Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 37, September/Oktober 1943)

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etwas geben, meist sind es aber unwichtige Dinge. In der 
großen Hauptsache geht bei uns das Leben im allgemeinen 
betrachtet in einer Bahn, die das Leben in der Gemeinschaft 
mit dem Blick auf die Zukunft ausgerichtet und deren Not 
wendigkeiten von der Partei sinnvoll gelenkt werden. Wenn 
man dann von „Alt" spricht, dann meint man natürlich 
die Zeit vor Ausbruch des gegenwärtigen Krieges und nicht 
etwa diejenige vor der Machtübernahme oder gar diejenige 
von 1918. 
Viel zusätzliche Arbeit ist uns natürlich durch das Eder- 
hochwasfer entstanden, aber es muß doch anerkannt werden, 
daß die Schädenbeseitigung recht gute Fortschritte gemacht 
hat. Im August hatten wir eine interessante Kundgebung 
mit Pg. Helmut Franke aus Bremen, der manchem von Euch 
noch gut bekannt sein wird. Und am 4. September hatten 
wir auf unserem Horst-Wessel-Platz in Felsberg einen Appell 
der Gesamtbewegung in der Ortsgruppe, der bestimmt von der 
Haltung unseres Volkes ein weit besseres Bild gegeben hat, 
als etwa eine ähnliche Veranstaltung im August oder Sep 
tember 1918. Letzten Endes kommt es ja doch nur immer da 
rauf an, daß wir eine tadellose und anständige Haltung an 
den Tag legen. Auch unsere Wehrmacht-Bücher-Sammlung 
war genau so wie in früheren Jahren wiederum ein voller 
Erfolg. In vielen Büchern sind. wie ich gesehen habe, die 
Namen der Spender vermerkt. Vielleicht macht es der eine 
oder der andere von Euch mal genau so, wie Lutz Koch, der 
nral nach hier berichtete, daß er in einer Deutschen Soldaten- 
bücherel in Paris ein Buch in die Hand bekommen habe, in 
dem der Name seines Chefs Hans Bojanowski als Spender 
vermerkt war! 
Es ist nicht nötig, Euch davon zu erzählen, was wir 
hier in der Heimat von dem Kavitulations-Marschall und seinem 
gekrönten Brotgeber halten. Wir denken darüber nicht anders, 
als wie Ihr alle auch. Wir wollen auch nicht etwa irgend 
welche Vergleiche anstellen, sondern nur eine Feststellung 
treffen: Wir wollen froh sein, daß wir Deutsche sind. wir 
wollen dem Herrgott dankbar sein, daß wir den Filhrer 
haben, und ihm. dem Führer, danken, daß er die Partei ge 
schaffen hat, nicht etwa für sich, sondern für Dich und mich, 
für jeden e'me!n"n von uns und für uns Deutsche alle. 
In diesem Sinne, meine lieben Kameraden, grüße ich Euch 
alle herzlichst, grüßt Euch die Heimat, grüßt Euch die Orts 
gruppe Felsberg, deren Sinnbild der trotzige Bergfried am 
Anfang dieses Heimatgrußes sein möge. 
Heil Hitler! Euer Ortsgruppenleiter Dr. Körte. 
* 
Liebe Soldaten! 
Es ist eine recht beträchtliche Zeit verstrichen, ohne daß 
sich die Ortsgruppe Felsberg im Heimatbrief gemeldet hatte. 
Weihe Nebel weben nun schon wieder um leere Fluren und 
Aecker. Den Sommer über war in der Heimat alles, was 
arbeiten konnte, in Anspruch genommen, um eine Ernte zu 
bergen, wie sie wohl kaum besser hätte ausfallen können. 
Durch das anhaltend gute Wetter begünstigt, konnte die 
neue Saat schon frühzeitig dem Boden anvertraut werden. 
Frauen- und Mädchenhände führen jetzt oft den Pflug, der, 
den schwächeren Kräften spottend, die Furchen nicht mit der 
Genauigkeit ziehen will, wie wenn Männerfäuste seine Holme 
umspannen. Unsere Bäuerinnen, wissend, worauf es an 
kommt, beißen die Zähne zusammen, geben nicht nach und 
schaffen in trotziger Verbissenheit am Werten einer neuen Ernte. 
Was macht es schon, wenn reichlich Schweißtropfen rinnen, die 
Hauptsache ist doch, daß die Arbeit geschafft wird. 
Die Jugend steht im Einsatz nicht zurück. Das Sammeln 
von Altmaterialien und Heilpflanzen ist vor allem ihr Be 
tätigungsfeld. Von welcher Wichtigkeit bei der heutigen Lage 
die Drogen als Nahrungs- und Heilmittel sind, ist oft nicht 
genügend bekannt, unsere Jugend aber weiß um die durch die 
Sonne hervorgebrachten Wirkstoffe in den Kräutern und 
bringt in nicht erlahmendem Eifer Kilo um Kilo zusammen. 
