Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 42, Juli/August 1944)

Ortsgruppe Spangenberg 
Liebe Kameraden! Wieder ist der längste Tag des Jahres 
vorüber. Die Heuernte ist gehalten. Regen und Sonne wech 
selten miteinander ab und versprechen uns eine gute Ernte. 
Die erste Gerste ist bereits geschnitten. Wenn alles gut herein 
kommt, geht wieder eine Rechnung unserer Feinde fehl. — Was 
hat sich nun in den letzten beiden Monaten in Spangenberg 
ereignet?: Zu der 'großen Wochenendschulung in Melsungen, 
Sonntag, den 14. Mai, war die Ortsgruppe mit 70 Politischen 
Leitern vertreten, um die richtunggebenden Weisungen des Gau 
leiters entgegen zu nehmen. Nach ihnen wird nun gearbeitet, 
damit in der Heimat alles klappt. — Am gleichen Tage hielt 
die Bereitschaft Spangenberg des DRK. eine Grundprüfung 
in erster Hilfe ab, die von DRK-Hauptführer Dr. Thomsen 
durchgeführt wurde. 18 DRK-Anwärterijnnen bestanden. — 
"Am nächsten Sonntag, dem Muttertag, ehrten wir unsere Mütter 
in einer schlichten Feier im Lichtspielhaus Stöhr am Markt, 
die von unseren RAD-Maiden vorbildlich gestaltet wurde. Die 
Lichtspielvorführung zwei Tage später auch zu Ehren unserer 
Mütter war außerordentlich gut besucht. — Zur Freude unserer 
Zugend erlaubte das Wetter, unser Liebenbachbad zum Pfingst- 
sonnabend freizugeben. Die meisten Pimpfe erlebten diese Pfing 
sten mit einer Fahrt zum Gauehrenmal Heiligenberg. Mitte 
Mat ist endlich die neue Baufrbel für Kurhessen in unsere 
Hand gekommen. Nun werden Behelfsheime gebaut, die sich 
in unserer schönen Landschaft wirklich sehen lassen können und 
die jeden Bewohner zufrieden stellen. Schon am 8. Zuni konnte 
für Heinz Schönewald am Buddenwäldchen das Dachwerk „ge 
hoben" werden. Aber für die Masse der Heime galt es nach das 
Holz zu schlagen und zwar zusätzlich. Das ist inzwischen ge 
schehen. Alles war Sonntagsarbeit und wurde geschafft von den 
Volksgenossen, die wochentags sowieso tagtäglich ihr Pensum 
leisten müssen! Wir fingen am 2. Pfingsttag im Revier von 
Förster Frohn an. Zehn Politische Leiter und 10 Ausländer 
gaben den Auftakt. Sie konnten am Nachmittag eine Wildsau 
mit in die Stadt nehmen, die Revier-Förster Frohn an dem 
Tag zur Strecke brachte. — Aber auch unsere Frauen und 
Mädchen stehen in ihren Leistungen nicht zurück. Sie schaffen an 
einem Gemeinschaftswerk auf der Höhle, das Zhr im nächsten 
Urlaub bewundern könnt. Harte, ungewohnte Arbeit, aber sie wird 
gern geleistet, wenn Mütter an ihre Kinder denken. Wir haben alle 
aufgehorcht, als am 7. 6. die Nachricht: „Invasion" durch die 
deutschen Gaue ging. So war es ein ganz besonderes großes 
Ereignis, im ersten tzörbericht an jenem Freitagabend, 16. 6., das 
gewaltige Brausen mitzuerleben, das nun seit jenem Tage wie 
Vergeltungsmusik gewaltig und ununterbrochen über den Kanal 
hinweggeht — nach England. 
Am 8. Juli waren wir auf dem Marktplatz in Spangenberg 
zu einer öffentlichen Kundgebung der NSDAP, aufmarschiert. 
Stadtrat Pg. Flux aus Berlin-Wedding sprach zu uns über 
deutschen Glauben und deutsche Standhaftigkeit im Zeichen 
des Hakenkreuzes. 
Am Sonntag. 16. 7., konnte ich 10 kinderreichen Müttern der 
Ortsgruppe das Mutterehrenkreuz des Führers überreichen. Der 
RAD batte dazu in seinem schönen Lager in der Beyröde eine 
kleine Feier ausgestaltet. Es war ein herrlicher Sommersonntag. 
