Haydau bei Altmorschen
Ortsgruppe k^euruOrscken
Liebe Kameraden!
Die Gemeinden unserer Ortsgruppe liegen zur Zeit verschneit
da, der Winter hat hier etwas verspätet Einzug gehalten. Der
Vorwinter war gelind und fast glaubten wir, den Frühling
greifen zu können. Die Gänse haben zu legen angefangen, ja,
zum Teil brüten sie schon und nun ist der Winter noch einmal
gekommen. Am gestrigen Sonntag, dem 20. Februar, war Hoch
betrieb am Helberg. Die Rodelschlitten fausten nur so unseren
schönen Helberg herunter. Heute jedoch ist es schon wieder gelinder
geworden und ich denke, daß, wenn die Gänse aushecken, dann
auch Grünfutter da ist, denn Schnee fressen die Gänse bekanntlich
nicht.
Was ich sonst noch mitteilen muß, wäre, daß Mayfarts
Otto für Soldatennachwuchs sorgt. Innerhalb 11 Monaten 3
Iungens! Hut ab! Das ist Infanterie. Die Zwillinge find
ein Paar prächtige Kerle. Wir gratulieren alle herzlich!
Die Parteitätigkeit geht in alter Pflicht weiter. Heimat
und Front erfüllen ihre Pflicht bis zum Siege und nach dem
Siege wird es so weiter gehen. In Kürze soll ein Dorfabend vom
BDM. durchgeführt werden, von welchem ich in der nächsten
Nummer berichten werde.
Für heute grüße ich Euch im Namen der Heimatorts
gruppe Euer August H a st.
Ort8Fruppe Körte
Liebe Kameraden!
Sonntag! Die Glocke läßt ihr Lied erschallen. Auf den
Straßen nicht der gewohnte Werktagsbetrieb. Männer gehen zur
Eisenbahn, um auch am Sonntag in ihrem Betrieb zu arbeiten.
Der Krieg stellt eben seine besonderen Anforderungen. Die Feuer
wehr ist am Gerätehaus angetreten. Nach einigen kurzen Infor
mationen rücken die Gruppen in ihre Bezirke und haben dif
Aufgabe, an besonderen schwierigen Objekten zu üben, um im
Ernstfälle in der Lage zu sein, schnell und sicher einzugreifen,
um Hab und Gut des Nächsten zu schützen. Fast jeder Sonntag
nachmittag ist ausgefüllt mit irgend einer Versammlung, Sitzung
oder Besprechung, wo Planungen besprochen, Organisationspläne
aufgestellt und dies und jenes geregelt wird, wozu an den Wo«-
chentagen keine Zeit ist. Die jungen Mädchen machen ihren üb
lichen Sonntagsspaziergang. Sehr oft sind in ihrer Begleitung
in Urlaub weilende Soldaten zu sehen. Auch trifft man besonders
jetzt im Winter beim Glase Bier Doppelkopf- und Skatspieler
an. Langsam senkt sich die Nacht hernieder und der nächste Mor
gen bringt wieder das Alltagsgetriebe.
Der Winter war bisher sehr gelinde. Kohlenkeller und Holz
stall sind darüber nicht böse. Es wird viel Brennmaterial ge
spart. Den Nachteil hat die Jugend, die bisher noch nicht einmal
Schlittenfahren oder Schurren konnte. Durch diese Witterung
können viele Arbeiten jetzt verrichtet werden, die sonst dem Früh
jahr vorenthalten blieben. So wird in Körle mit dem Bau vop
zwei Doppelhäusern begonnen, die für durch Feindeinwirkung
obdachlos gewordene Familien bestimmt sind. Der Standort dieser
Häuser ist zwischen HI.-Heim und der neuen Schule. Auch der
Ausbau einer Anzahl Dachgeschosse soll demselben Zweck dienen.
So hat die Heimat immer neue Aufgaben.
Noch einige Wochen und der Winter gehört wieder der Ver
gangenheit an und muß sein Tätigkeitsfeld wieder anderen Jah
reszeiten überlassen, die wieder unsern Bauerndörfern ihre be
sondere Aufgabe stellen: Nahrung zu schaffen für Front und
Heimat.
