Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 43, Dezember 1944)

LIEBE KAMERADEN! 
„Die Alliierten sind entschlossen, den europäischen Krieg zu einem raschen Abschluß zu bringen. 
Die von Eisenhower eingeleitete Großoffensive ist als der letzte Versuch zu betrachten, noch 
vor Ausgang des Jahres 1944 den Sieg zu erringen.“ 
Die Absicht wird Deutschland zunichte machen und damit werden wir vieles, wenn nicht alles 
gewinnen. Euer heldenhafter Einsatz im Kampf, unsere Arbeit inder Heimat, trotz mancher Belastung, 
die auch unseren Kreis betroffen hat, unsere Haltung, unser felsenfester Glaube an den Sieg 
und an unseren Führer, der immer Recht hat, wird unser Leben erzwingen und damit unsere 
und unserer Kindes Kinder Zukunft, die ewige deutsche Freiheit, den Staat nationaler Freiheit 
und sozialer Gerechtigkeit sicher stellen. So grüßt Euch wieder 
einmal zur 6. Kriegsweihnacht Euer Heimatkreis mit den besten 
Wünschen für Euer Wohlergehen. Wir versprechen dem Führer 
in alter Treue unsere Pflicht zu erfüllen an dem Platz, wo wir 
hingestellt sind. Heil Hitler! Euer 
Links: Ritterkreuzträger Leut 
nant Fritz KoUmann- 
Obermelsungen 
Foto Jung ermann-Melsungen 
Rechts: Hauptm. Heini Stöht- 
Binsförth, Träger des 
Deutschen Kreuzes in 
Gold Foto FlehrJich-fCasseJ 
Am 16. Oktober 1944 traf in Obermelsungen die erfreuliche 
Nachricht ein, daß der Führer wiederum einem Sohn unseres 
Kreises, dem Leutnant d. R. Fritz Kollmann. Zugführer in 
einem hessisch-thüringischen Panzergrenadier-Regiment, für her- 
vorragende Tapferkeit das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ver' 
liehen hat. 
Leutnant Fritz Kollmann, ein Sohn des Postsekretärs Ernst 
Kollmann, wurde am 10. September 1922 in Heinebach geboren. 
Rach bestandener Reifeprüfung meldete sich der Siebzehnjährige 
freiwillig zur Infanterie. Kaum hatte er 14 Tage an dem 
siegreichen Vormarsch der deutschen Truppen im Osten teilgenom 
men, als ihn eine Verwundung über li/ 2 Jahr an das Lazarett 
fesselte. Im Herbst 1942 konnte er wieder hinausziehen. Die 
harten Kämpfe im Osten sahen ihn an gefährlichsten Positionen. 
Ihm ist es z. B. vorzugsweise zu verdanken, daß durch den 
tapferen Einsatz seiner Einheit auf dem Balkan zehntausende 
von Kameraden vor der Gefangennahme geschützt werden 
konnten. — Leutnant Kollmann traf vor kurzem in Urlaub ein 
und wurde von der Gemeinde Obermelsungen, seinem jetzigen 
Wohnort, durch einen Dorfabend im festlich geschmückten 
Schmidt'schen Saale geehrt. Bürgermeister Scherf überreichte 
als Zeichen des Dankes ein Oelgemälde. Kreisleiter und Landrat 
Dr. Reinhardt entbot in tiefempfundenen Worten Ltn. 
Kollmann zu seiner hohen Auszeichnung die Glückwünsche der 
Partei und des Staates. In tiefer Ergriffenheit dankte Rit 
terkreuzträger Ltn. Kollmann für die erwiesenen Ehrun 
gen und erzählte in schlichten Worten von den Taten, die zu 
seiner hohen Auszeichnung führten. Die Heimat ist stolz auf den 
erst 22jährigen Offizier, dessen vorbildliche Tapferkeit durch die 
Verleihung der hohen militärischen Auszeichnung gekrönt wurde, 
und wünscht ihm weiterhin viel Soldatenglück. 
Hauptmann und Batteriechef Heini Stöhr. ältester Sohn 
des Rittergutsbesitzers Ernst Stöhr aus Binsförth, wurde 
wegen hervorragender Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Deut' 
schen Kreuz in Gold ausgezeichnet. 
In den erbitterten Abwehrkämpfen im Osten hat sich 
Hauptmann Stöhr immer von neuem hervorragend bewährt. Mit 
eiserner Ruhe lenkte er fein vernichtendes Feuer in die anstürmen 
den Massen der Feinde und schlug Angriff um Angriff ab. 
Allein fünfmal war es nur seinem Ausharren zu verdanken, daß 
die bereits rechts und links eingebrochenen Feinde restlos ver 
nichtet werden konnten. Oft riß er bei feindlichen Angriffen die 
wenigen, gerade greifbaren Grenadiere mit sich vor und warf. 
allen voranstürmend, den Feind mit der blanken Waffe auf 
die Ausgangsstellungen zurück. „Immer drupp!" ist der Wahl- 
spruch seiner Kämpfernatur, die sich im kühnen Angriff und zähen 
Ausharren gleich hervorragend auszeichnet. Mehrmals von allen 
Seiten eingeschlossen, legte er sein Artilleriefeuer hinter sich und 
wehrte mit Handgranaten und Karabinern in erbitterten Kämpfen 
Mann gegen Mann alle Angriffe auf seine B-Stelle ab, bis die 
Grenadiere die neue Linie besetzt hatten. Vereitelte Durch 
brüche, abgeschlagene Angriffe, Gegenstöße. Gefangene, erbeutete 
Maschinengewehre. Waffen, das sind sichtbare Ergebnisse seines 
mutvollen, so oft kampfentscheidenden persönlichen Einsatzes. 
Und kein Wunder, feine männliche, aufrechte Erscheinung, fein 
Draufgängertum, das im Reitergeist und feiner leidenschaftlichen 
Iagdlust wurzelt, verbunden mit einem aufgeschlossenen Herzen, 
schlägt seine Leute begeistert in seinen Bann. 
Das Deutsche Kreuz in Gold ist die äußere Anerkennung 
für den verdienstvollen Offizier, von dem seine Männer sagen: 
„Für den gehen wir durchs Feuer!" und dem die Heimat ihre 
besten Wünsche für eine siegreiche Heimkehr übermittelt. 
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