Alles war draußen auf den Beinen. 
Am 29. 6. hielt Ratsherr Pg. Heinrich B ö t t i g e r mit 
seiner Ehefrau Amalie geb. Knierim silberne Hochzeit. Wir 
wünschen ihm, daß er bald wieder völlig gesund seinem 
Tagewerk nachgehen kann. — Auch Heinrich Frank mit Elise 
Bachmann, Wilhelm Klein mit Toni Greaori und Johannes 
Jakob, Oberaasse. mit Auguste Maria Pfaffenbach konnten 
auf 25 Jahre Eheleben in Freud und Leid zurückblicken. Ebenso 
Johannes Jakobs Sohn: Johannes Jakob am Kirchplatz und 
seine Frau Marie Elisabeth geb. Gatte. Invalide Konrad 
Sinning, der sich noch eifrig bei der Post betätigt, gedenkt 
am 8. August das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Frau 
Sophie geb. Dittmar zu feiern. — Frau Elise Henkel geb. 
Steinbach, hat 25 Jahre in der Firma G. W. Salzmann treu, 
geschafft. In einer Betriebsseierstunde wurde ihr Dank und Eh 
rung zuteil. Fräulein Gustchen Ho pp ach ist in Kürze 10 
Jahre die treue Hausgehilfin der Familie Dr. Kaiser. — 
Lotti B i e r-Heinebach und Hartmann K e h r-Elbersdorf haben 
Urlaubsverlobung im Mai gehalten. Obergefr. Karl Möller 
hat mit Fräulein Johanna R e u f f u r t'h - Melsungen Hoch 
zeit gemacht. Nach glücklicher Heimkehr wird er ja dann 
einmal als Bäckermeister in Melsungen einziehen. Zu Vater 
Anton Ellrich mußte ich leider die'Kunde vom Tode seines 
Sohnes August ins Haus bringen. Am 27. 4. 44 ist er im 
Osten den Heldentod gestorben. Anfang Mai ist auch der 
Schreinermeister Heinrich Hopp ach auf der Aue nach einem 
arbeitsreichen Leben verschieden. Er war Frontsoldat, Teil 
nehmer des ersten Weltkrieges. Mit ihm ist einer der letzten 
Schreinermeister alter Handwerkstradition dahingegangen. Aus 
der zünftigen Schule seines Vaters kommend, hatte ihm die 
Zeit handwerklichen Tiefgangs nichts anhaben können. Seine 
Arbeit war allezeit einwandfrei und handwerksgereicht. Manches 
schöne Stück wird noch lange von seiner Lebensleistung sprechen. 
— Wer „das alte Marie" im Hospital gekannt hat, wirds nun 
nicht wieder sehen. Sie war eine Art Original. Bor kurzem 
hat ihr das Hospitalglöcklein zum letzten Mal geläutet. Auch 
drei andere hochbetagte Spangenbergerinnen wurden in letzter 
Zeit in die Heimaterde am Schloßberg gebettet: Frau Maria 
Nied, Frau Maria Reith und Frau Anna Martha Sie 
bert aus Neubäckers Haus. Leider hat auch Feldwebel Georg 
Sußdorf seine kleine Rosemarie durch den Tod verloren. 
Dafür kehrte neues Leben ein: Eine kleine Gertrud bei 
Heinrich Knierim und Frau Henriette geb. Zindel, ein kleiner 
Willi bei Karl B e l z und Frau Elli geb. Mell, eine Anne 
liese bei Georg A n g e r s b a ch und Frau Maria geb. Bosch, 
ein Peterle als Nr. 4 bei Uffz. Heinrich H o p p a ch und Frau 
Helene geb. Dicht, Holger als Nr. 2 bei FePpostsekretär Heinrich 
Henkel und Frau Erika geb. Ruppel und Gerd Udo als Nr. 
2 bei Uffz. Acker und Frau Martha geb. Lösch am Eulenturm. 
Biermal Soldatenjungen in den zwei Monaten. Die Heimat 
wünscht den Vätern draußen alles Gute. 
