Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 39, Januar/Februar 1944)

Briefwechsel 
mit einem Ritterkreuzträger 
Als erster und bisher einziger SA.-Mann der Standarte 173 
wurde der Scharführer Adolf Stück vom Sturm 23/173 aus 
Hollstein bei Walburg mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 
ausgezeichnet und rückwirkend ab 9. 11. 43 zum Truppführer be 
fördert. Seine Beförderung zum Sturmführer ist vom Gruppen 
führer bei der Obersten SA.-Führung beantragt worden. 
Als Grund für die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz teilt 
der K.-Führer des Sturmes den nüchternen Satz mit: „Stück 
hat, trotzdem er eingeschlossen war, das Artille,riefeuer 
weitergeführt." Sicher hat der Ausgezeichnete über die Helden 
tat, die er vollbracht hat, auch nichts weiter erzählt, wie das bei 
Männern und Soldaten, die wirklich tapfer find und Hel 
dentaten vollbringen, nicht anders üblich ist. 
Als K.-Führer der Standarte habe ich mit meinen Glück 
wünschen zur Verleihung des Ritterkreuzes und Beförderung 
zum SA.-Truppführer unter anderem folgendes geschrieben: 
„Sie sind der erste SA.-Mann der Standarte 173, der für 
hervorragende Tapferkeit vom Führer mit dieser hohen Aus 
zeichnung geehrt worden ist. Wir find stolz auf Sie. 
Als Frontsoldat dieses Krieges, der die Verhältnisse im 
Osten kennt, selbst dort schwer verwundet wurde, bin ich mit 
allen meinen SA-Männer an der Front und all den treuen 
deutschen Soldaten ständig in Gedanken tief innerlich ver 
bunden. Ich weiß, wie hart und schwer der Kampf ist, ich 
kenne die Entsagung und Strapazen des Frontsoldaten, ich 
weiß aber auch, daß nur dort im Fronteinsatz von Kamerad 
schaft in letzter Form, in des Wortes tiefster Bedeutung gespro 
chen werden kann, weil sie dort gelebt wird. 
Ich schreibe Ihnen das als SA.-Mann aus der Kampfzeit 
und weiß, daß auch an der Front SA.-Fllhrer und SA-Män 
ner Mittelpunkte der kämpferischen Haltung sind. So, wie 
Sie aus diesem Geist heraus das Ritterkreuz erworben haben." 
Als Antwort ging bei der Standarte folgender Brief ein: 
„Gestern erhielt ich mit großer Freude den Brief und die 
Beförderung zum Truppführer. Ich danke Ihnen, mein Sturm 
bannführer, so wie der Standarte 173. 
Mein Grundsatz war vom ersten Tag an, wo ich in die 
Reihen der SA. eintrat, stets Vorbild zu sein, ja, ich bin heute 
im Herzen ewig stolz, daß ich als junger Mensch so früh den 
Weg zum Führer fand. i 
Ich bin auch durch alle Schulen gegangen, die ein deutscher 
Mensch durchgehen muß. So lange mir nun das Leben er 
halten bleibt, werde ich meine ganze Kraft stets für Führer 
und Vaterland einsetzen. Rach dem Kriege werde ich wieder in 
den braunen Kolonnen der SA. mitmarschieven und meine 
Pflicht erfüllen, genau so- wie jetzt als Soldat. 
Deutschland wird diann für alle Zeiten 
u n a n t a st b a r s e i n. 
Mit kameradschaftlichen Grüßen " 
Dieser Brief dürfte für alle SA.-Männer der Standarte, ob 
an der Front oder in der Heimat, von Interesse sein, weil er in 
einfachen Sätzen treffend darstellt, wie ein SA.-Mann denkt 
und was ein SA.-Mann ist. Er ist eine Bestätigung dafür, daß 
der SA.-Mann draußen an der Front nicht anders kann, als 
Vorbild fein, tapfer zu fein und heldenhaften Einsatz 
leisten muß, wegen der inneren Stimme, gus Schicksal. Und 
diese Männer werden nach dem Siege im Braunhemd weiter 
marschieren, eben weil sie es nicht anders können, als zu manj- 
fchieren und für des Volkes Glück und Freiheit zu kämpfen und 
„D e u t s ch l and wird dann für alle Zeiten u n - 
antastbar sein." 
SA.-Standarte 173: Hermann Topp, Sturmbanns. 
Eindrücke 
eines Urlaubers in der Heimat 
Lange hat man sie nicht gesehen, die alten Häuser des Hei 
matstädtchens, das ehrwürdige Rathaus, die steinerne Brücke 
mit ihren Dullen, die uns zum Ehrennamen verhalfen, stolz 
find wir auf ihn: Bartenwetz er. Run kommst du also 
daher, aus den unendlichen Steppen des russischen Südens, 
aus den Wäldern des Nordens, aus dem Walde der Mitter 
nachtssonne, der Wacht im Westen oder aus Abruzzen uni) 
Apenninen, kommst vom Kampfe aus der Erde, in der Lust oder 
den Weiten der Meere und bringst etwas mit, etwas Großes, 
die Sehnsucht nach der Heimat, und etwas Schönes, den Willen 
zum Erleben. Sie gestalten dir die wenigen Tage daheim! Du 
gehst mit wachen Augen durch Straßen und Gassen, durch 
Felder und Wälder, durch deine Heimat. Und du bist froh, 
deine Lieben daheim sind wohlauf, dein Geschäft wird weiterge 
führt, dein Arbeitsplatz ist ausgefüllt, dein Platz hinter dem 
Pflug nimmt ein anderer ein, zwar ist er schon alt, aber er 
schafft's. Und so schaffen es alle, die ganze Heimat arbeitet 
für uns draußen. Sie schmiedet die Waffen und hilft den 
Sieg erringen, den Sitzg und die neue, größere Zukunft. — Un 
bändiger Stolz durchzieht deine Brust, du siehst es selbst und 
weißt es auch ganz fest: Die Front kann sich auf ihre 
Heimat verlassen, beide stehen sie eisern. 