Neben allen guten Wünschen entbietet Euch, liebe Kame
raden, die Grüße der Heimat
Euer A. A r e n d.
Ortsgruppe Guxhagen
Liebe Kameraden in der Ferne und in der Heimat !
Wie entflieht doch die Zeit und rast das Weltrad weiter
auf dem Wege der Ewigkeit! Waren in dem letzten Heimat-
gruß unsere Herzen noch erfüllt vom Zauber des Weihnachts
festes und der Wintersonnenwende und freuten wir uns der
zahlreichen Urlauber, welche gerade in diesen Tagen wieder
einmal daheim sein konnten, so sind wir jetzt schon wieder so
tief in das neue Jahr hineingeschritten, daß neues Ahnen und
Hoffen zukünftigen Lebens in uns erwacht und Frühlings
sehnsucht sich leise zu regen beginnt. Und doch hat nach dem
ungewöhnlich milden Januar der Winter noch einmal sein Regi
ment angetreten und unseren Kindern wenigstens für einige
Tage seine Freuden gespendet.
Nun wollt Ihr wieder Einiges aus der Heimat hören,
liebe Kameraden. Ach, es wird gar still bei uns und das alte
Leben wird erst wieder beginnen, wenn Ihr einst zurück
gekehrt seid. Möchte das Jahr 1944 uns allen diese Freude
bringen und Euern Waffen den Sieg geben, um den so bitter
unser Volk jetzt kämpfen muß. Der Himmel war uns in diesem
Winter gnädig, sodaß ein gut Teil Brennmaterial eingespart
und der Kriegswirtschaft zugeführt werden konnte. Immer
wieder helfen unsere Kinder fleißig mit, Altmaterial zu sam
meln und es ist oft staunenswert, was sie an Eisen und
Papier aus Häusern und Winkeln zusammentragen. Unsere
Schule wächst seit dem Terrorangriff auf Kassel von Tag
zu Tag. Weit über 50 Kinder nahmen wir auf. Lehrerin Frl.
Lilli Schmidt aus Kassel, eine alte Breitenauer, wurde hier
eingesetzt und versieht nachmittags ihren Dienst. So sind wir
in der glücklichen Lage, wenigstens einen geordneten Schul
betrieb aufrecht zu erhalten.
Alle Räder laufen für den Sieg. Wenn auch mancher wieder
zur Fahne fort gemußt und mancher Alte zur großen Armee ein
ging, wir stehen nicht still, sondern tuen unsere Pflicht. Leider
griff der Tod mehrfach in unsere Reihen. Für Führer und
Reich fanden den Heldentod Uffz. Hellmut G e r h o l d , dessen
wir in stiller Stunde gedachten. Um ihn trauert seine liebe
junge Gattin. In den letzten Tagen kam die Nachricht vom
Heldentode eines einzigen Kindes: Panzerschütze Gg. Krieger.
Am 20. Dezember brachten wir den Lagerhalter Friedrich
Kruhm zur letzten Ruhe und am 2. Weihnachtstage den Pg.
Lehrer Georg Siebert. Durch Unglücksfall kam der Oberbahn
wärter Justus Bartholmai unweit des hiesigen Bahnhofes zu
einem jähen Ende. Kurz nach seinem 95. Geburtstage starb
der Schreinermcister Johannes Günther und am 24. Januar der
Reichsbahnvorschlosser i. R. Werner Sinning, nur einige Tage
nach seiner noch glücklich gefeierten Goldenen Hochzeit. Ebenfalls
verschied in den Tagen nach kurzer Krankheit ein treuer
Veteran der Arbeit: Heinrich Opfermann. So hat der Tod
manchen unserer alten Generation weggerafft. Sie alle ehrt
das Andenken, ein arbeitsreiches Leben durchgekämpft zu haben.
Nach einer gut überstandenen Operation befand sich in Ur
laub und zwar in alter Frische: Uffz. Heinrich Sinning.
Uffz. Willi Vaupel wird gegrüßt von Peterle.
Und nun begleitet Euch noch ein Wunsch, daß Euch allen
das Soldatenglück treu verbleiben möge!
Euere Ortsgruppe.
Heil Hitler! Riese.
enn wir tapfer und treu der 3c\t
dienen, wird sie uns am Ende auch
gehören. Dr. Goebbels.
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