Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 44, im Februar 1945)

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Ortsgruppe Spangenberg 
Lkbe Kameraden! 
Wir hatten einen herrlichen Winter. Die Lugend kam voll 
zu ihrem Recht. Schier und Rodel waren flott in Bewegung. 
Letzt täuscht uns das Wetter, etwas verfrüht, den Frühling 
vor. Wir wollen es als ein gutes Zeichen nehmen. Infolge der 
Ereignisse der letzten Wochen sind wir noch etivas näher zusam 
mengerückt und werden uns vielleicht noch einigermaßen zu 
sammendrücken müssen. Aber es ist uns nicht bange davor- 
Es wird alles erträglich bleiben wenn wir weiterhin den guten 
Willen bet allen gleich Euch an der Front, alles durchzustehen 
was die schwere Zeit von uns verlangt. 
Aus dem Geschehen der Heimat habe ich Euch kurz zu be 
richten: 
Anfang Dezember batten wir eine öffentliche Volksver 
sammlung der NSDAP., in der Hauptmann Krug- Berlin 
über das Kriegsgeschehen svrach. Ln den gleichen Tagen bekamen 
unsere Dörfer im Psresfetar neue Gäste, die sie zum Teil 
schon von früherer Einquartierung kannten. Darüber werden 
Euch Eure Angehörten geschrieben haben. Der Volkssturm 
ist inzwischen rührig in Tätigkeit getreten und gibt dem Sonntag 
unserer Männer das Gepräge. Die Kompanieführer wissen den 
Dienst irteressant und inhaltsreich zu gestalten. Ln eindringlicher 
Fo'm bat uns der Führer am Tage der Machtergreifung gesagt, 
wie sehr es darauf ankommt, daß jeder seinen Mann steht. 
Wir gedachten des 30. Januar in einer Abendfei er im 
Lichtspielhaus Stöhr, in welcher besonders die Lugend stark ver 
tieren war. Kreisleiter Dr. Schmidt ist seit Mitte Lanuar 
wieder in sein altes Tätigkeitsgebiet in der Heimat eingerückt. 
Ln einem Sprechabend am 24. 1. im hiesigen RathausbürgeL- 
saal wies er uns aus seinen Erfahrungen im hohen Norden 
heraus erneut aui unter- Verpflichtung als Deutsche und Gefolg- 
schastsmünner des Führers hin. Die prächtigen Bremer Lungen 
im KLB.-Lager Schützenhaus erfreuten uns am Sonntag, den 
14. 1., mit einem wundervollen frohen G e m eiln schafts- 
nachmittag. An ihren Darbietungen wurden die Alten wie 
der jung. 
Vom Volksopfer habt Ihr gehört. Das Ergebnis in 
Spangenberg an drei Sonntagen wär über alle Erwartungen groß. 
Kurt Eckel und Frau geb. Hartwig hielten im Dezember 
ihre Silberhochzeit, Unser Ehrenbürger G-org Salzmann 
wurde am 18. 12. 1944 82 Lahre alt. Küfermeister Werner 
Möller, der älteste Spangenberger Bürger, ist im Siechenhaus 
hierfielbst im Lanuar gestorben. Auch Konrad Siebert-Lotz 
hat nach einem arbeitsreichen Leben als alter Soldat den 
Marsch zur großen Armee angetreten. Er war fast bis zuletzt nicht 
nur auf seines Sohnes Hof, sondern auch als Provisor der 
Milden Stiftungen tätig. Heinrich Heinz starb in Rotenburg 
a. F. im Hause seines Sohnes Kurt und wurde am 13. 12. 1944 
in Svangenberg beigesetzt. Einen großen Verlust hat unseve 
heimische Landwirtschaft durch den plötzlichen Tod von Stabs 
veterinär d. Res. Heinz Rudolf erlitten. Er wurde nur 57 
Lahre alt. 
Von der Front traf die Nachricht ein, daß Hauptmann 
Hch. Löffert als Kommandeur eines Füsilierbatls. im Osten 
den Heldentod fand. Ganz unerwartet traf uns die Nachricht, 
daß ein alter Nationalsozialist, Kurt Kaiser, am 6. 1. 1945 
einem Unglücksfall erlag. 
