelh;
Sterbefälle: Karl Heinrich Kehr. G e b u r t e n: Brigitte
Menche, Franz Prottung.'Metzebach: G e b urten: Bernd Erich
Fischer.
Alle guten Wünsche der Heimat für Euch fasse ich zum
Schluß zusammen in den Gruß
Heil dem Führer! und bin Euer Ortsgruppenleiter
Th. Fenner.
Ortsgruppe Hilgershausen
Liebe Kameraden! Durch meinen mehrwöchigen Osteinsatz
von November 1944 bis Lanuar 1945 war es mir nicht möglich,
in der Weihnachtsnummer zu Worte zu kommen. Ich sende Euch
deshalb erst jetzt meine herzlichsten Glückwünsche für das neue
Lahr und wünsche Euch alles Gute. Vor allem wünsche ich
Euch, daß das Soldatenglück Euch weiter treu bleibt. Ihr könnt
gewiß sein, daß Euch unser aller Gedenken besonders während der
Weihnachtstage und zum Lahreswechsel galt. Ihr wißt ja, daß
die Heimat trotz des Bombeuterrors unserer Feinde stark und
zuversichtlich blieb. Und wenn die Heimat sich diese Haltung
trotz der neuerlichen Belastung durch die Ereignisse im Osten
bewahrt, dann ist es neben der vom Führer ausgehenden Sicher
heit Euer, des deutschen Soldaten, Verdienst, der uns die
Gewißheit gibt, daß er kritische Situationen meistern und über
winden kann. Immer wieder bewundert die Heimat die tapfere
Front, und darauf baut sie ja auch ihre Hoffnung, daß der
deutsche Soldat auch in der Entscheidungsschlacht sich be
währen wird.
Mein Osteinsatz führte mich auch für zwei Tage nach Zako
pane, wo damals unser Zellenleiter Pg. Hch. 'Wiegand aus
Hilgershausen in einem Lazarett Dienst tat. Als ich von feiner
Anwesenheit dort erfuhr, hatte ich.nw .selbstverständlich vorge
nommen, ihn auf dem Rückweg zu begrüßen. Durch die Ereig
nisse war das nicht mehr möglich. Darum, mein lieber Kamerad
Wiegand, von hier aus einen herzlichen Händedruck und besonde
ren Gruß!
Hier in der Heimat könnt Ihr jetzt allsonntäglich die Volks-
sturmsoldaten Aug' und Hand üben sehen, um jederzeit bereit
zu sein, wenn die Pflicht es erheischt.
Lm vorigen Jahre erreichten uns noch zwöi bittere Nach
richten. Es war einmal die Nachricht vom Heldentod unseres
Ortsgruppenleiters Pg. Rudolf Ka tz u ng. Einem großen Teil
von Euch war er Führer und Kampfgenosse in der Kampfzeit.
Wir alle haben seine ehrliche und gerade Art und sein be
scheidenes Wesen an ihm geschätzt. Seine Gefolgschaftstreue dem
Führer, seinen Kameraden und seinem Volke gegenüber besiegelte
er durch sein unvergeßliches Opfer.
Lm Dezember kam dann noch die Nachricht, daß unser
Blockleiter, Pg. Georg Schmidt-Hilgershausen, an den Fol
gen seiner Verwundung an der Lnvasionsfront gestorben sei. In
Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken ivir der beiden Kameraden
und tragen mit ihren Angehörigen schwer an diesem Verlust.
Im Namen der Heimat wünsche ich Euch alles Gute und
sende Euch herzliche Heimatgrüße.
Euer ' Ortsgruppenleiter H. M u t l>
Ortsgruppe Deute
Liebe Feldgraue an der Front und in der Heimat!
Furchtbar dröhnt das Kampsgetöse an der Tür unseres
Reiches. Unsagbar tapfer erwehrt sich die Front der anstürmenden
Feinde. Dankbar schaut die Heimat auf Euch, Ihr Helden, in
dem furchtbarsten Ringen aller Zeiten. /
Und bei uns in dem schönen Edertal, das jetzt mit herrlicher
Schneedecke wie mit einem weißen Tuche überzogen ist, unter
dessen schützender Hülle die Wintersaat dem Frühjahrserwachen
entgegenschlummert, sieht es so friedlich aus. Die gesunde Lugend
führt mit ihren Schlitten, trotz Verbotes, den „Wolfershäufer
Weg" hinunter bis auf „Diclings" Hof; den „Tannenweg" be
lebt die frohjauchzende, rodelnde Lugend und die Schiefahrpr
saußen den „Lohrain" hinunter — welch' friedliches Bild —
An den Sonntagen versammeln sich die Männer des Volks
sturms zu ihrer Ausbildung. Wie die Front draußen ihre Pflicht