Briefwechsel
mit einem Ritterkreuzträger
Als erster und bisher einziger SA.-Mann der Standarte 173
wurde der Scharführer Adolf Stück vom Sturm 23/173 aus
Hollstein bei Walburg mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
ausgezeichnet und rückwirkend ab 9. 11. 43 zum Truppführer be
fördert. Seine Beförderung zum Sturmführer ist vom Gruppen
führer bei der Obersten SA.-Führung beantragt worden.
Als Grund für die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz teilt
der K.-Führer des Sturmes den nüchternen Satz mit: „Stück
hat, trotzdem er eingeschlossen war, das Artille,riefeuer
weitergeführt." Sicher hat der Ausgezeichnete über die Helden
tat, die er vollbracht hat, auch nichts weiter erzählt, wie das bei
Männern und Soldaten, die wirklich tapfer find und Hel
dentaten vollbringen, nicht anders üblich ist.
Als K.-Führer der Standarte habe ich mit meinen Glück
wünschen zur Verleihung des Ritterkreuzes und Beförderung
zum SA.-Truppführer unter anderem folgendes geschrieben:
„Sie sind der erste SA.-Mann der Standarte 173, der für
hervorragende Tapferkeit vom Führer mit dieser hohen Aus
zeichnung geehrt worden ist. Wir find stolz auf Sie.
Als Frontsoldat dieses Krieges, der die Verhältnisse im
Osten kennt, selbst dort schwer verwundet wurde, bin ich mit
allen meinen SA-Männer an der Front und all den treuen
deutschen Soldaten ständig in Gedanken tief innerlich ver
bunden. Ich weiß, wie hart und schwer der Kampf ist, ich
kenne die Entsagung und Strapazen des Frontsoldaten, ich
weiß aber auch, daß nur dort im Fronteinsatz von Kamerad
schaft in letzter Form, in des Wortes tiefster Bedeutung gespro
chen werden kann, weil sie dort gelebt wird.
Ich schreibe Ihnen das als SA.-Mann aus der Kampfzeit
und weiß, daß auch an der Front SA.-Fllhrer und SA-Män
ner Mittelpunkte der kämpferischen Haltung sind. So, wie
Sie aus diesem Geist heraus das Ritterkreuz erworben haben."
Als Antwort ging bei der Standarte folgender Brief ein:
„Gestern erhielt ich mit großer Freude den Brief und die
Beförderung zum Truppführer. Ich danke Ihnen, mein Sturm
bannführer, so wie der Standarte 173.
Mein Grundsatz war vom ersten Tag an, wo ich in die
Reihen der SA. eintrat, stets Vorbild zu sein, ja, ich bin heute
im Herzen ewig stolz, daß ich als junger Mensch so früh den
Weg zum Führer fand. i
Ich bin auch durch alle Schulen gegangen, die ein deutscher
Mensch durchgehen muß. So lange mir nun das Leben er
halten bleibt, werde ich meine ganze Kraft stets für Führer
und Vaterland einsetzen. Rach dem Kriege werde ich wieder in
den braunen Kolonnen der SA. mitmarschieven und meine
Pflicht erfüllen, genau so- wie jetzt als Soldat.
Deutschland wird diann für alle Zeiten
u n a n t a st b a r s e i n.
Mit kameradschaftlichen Grüßen "
Dieser Brief dürfte für alle SA.-Männer der Standarte, ob
an der Front oder in der Heimat, von Interesse sein, weil er in
einfachen Sätzen treffend darstellt, wie ein SA.-Mann denkt
und was ein SA.-Mann ist. Er ist eine Bestätigung dafür, daß
der SA.-Mann draußen an der Front nicht anders kann, als
Vorbild fein, tapfer zu fein und heldenhaften Einsatz
leisten muß, wegen der inneren Stimme, gus Schicksal. Und
diese Männer werden nach dem Siege im Braunhemd weiter
marschieren, eben weil sie es nicht anders können, als zu manj-
fchieren und für des Volkes Glück und Freiheit zu kämpfen und
„D e u t s ch l and wird dann für alle Zeiten u n -
antastbar sein."
SA.-Standarte 173: Hermann Topp, Sturmbanns.
Eindrücke
eines Urlaubers in der Heimat
Lange hat man sie nicht gesehen, die alten Häuser des Hei
matstädtchens, das ehrwürdige Rathaus, die steinerne Brücke
mit ihren Dullen, die uns zum Ehrennamen verhalfen, stolz
find wir auf ihn: Bartenwetz er. Run kommst du also
daher, aus den unendlichen Steppen des russischen Südens,
aus den Wäldern des Nordens, aus dem Walde der Mitter
nachtssonne, der Wacht im Westen oder aus Abruzzen uni)
Apenninen, kommst vom Kampfe aus der Erde, in der Lust oder
den Weiten der Meere und bringst etwas mit, etwas Großes,
die Sehnsucht nach der Heimat, und etwas Schönes, den Willen
zum Erleben. Sie gestalten dir die wenigen Tage daheim! Du
gehst mit wachen Augen durch Straßen und Gassen, durch
Felder und Wälder, durch deine Heimat. Und du bist froh,
deine Lieben daheim sind wohlauf, dein Geschäft wird weiterge
führt, dein Arbeitsplatz ist ausgefüllt, dein Platz hinter dem
Pflug nimmt ein anderer ein, zwar ist er schon alt, aber er
schafft's. Und so schaffen es alle, die ganze Heimat arbeitet
für uns draußen. Sie schmiedet die Waffen und hilft den
Sieg erringen, den Sitzg und die neue, größere Zukunft. — Un
bändiger Stolz durchzieht deine Brust, du siehst es selbst und
weißt es auch ganz fest: Die Front kann sich auf ihre
Heimat verlassen, beide stehen sie eisern.
