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ists Winter geworden. Zauberisch sauber, in weis; gezuckert, liegt
die Landschaft da und friedlich lacht die Sonne, als ob nicht weit
draußen die Männer aaßeinanderschlügen und als ob nicht
in jedem Augenblick Terror und Tod über uns hinwegfliegen
oder auf uns einstürzen, könnten. Daran denken wir. Und
dennoch! Wir freuen uns der schönen Stunde, die die unsichtbar«
Allmacht uns schenkt. Wir nehmen aus ihr neue Kraft für unser
Alltagswerk.
Ueber die lange Eiche, die Schleifgasse und die Hasenlücke
schaut die liebe Sonne in dieser Morgenstunde strahlend in
unser Tal, die breite Feldlage von Pfieffe ist schon fchattenfreii.
Klar grüßen die Dächer von Kriegs Mühle herüber. Die Wäl
der an der Franzosenstraße mit der Tanzbuche als höchstem
Punkt, bilden im Osten den Hintergrund. Graue und weiße
Wolken liegen wie eine wuchtige Mauer darüber. Am Stadtbad
vorbei glitzert die Pfieffe ihr silbriges, mannigfach gewundenes
Band. Noch sendet die tiefstehende Sonne lange Schattenstreifen
quer durchs Tal, wie sie drüben vom Wildsberg bis nach Mörs
hausen reichen. Die Höhen mit dem dunklen Markwald und der
Lichtung von Elfershausen schieben sich im Westen jenseits
der Fulda wie ein starker Riegel vor unser Tal. Hell wird im
Augenblick das Dachwerk des Schlosses angestrahlt. Die Fen
ster glitzern in den Morgen. Der Herrgott läßt seine Sonne
eben über Guten und über Bösen scheinen. Eigenartig, wie das
Schicksal spielt. Da oben aber saßen einst im grauen Mittelalter
Raubritter als Herren — und heute ?
Hinter dem Schloßberg lugt der Malsberg und der Rosen
berg mit den freundlichen Häusern von Kaltenbach hervor.
Bor meinen Augen, drüben in Goldhenners Garten, springt
ein Eichhörnchen vom Zaun zum Busch und vom Busch zum
hohen Nußbaum, um sich spielerisch in ihm hochzuwinden und sich
schnell zu verstecken, als die blonde Anneliese mit der Milch
kanne für die kleineren Geschwister forsch durch das Schulgüßchep
geschritten kommt. Der Buntspecht, der eifrig wie jeden Tag in
Zinns Garten seinen dürren Ast abklopft, läßt sich dagegen
nicht in seinem Frühstück stören. Er hämmert weiter. Zierlich
neigen in ihrem leuchtenden Gelb die Schäfchen der Nuß«
baumblüten über den Zaun und sagen uns, daß bald der
Frühling kommt. Die Morgenglocken klingen weit ins Tal.
Vielleicht klingen sie im Erinnern in dieser Stunde auch Euch
im Norden, im Osten, im Süden und Westen. Die Heimat ist
Euch für Euren ausdauernden Einsatz dankbar und grüßt Euch
herzlich mit allen guten Wünschen und einem gläubigen Heil
Hitler durch Euern Ortsgruppenleiter Th. Senner.
Ortsgruppe Felsberg
Wieder sank ein Fahr ins Meer der Unendlichkeit. Heraus
stieg ein neues Fahr, von dem wir noch nicht wissen, was es
uns an Schwerem bringt, was es an Opfern von uns fordert.
Eines aber wissen war: Die uns vom Schicksal gestellte Aufgabe
müssen wir lösen. Gehen wir unseren Weg furchtlos und zuver
sichtlich, so wird die Erfüllung des „Traumes vom Reich"
Wirklichkeit. Verwirklicht auch wird das Verlangen nach freier
und sonnenvoller Erfüllung des Lebens. An der Kraft unserer
Seelen wird die Seelenlosigkeit der Feinde zerbrechen. Weder
Fhr, Kameraden an den Fronten, noch die Abbeitskameraden
in der Heimat könnten sich ein anderes siegreiches Ende dieses
Ringens zweier Weltanschauungen denken. Oder könntest Du
Kamerad, Dir vorstellen, daß es einmal eine Weihnachtszeit gebep
könnte, in der kein Baum brennt, keine Lieder aufklingen, dcch
die ganze vorweihnachtliche und weihnachtliche Stimmung, die
wir trotz mancher Nöte auch beim letzten Fest fühlten, ein Raub
finsterer Gewalten würde? Nein, Du kannst das nicht. Du fühlst,
wie hier Dein Volk, für das Du Dich einsetzest, in seinem Volks
tum die tiefe Quelle des Lebens verborgen hält, die uns Deutschen
das Leben erst lebenswert macht. Volkstum ist Heimat der
Seele für die Festigkeit, das Durchhalten, die Entscheidung im
Kampf und Tat von Mann und Frau, von Soldaten, Arbeitern
und Bauern. Wir alle kennen die seelischen und natürlich auch die
materiellen Werte, für deren Erhaltung unser Volk angetreten
ist in einem Ringen, in dem die Heimat ihr Bestes gibt, um
Euer, Kameraden der Front, würdig zu sein.