Noch ein Auszug aus den Nachrichten des StandesamteL 
Spangenberg für die Monate März und April 1944. Es 
wurden geboren: Waltraud, Tochter des Ludwig Küllmer 
und der Anna Hyronimus, Uwe, Sohn des Friedrich A n g e r s- 
b a ch und der Frieda Seybold, Agnes, Tochter des Friedrich 
W i l h a r m und der Hilke Kruse, Karin, Tochter des Friedrich 
Hiermann und der Meta Suhling, Gerda, Tochter des 
Esdert Dirksen und der Elfriede Meyer, Dieter, Sohn des 
Konrad Nöding und der Cäcilie Zeiger, Ernst Adolf, Sohn 
des Karl Köbberling und der Anna Heußner, Gisela, Toch 
ter des Johann Göbcl und der Margarete Heilmann, Hans 
Peter, Sohn des Ernst T h e u n e und der Marie Michel, 
Ludwig, Sohn des Georg Sinning und der Erna Mötz, Ute, 
Tochter des Heinz Möller und der Hildegard Freihaut, Wolf- 
gang, Sohn des Friedrich Dippel und der Anni Kellner. 
Hermann, Sohn des Richard Kölsch und der Martha Hup- 
feld. Gestorben find: Heinrich Hebel er, Spangenberg, Ho 
spital, mit 73 Jahren: Wilhelm H e m k e n, Spangenberg, 
Neustadt, mit 78 Jahren: Sophie Sinning, Elbersdorf, mit 
59 Jahren und Elisabeth Claus geb. Siebert, Spangenberg, 
Langegasse, mit 82 Jahren. 
Obergefr. Eiters und Ludwig H e i n l e i n, im Zivilberuf 
in Battenberg an der Eder wirkend, wurden mit dem Eisernen 
Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. 
Konrad Alberding, Friedrich Krause, Georg Wille, Kart 
Bromm, Otto Möller, Adam Gießler, Christian Steinbach 
(Beyröde), Willi Suchsland, Otto Iahnke, Emil Appell, Hans 
Pötter und Karl Mell habe ich in diesen Tagen im Urlaub 
zu Hause gesehen. 
Lebte unser Heimatdichter Adam Siebert noch, so würde 
er 80 Jahre alt. Wie oft hat er das Lob unserer schönen 
Stadt gesungen. Revierförster Schuch Hardt hat seinen Ruhe 
platz an den Liebenbach-Quellen in letzter Zeit wieder Herrichten 
lassen. Die meisten von Euch werden ihn im nächsten Urlaub 
gewiß einmal wieder aufsuchen. Quellen lauschen, gibt neue 
Kraft, die brauchen wir heute mehr denn je, damit wir im 
Ansturm der Welt der Bösen bestehen. 
In dem Sinne grüßt Euch die Heimat mit 
Heil dem Führer! durch Euren Ortsgruppenleiter Th. Jenner. 
Ortsgruppe Hilgershausen 
Liebe Kameraden! Nun ist es wieder Sommer geworden, und 
wenn unsere Grüße Euch erreichen, ist überall auf dem Lande 
die Ernte in vollem Gange. Unsere Gedanken sind ja immer 
bei Euch da draußen, mit den besten Wünschen für Euer Wohl 
ergehen. Sie begleiten Euch auf Euern gefahrvollen Wegen 
da vorne und in den Schlachten an allen Fronten. Möge Euch 
das Soldatenglück weiterhin hold sein und die Heimat steht 
fest hinter Euch. Es wird gesät und geerntet, gesorgt und ge- 
schaft, alles in dem Gedanken an ein siegreiches Ende des 
Krieges, das Euch wieder mit uns vereinigen soll. — An unserem 
Behelfsheim wird z. Zt. recht fleißig gearbeitet wie in allen 
Orten unserer Ortsgruppe. — Als besonderes Ereignis kann 
ich Euch noch mitteilen, daß der Gauleiter Pg. G erstand, 
am 16. Juni bei uns hier in Hilgershausen war und eine 
Besprechung mit den Ortsführungen der Ortsgruppe durchge 
führt hat. 
In dem letzten Bierteljahr erreichten uns die schmerzlichen 
Nachrichten vom Heldentod des Pg. Hptm. Paul Beyer- 
Melgershausen, des Obergfr. Adam K e r st e n - Melgershausen, 
der Obergfr. Konrad K r ug - Melgershausen und des Masch.- 
Gcfr. Georg B i n d e m a n n -Ostheim. Wir neigen uns in 
Ehrfurcht vor dem Schmerz der Angehörigen. 
Herzlich grüßt Euch, liebe Kameraden, in Dankbarkeit 
die Heimat. 
.Heil Hitler! Euer H. Muth. 
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