Als ich in der Lahresabschlußtagung am Silvesterabend 
unserer im Felde gefallenen Pol. Leiter gedachte, mußte ich 
nicht, daß auch Hans Mell aus Nausis zu ihnen gehörte. Er 
war erst kurze Zeit Soldat und mußte zur Weihnachtszeit einem 
Terrorangriff in der Heimat erliegen. 
Aus Landefeld fiel Fritz Peter als zweiter Sohn der 
Witwe Peter; aus Vockerode-Elbersdorf Wilhelm Stöcker; 
aus Elbersdorf Konrad Schulze; aus Schnellrode Philipp 
M e u r e r den Heldentod für Führer und Volk. 
Eine große Freude hat die Familie D i e r k i n g und mit 
ihr die ganze Stadt. Hauptmann Dierking ist aus amerikanischer 
Gefangenschaft schwerverletzt in die Heimat zurückgekehrt. 
Ewald B ö d i ck e r hatte Heimaturlaub wegen seines her 
vorragenden Einsatzes im Westen. 
Feldwebel Heinrich D e r st, Sohn des Bahnwärters Deist 
und der Obergefr. Paul Haußner wurden mit dem E. K. 
1 ausgezeichnet. Uffz. Ludwig Bertram erhielt das E. K. 2. 
Ebenso Kurt W e n d e r o t h aus der Untergasse. 
Georg Sangmeister - Herlefeld und Hans Knothe - 
Mörshausen sind vom Schippen an der Hohen Tatra wieder zrE 
rück. Kurt Schmidt- Weidelbach ist jetzt in derselben Tätig 
keit im Westen eingesetzt. 
Das Standesamt Mörshausen berichtet aus dem Heimat- 
geschehen : Sterbe fälle: Invalide Johannes Bombeck, Frau 
Emma Nolte. Eheschließungen: Minna Bott, Tochter 
des Ortsbauernführers mit Reichsbahnassistent Karl Thiele 
mann aus Kassel. Geburten:: Helga Range, Tochter des 
Reichsbahnarbeiters Range, Gisela Bernhardts Tochter des Uffz. 
Werner Bernhardt, Karl-Heinz Lanke, Sohn des Reichsbahn^ 
schaffners Iohannes Lanke. Berghelm: S t e r b e f ä l l e: Gg. 
Heinr. Strube, Luise Diener. Eheschließungen: Bauer 
und Gefr. Loh. Berge und Lilli Aßmann, Packer und Obergefr. 
Otto Hahn und Frieda Bretthauer. Geb u nten: Helga 
Lichau, Edelgard Wiern, Klaus-Dieter Hütter, Anna Blackert, 
Heidrun Streidl. 
Standesamt Herlefeld: Sterbefälle: Katharina Elise 
Pfafsenbach, Anna Elisabeth Ackermann. Eheschließungen: 
Wilhelm Ackermann und Martha Katharina Elis. Pippert, 
Johann Adam Hubenthal und Gertrud Emilie Meister. Ge 
burten: Willfried Rewald, Helmuth Wilhelm Hubenthal. 
Nausis: Geburten: Horst Heinrich Liefe, Edith Erna 
Kollmann, Fritz Lürgen Schäfer, Karl Heinz Franz. £°nbcfelh; 
Sterbefälle: Karl Heinrich Kehr. G e b u r t e n: Brigitte 
Menche, Franz Prottung.'Metzebach: G e b urten: Bernd Erich 
Fischer. 
Alle guten Wünsche der Heimat für Euch fasse ich zum 
Schluß zusammen in den Gruß 
Heil dem Führer! und bin Euer Ortsgruppenleiter 
Th. Fenner. 
