Unser Dank und unsere Treue dem Führer!
Die Nachricht von dem ruchlosen Mordanschlag aus den
Führer am 20. Juli und von seiner glücklichen Bewahrung hat
auch die Bevölkerung unseres Kreises in einer beispiellos spür
baren Tiefe bewegt. Ueberall äußerte sich ein heißes Glücks- und
Dankgefühl über das Mißlingen der verbrecherischen Tat. Bereits
am nächsten Tage versammelte sich in verschiedenen Städten und
Dörfern unseres Kreises die Bevölkerung zu Dankes- und Treue
kundgebungen. In Melsungen sprach Landrat Pa. O r t h w e i n,
der sich z. Zt. im Lazarett befindet, als Hauptmann im
Feldgrau von der Freitreppe des alten Rathauses und fand
scharfe Worte der Abrechnung mit jenen vaterlandslosen, reak
tionären Verbrechern, die es wagten, Hand an unseren Füh
rer zu legen und die das Schicksal selbst gerichtet hat. Schon
lange nicht mehr sah der Melsunger Marktplatz ein so eindrucks
volles Bild, wie zu dieser Treuekundgebung. Obwohl die
selbe erst in letzter Stunde bekannt wurde, hatte sich die Be
völkerung in einer ganz gewaltigen Zahl eingefunden und stand
Kopf an Kopf. Aus allen Berufsgruppen waren die Menschen
erschienen und gaben in der Abenddämmerung des 21. Juli in
spontanen Beifallskundgebungen zu den Ausführungen des Red
ners ihrer tiefen Abscheu gegenüber dem feigen Mordanschlag auf
unseren Führer Ausdruck, dankbar der Vorsehung, die uns den
Führer erhalten hat und bereit zum Einsatz der letzten Kraft
für sein großes Werk.
Ab 1. Juli Provinz Kurhessen
Die Aufgaben der Heimat erfordern da eine möglichst
einfache Verwaltungsorganisation, wo die Reichsverteidigungs-
bezirke und Gaue der NSDAP, anders abgegrenzt find, als
die Verwaltungsbezirke. Auch im Raum der Provinz Hessen-
Nassau ist das bisher der Fall gewesen. Deshalb wurde drisch
Führererlaß mit Wirkung vom 1. Juli die Provinz Hessen-
Nassau in die Provinzen K u r h e s s e n und Nassau auf
geteilt.
In der neu gebildeten Provinz Kurhessen wurde mit dem
I. Juli der stellt». Gauleiter Karl Gerland auf Vorschlag des
Reichsführers und Preußischen Innenministers Heinrich
Himmler unter Zustimmung des Preußischen Ministerpräsidenten
zum kommissarischen O b e r p r ü s i d e n t e n der neuen
Provinz ernannt. Der stelln. Gauleiter, in dessen.Hand nunmehr
die Führung der politischen Arbeit und st a a t l i ch e n Ver
waltung vereint ist, übernahm am 1. Juli die Geschäfte des
Oberpräsidenten.
*
Seit 1866 sind wir Kurhessen manchmal als Mußprenßen
bezeichnet worden. Amtlich wurden wir als „Hessen-Nassauer" ab
gestempelt. Aber echte Hessen sind wir ja immer geblieben. Seit
dem 1. Juli sind wir nun wieder ein für alle mal auch im
amtlichen Sprachgebrauch Kurhessen und zwar sowohl als Pro
vinz, wie als Gau und Stamm. Wir erkennen: Die preußische
Provinz ist nur eine notwendige Stufe auf dem Weg zuin
Reich. Am Ende der Entwicklung ist klar: Kurhesse sein und
ein guter Deutscher ist ohne Zweifel das Gleiche. Wir danken
es unserem Gauleiter, daß er die bedeutungsvolle Entschei
dung des Führers herbeigeführt hat.
Bild rechts; Der mit der Führung des Ober Präsidiums der
Provinz Kurhessen beauftragte Stellv. Gauleiter K. Gerland.
Großkundgebungen der NSDAP, im Kreise Melsungen
Im Laufe des Monats Juli fanden in zahlreichen Orten
unseres Kreisgebietes Großkundgebungen der NSDAP, statt, die
ausnahmslos einen erhebenden Verlauf nahmen und stark be
sucht waren. Die aufrüttelnden Worte der eingesetzten Reichs
redner fanden überall aufnnhmebereite Herzen. Unsere tapferen
Soldaten könne» versichert sein, daß die Schassenden der Hei
mat alle Kraft einsetzen, um ihnen die Waffen zu schmieden, die
sie im Kampfe um ein freies Deutschland der sozialen Gerechtig
keit brauchen. In Melsungen sprach am 15. Juli der frühere
Rektor der Stadtschule Melsungen, jetzige Oberregierungs- und
Schulrat Reichsredner Pg. B l u m e - Han
nover in einer eindrucksvollen Großkund
gebung auf dem Melsunger Marktplatz und
begeisterte in seiner kraftvollen, männ
lichen Erscheinung mit packenden Worten
die Herzen der Melsunger. Und wie in Mel
sungen so stellten die Redner überall in
ihren klaren und mitreißenden Ausführungen
die dringlichsten Fragen des nun einsetzenden
Endkampfcs in dem schidrsalhaften Ringen
um das Sein oder Nichtsein der deutschen
Nation heraus. Kriegsentschcidend ist der
Geist von Front und Heimat, der bis
her vorbildlich war und nun erst recht
hart und unerbittlich sein muß. Die Ver
sammlungen haben dazu beigetragen, die
Gläubigkeit und Willcnhaftigkeit der Heimat
zu erhöhen und zu vertiefen im festen Ver
trauen darauf, daß es beim Einsatz aller
Kräfte gelingen wird, den Sieg an die
deutschen Fahnen zu heften.
liild links: Reichsredner Pg. Rluine nimmt
iiuf dem Melsunger Marktplatz die Mel
dung des Hauptstarmlührers Stein entgegen
Foto: Qretel Fiedler-Melsungen.
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