„Sieg durch Glauben" war das Thema, über das dev
Kreisschulungsleiter, Pg. Elb recht, am Jahresende in einer
Parteimitgliederversammlung sprach. Diesen Geist atmete auch die
morgendliche Politische Leiterzusammenkunft zum Jahresbeginn.
Die Feier am 30. Januar im Schwanenfaal stand unter dem
Motto: Der Sieg wird unser sein!
Leider brachten sowohl das zu Ende gegangene wie auch das
beginnende Jahr Trauerkunden. Vor dem Feinde blieben Ober-
gefr. Fakob Senge, Gefr. Hans Breiter, Ferdinand Bern
hardt und Uffz. Hch. F m m i n g.
Am 28. Fanuar bewegte sich ein langer Trauebzug durch
unser Städtchen. Wehrmacht, Partei, alle angeschlossenen Ver
bände und viele Bürger gaben dem Flieger Georg Rejnbolddas
letzte Geleit. Ein einsatzfreudiger, lieber junger Kamerad trägt, uns
unsichtbar, das Siegesbanner voraus.
Auf Urlaub weilte der schon als vermißt gemeldete Grien
Hch. Eckhardt nach seiner zweiten Verwundung. Gefr. Kar/
Reitz benutzt den Urlaub nach seiner schweren Verwundung dazu,
in seiner alten Stelle an der Stadtsparkasse tätig zu sein.
Außerdem waren in der Heimat: Gefr. Theile, Uffz. Hochhaus,
Stabsgefr. Schütz, Obergefr. Wolf, OP.-Mann Thielemann,
Obergefr. Griesel, Gpen. Schließer, Oberg^r. Henkel, Obergefr.
Wagner, Gefr. Dittmar, Uffz. Kurzrock, Oberarzt Dr. Roepke,
Berw.-Fnsp. Heil, Uffz. Alter, Hptm. Schließer, Obergefr.
Bernhardt, Feldw. Beck, Lt. Brede, Obepgefr. Servos, Uffz.
Stock, Gren. Haupt, Gefr. Kiebach, Obergefr. Fleischhut, Ober-
zahlm. Knöpfet, Uffz. Lohmann, Uffz. Maifarth, Feldw. Schrei?
ber, Gefr. Witzel, Gefr. Hell, OT.-Mann Füllig, StuÄmmann
Simmling, Gefr. Lieberum. Gefr. Heise, Lt. Bölp, Obergefr.
Kalsow, Obersotdat Lichau, Gefr. Schwarz, Obergefr. Hans
Wagner, Gefr. Griesel, OD.-Mann Schanz, Gefr. Wüstemann,
Obergefr. Schaub, Stabsgefr. Lumm, Obergefr. Karl Schaub
Pion. Wiederhold. Gefr. Hans Fenge, Feldw. Dr. Muster!,
Oberpion. Schneider, Gefr. Mehrling, Soldat Schiebeler, Pion.
Brandenstein, Obergefr. Brömel und Obergefr. Georg Schaub.
Das hiesige Standesamt weist für Dezember 1943 und
Fanuar 1944 folgende Eintragungen auf: Geburten: Karl Hein/
Heller, Gertrud Sieglinde Strippel, Renate Nerling, Christa
Fingerhut. Eheschließungen: Obergefr. Karl Wolf aus Altenbur^
mit Hildegard Arnold,- Fohann Bernhardt mit Elisabeth Rer-
Feldw. Hch. Christian Belz, Gießen, mit Martha Großkurth.
Sterbefälle: Emil Zapp.
Fn Lohre wurden geboren: 2 Mädchen. Es sind dies die Töchter
von Ernst Pippert und Ernst Strack. Es heirateten: Walter
Strack und Elisabeth Kördel; Heinrich Wingefeld und Elisabeth,'
Becker; Wilhelm Scherp und Else Dittmar. Gestorben ist Auguste
Heine!.
Es fielen im Freiheitskampf Hermann Kn au st und Adam
Cybik.
Es grüßt Euch mit den besten Wünschen und Heil Hitler!
die Ortsgruppe Felsberg durch Euren
B. L e n g e m a n it