Ortsgruppe Hilgershausen 
Liebe Kameraden! Durch meinen mehrwöchigen Osteinsatz 
von November 1944 bis Lanuar 1945 war es mir nicht möglich, 
in der Weihnachtsnummer zu Worte zu kommen. Ich sende Euch 
deshalb erst jetzt meine herzlichsten Glückwünsche für das neue 
Lahr und wünsche Euch alles Gute. Vor allem wünsche ich 
Euch, daß das Soldatenglück Euch weiter treu bleibt. Ihr könnt 
gewiß sein, daß Euch unser aller Gedenken besonders während der 
Weihnachtstage und zum Lahreswechsel galt. Ihr wißt ja, daß 
die Heimat trotz des Bombeuterrors unserer Feinde stark und 
zuversichtlich blieb. Und wenn die Heimat sich diese Haltung 
trotz der neuerlichen Belastung durch die Ereignisse im Osten 
bewahrt, dann ist es neben der vom Führer ausgehenden Sicher 
heit Euer, des deutschen Soldaten, Verdienst, der uns die 
Gewißheit gibt, daß er kritische Situationen meistern und über 
winden kann. Immer wieder bewundert die Heimat die tapfere 
Front, und darauf baut sie ja auch ihre Hoffnung, daß der 
deutsche Soldat auch in der Entscheidungsschlacht sich be 
währen wird. 
Mein Osteinsatz führte mich auch für zwei Tage nach Zako 
pane, wo damals unser Zellenleiter Pg. Hch. 'Wiegand aus 
Hilgershausen in einem Lazarett Dienst tat. Als ich von feiner 
Anwesenheit dort erfuhr, hatte ich.nw .selbstverständlich vorge 
nommen, ihn auf dem Rückweg zu begrüßen. Durch die Ereig 
nisse war das nicht mehr möglich. Darum, mein lieber Kamerad 
Wiegand, von hier aus einen herzlichen Händedruck und besonde 
ren Gruß! 
Hier in der Heimat könnt Ihr jetzt allsonntäglich die Volks- 
sturmsoldaten Aug' und Hand üben sehen, um jederzeit bereit 
zu sein, wenn die Pflicht es erheischt. 
Lm vorigen Jahre erreichten uns noch zwöi bittere Nach 
richten. Es war einmal die Nachricht vom Heldentod unseres 
Ortsgruppenleiters Pg. Rudolf Ka tz u ng. Einem großen Teil 
von Euch war er Führer und Kampfgenosse in der Kampfzeit. 
Wir alle haben seine ehrliche und gerade Art und sein be 
scheidenes Wesen an ihm geschätzt. Seine Gefolgschaftstreue dem 
Führer, seinen Kameraden und seinem Volke gegenüber besiegelte 
er durch sein unvergeßliches Opfer. 
Lm Dezember kam dann noch die Nachricht, daß unser 
Blockleiter, Pg. Georg Schmidt-Hilgershausen, an den Fol 
gen seiner Verwundung an der Lnvasionsfront gestorben sei. In 
Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken ivir der beiden Kameraden 
und tragen mit ihren Angehörigen schwer an diesem Verlust. 
Im Namen der Heimat wünsche ich Euch alles Gute und 
sende Euch herzliche Heimatgrüße. 
Euer ' Ortsgruppenleiter H. M u t l> 
Ortsgruppe Deute 
Liebe Feldgraue an der Front und in der Heimat! 
Furchtbar dröhnt das Kampsgetöse an der Tür unseres 
Reiches. Unsagbar tapfer erwehrt sich die Front der anstürmenden 
Feinde. Dankbar schaut die Heimat auf Euch, Ihr Helden, in 
dem furchtbarsten Ringen aller Zeiten. / 
Und bei uns in dem schönen Edertal, das jetzt mit herrlicher 
Schneedecke wie mit einem weißen Tuche überzogen ist, unter 
dessen schützender Hülle die Wintersaat dem Frühjahrserwachen 
entgegenschlummert, sieht es so friedlich aus. Die gesunde Lugend 
führt mit ihren Schlitten, trotz Verbotes, den „Wolfershäufer 
Weg" hinunter bis auf „Diclings" Hof; den „Tannenweg" be 
lebt die frohjauchzende, rodelnde Lugend und die Schiefahrpr 
saußen den „Lohrain" hinunter — welch' friedliches Bild — 
An den Sonntagen versammeln sich die Männer des Volks 
sturms zu ihrer Ausbildung. Wie die Front draußen ihre Pflicht
	        
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