Und dann kommt ein Tag, der reißt dich jäh heraus
aus den Stunden des Glückes der Heimat. Der Terror ist es,
grausam greift er hinein in das Leben, das nun auch deines war
und ist für kurze Zeit. Und du bist wieder ganz Soldat!
Die Nacht ging vorbei, doch es blieb das Grauen, die ver
bissene Wut und der heilige Racheschwur. Hart balltest du die
Fäuste, einmal wird auch unsere Stunde kommen! Und dann,
wehe Euch, die Ihr noch hohnlachend triumphieren möget!
Aber das fühlst du, gemeinsam freutet Ihr Euch an den
Stunden des hohen Glücks, gemeinsam tragt Ihr nun das
harte Los des schweren Schicksals. Einer steht neben, steht füll
den anderen. Der Terror bricht nie das Volk, nein,
unlösbar schmiedet er es eher zusammen. Und
wie ein Schwur steht das Wort: Aus N o t w ä ch st d u r ch den
Glauben der Sieg! Wir sind zu jedem Opfer be
reit, drum müssen und werden wir siegen!
Und du gehst wieder hinaus, Kamerad, und stehst wieder
im Kampf! Aber ruhig schlägt dein Herz und fest, denn du hast
es erlebt, die Heimat schafft, die Front kämpft und beide
werden erringen:
d e n g r o ß e n d e u t s ch e n S i e g ! K. H. W.
Stark und gläubig ist das Herz der
deutschen Soldaten
Ein Weihnachtsbrief aus dem hohen Norden.
Uffz. V o l k w e i n schreibt unter dem 25. Dezember
1943 an die Kreisleitung folgende Zeilen, die er
kennen lassen, daß die Front stark und gläubig
den kommenden Ereignissen entgegensieht:
Meine lieben Kameraden!
Vor uns steht wieder der deutsche Weihnachtsb rum.
Für uns nun zum zweiten Mal im hohen Norden. Obwohl
lausend und mehr Meilen von der Heimat entfernt und aus
einem norwegischen Bergwald geholt, ist er doch unser deut
scher Weihnachtsbaum. Nicht nur, weil an feinen Zweigen
das von der Friedensweihnacht daheim gewohnte Lametta hängt
und auch noch wieder ein paar Lichter brennen, die sie sich zu
Hause für uns absparten, sondern der deutsche Weihnachtsbaum,,
weil unsere suchenden Gedanken sich mit denen der fernen
Heimat treffen, wenn wir in seinen schimmernden Glanz sehen.
Es wäre unwahr, wollt ich leugnen, daß ich, wie alle meine
Kameraden, mit übervollem und sehnsüchtigem Herzen an den
Kerzenschimmer denke, der am Heiligen Abend einst in der
heimischen Wohnung strahlte. Das wäre kein Deutscher,
dem es angesichts des deutschen Weihnachtsbaumes im
fremden Lande nicht mächtig durchs Herz brauste. Die Welt
brennt heute im Feuer eines lodernden Hasses. Wenn
wir in das Licht des deutschen Weihnachtsbaumes sehen, dann
brennen unsere Herzen nicht vom Haß, sondern in Liebe. In
Liebe für die alte Mutter daheim, für die liebste Frau, für
die Kinder, um deren Zukunft willen wir ja auch hier oben
im Norden stehen, für unser Vaterland und den Führer un
seres Volkes.
Was uns in der Vorkriegszeit einst nicht nur im großen, son
dern gerade auch im kleinen erfüllt hat, alles fühlen wir wie
der, sehen wir wieder vor uns. Und es ist noch über feine
einstige wirkliche Leistung hinaus verklärt und vergoldet, wenn
wir in die Lichter des Weihnachtsbaumes schauen. Wir wol
len uns dieses Gefühles nicht schämen. Es sind meist nicht
die stählernen, sondern nur die verkrampften Seelen, die ein
Betongesicht und ein steinernes Herz zur Schau tragen. Weil sich
das Licht der deutschen Weihnacht von allem Heiligen und
Hohen nährt, darum wird die kleine Friedenskerze der Hoff
nung und der Zukunft, die am deutschen Tannenbaum brennt,
am Ende doch stärker sein, als die heute noch rasende Flamme
eines vom Haß der ganzen Welt gespeisten Krieges. Der Haß
ist aber letzten Endes immer machtlos gegen die Liebe. Wenn
deutsche Soldaten von Weihnachten reden, so wollen wir
dabei auch ganz ruhig von der Vorsehung sprechen. Der Soldat
hat das Bewußtsein, daß er mit seinem Kampf in diesem
Krieg nicht das Werkzeug eines blindwütigen Schicksals ist, fon-
350