Und dann kommt ein Tag, der reißt dich jäh heraus 
aus den Stunden des Glückes der Heimat. Der Terror ist es, 
grausam greift er hinein in das Leben, das nun auch deines war 
und ist für kurze Zeit. Und du bist wieder ganz Soldat! 
Die Nacht ging vorbei, doch es blieb das Grauen, die ver 
bissene Wut und der heilige Racheschwur. Hart balltest du die 
Fäuste, einmal wird auch unsere Stunde kommen! Und dann, 
wehe Euch, die Ihr noch hohnlachend triumphieren möget! 
Aber das fühlst du, gemeinsam freutet Ihr Euch an den 
Stunden des hohen Glücks, gemeinsam tragt Ihr nun das 
harte Los des schweren Schicksals. Einer steht neben, steht füll 
den anderen. Der Terror bricht nie das Volk, nein, 
unlösbar schmiedet er es eher zusammen. Und 
wie ein Schwur steht das Wort: Aus N o t w ä ch st d u r ch den 
Glauben der Sieg! Wir sind zu jedem Opfer be 
reit, drum müssen und werden wir siegen! 
Und du gehst wieder hinaus, Kamerad, und stehst wieder 
im Kampf! Aber ruhig schlägt dein Herz und fest, denn du hast 
es erlebt, die Heimat schafft, die Front kämpft und beide 
werden erringen: 
d e n g r o ß e n d e u t s ch e n S i e g ! K. H. W. 
Stark und gläubig ist das Herz der 
deutschen Soldaten 
Ein Weihnachtsbrief aus dem hohen Norden. 
Uffz. V o l k w e i n schreibt unter dem 25. Dezember 
1943 an die Kreisleitung folgende Zeilen, die er 
kennen lassen, daß die Front stark und gläubig 
den kommenden Ereignissen entgegensieht: 
Meine lieben Kameraden! 
Vor uns steht wieder der deutsche Weihnachtsb rum. 
Für uns nun zum zweiten Mal im hohen Norden. Obwohl 
lausend und mehr Meilen von der Heimat entfernt und aus 
einem norwegischen Bergwald geholt, ist er doch unser deut 
scher Weihnachtsbaum. Nicht nur, weil an feinen Zweigen 
das von der Friedensweihnacht daheim gewohnte Lametta hängt 
und auch noch wieder ein paar Lichter brennen, die sie sich zu 
Hause für uns absparten, sondern der deutsche Weihnachtsbaum,, 
weil unsere suchenden Gedanken sich mit denen der fernen 
Heimat treffen, wenn wir in seinen schimmernden Glanz sehen. 
Es wäre unwahr, wollt ich leugnen, daß ich, wie alle meine 
Kameraden, mit übervollem und sehnsüchtigem Herzen an den 
Kerzenschimmer denke, der am Heiligen Abend einst in der 
heimischen Wohnung strahlte. Das wäre kein Deutscher, 
dem es angesichts des deutschen Weihnachtsbaumes im 
fremden Lande nicht mächtig durchs Herz brauste. Die Welt 
brennt heute im Feuer eines lodernden Hasses. Wenn 
wir in das Licht des deutschen Weihnachtsbaumes sehen, dann 
brennen unsere Herzen nicht vom Haß, sondern in Liebe. In 
Liebe für die alte Mutter daheim, für die liebste Frau, für 
die Kinder, um deren Zukunft willen wir ja auch hier oben 
im Norden stehen, für unser Vaterland und den Führer un 
seres Volkes. 
Was uns in der Vorkriegszeit einst nicht nur im großen, son 
dern gerade auch im kleinen erfüllt hat, alles fühlen wir wie 
der, sehen wir wieder vor uns. Und es ist noch über feine 
einstige wirkliche Leistung hinaus verklärt und vergoldet, wenn 
wir in die Lichter des Weihnachtsbaumes schauen. Wir wol 
len uns dieses Gefühles nicht schämen. Es sind meist nicht 
die stählernen, sondern nur die verkrampften Seelen, die ein 
Betongesicht und ein steinernes Herz zur Schau tragen. Weil sich 
das Licht der deutschen Weihnacht von allem Heiligen und 
Hohen nährt, darum wird die kleine Friedenskerze der Hoff 
nung und der Zukunft, die am deutschen Tannenbaum brennt, 
am Ende doch stärker sein, als die heute noch rasende Flamme 
eines vom Haß der ganzen Welt gespeisten Krieges. Der Haß 
ist aber letzten Endes immer machtlos gegen die Liebe. Wenn 
deutsche Soldaten von Weihnachten reden, so wollen wir 
dabei auch ganz ruhig von der Vorsehung sprechen. Der Soldat 
hat das Bewußtsein, daß er mit seinem Kampf in diesem 
Krieg nicht das Werkzeug eines blindwütigen Schicksals ist, fon- 
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