Als wir im vorigen Jahr Bucheckern sammelten, kam 
eine kleine Sammlerin mit der Klage zu mir: Unter den Bäu 
men, unter denen ich sammeln soll, liegt aber auch nicht eine 
Ecker! Das einsatzfreudigste Mädel findet aber auch unter 
Eichbäumen keine Bucheckern. 
Wenn Ihr jetzt vom heimatlichen Burgberg ins Tal 
schauen könntet, würdet Ihr Euer Städtchen im Glanz 
einer 'scheidenden Herbstsonne liegen sehen. Nichts erinnert 
mehr daran, daß im Vorsommer die Gemarkung so schwer 
heimgesucht wurde. Heute ist man dabei, auch die letzten 
-Schäden in den Häusern zu beseitigen. Neu gedielt und tape 
ziert, erhielten die Wohnungen ihre alte Gemütlichkeit wieder 
zurück. 
Daß die Heimat noch immer ein Bild des Friedens bie 
tet, dankt sie Euch, die Ihr mit Blut und Leben auch diesen 
Flecken deutscher Erde verteidigt, der unser Leben umschließt. 
Und felsenfest wurzelt der Glaube in uns, daß ihr der Heimat 
den Endsieg erkämpft. Ihr aber dürft der Heimat ver 
trauen, die mit Euch fiihlt und ringt. 
Für die Heimat opferten in letzter Zeit ihr Leben: 
Obergefr. Kurt Erwin L ö w e - Al enburg, von Felsberg: Gefr. 
Hch. Griesel, Obergefr. Fritz Fischer, Schütze Mar 
L o tz , Gefr. Klaus S t i e b l i n g, Gefr. Theodor S o l b a ch 
und Flaksoldat Karl R e i n b o l d. 
Den verwundeten Kameraden Karl Seitz, Fritz Lenge 
mann und Will: Gerl ach wünschen wir baldige Gmesung. 
Für die Heimat begannen ihr junges Leben: Marlies 
Stulz, Grete Fienis, Hans Richard Günther, Ilse Dippel, 
Gerhard Neuhaus, Gerda Lohmann, Gretel Römer, Jürgen 
Beiz, Elisabeth Eckel, Elfriede Schneider, Karin Gereke, 
Karin Meyfarth, Hannelore Schneider, Reinhard Ries und 
Lothar Hindenburg. 
Die Ehe schlossen: Kurt Richard Günther und Marie 
Günther, Konr. Clobes und Marie Luise Wiederhold-Rhünda, 
Wolsgang Kühlborn und Margarethe Grasme'er, Karl Wag 
ner und Elisabeth Freudenstein, Wilhelm Röhn-Borschütz und 
Käthe Schaub. 
Euch, Kameraden im feldgrauen Rock, grüßt für heute 
die Heimat herzlichst durch Euern B. Lengemann. 
Ortsgruppe Deute 
Liebe Neuenbrunslarer Soldaten! 
Die Sonne hat es in diesem Jahre recht gut mit uns 
gemeint und in den Erntetagen kletterte das Thermometer 
über 42 Grad nach oben. Wenn auch mancher Schweiß 
tropfen vergossen wurde, so konnten doch die fleißigen Arbeits 
kräfte, meist Frauen und Mädchen, die recht gute Körner 
ernte schnell einbringen. Grummetmachen beanspruchte wertige 
Tage, selten hat man solch kurze, schöne Erntezeit erlebt. Der 
Ertrag auf den tüchtig durchgewässerten Wiesen war hervor 
ragend. — Kaum war diese Arbeit beendet, so setzte nach 
langer Trockenheit ergiebiger Regenfall ein, sodaß das Stop- . 
pelschälen recht gut ging. Wlnterraps bedeckt bereits wieder 
mit seinem saftigen Grün einzelne Aecker. 
Fröhlich tummelt sich jetzt die 'Jugend mit Kühen und 
Biegen umher, denn vorzüglich wächst das Aftergrummet. 
Kein Unglück in der Welt ist so schlimm, es kann 
auch sein Gutes mitbringen. — Nach jenem 17. Mai d. Is., 
an dem das kalte Sperrwasser abfloß, ist eine solche Erwär- 
'mung unseres Heimatflusses eingetreten, wie ! sonst fetten. 
Eine Folge war, daß sich die Jungen uiid die Alten dem 
Wassersport widmeten, ja, man konnte sogar an den Sonn 
tagen sagen: Die Brunslarer sind im „Familienbad". Recht 
gute Leistungen zeigte die Jugend beiderlei Geschlechts an 
dem „Wassersportsonntag". 
Die Schäden des 17. Mai sind größtenteils ausgebessert. 
In Urlaub weilten: Feldwebel Lohr, Soldaten: Erich 
Wicke, Fritz Wicke, Hans Bähr. Hans Rode, August 
Discher, Karl Hühne, Ludwig Aschenbrenner. Heinrich Bach 
mann, Adam Schäfer, Hans Knoch, Kurt Discher. 
Gefallen sind: Georg K ö r d e l. Wilhelm K u r t h, 
Fritz Lahme, er ruht mit seinen bereits gefallenen drei 
Brüdern in fremder Erde. 
Auch das Parteileben geht feine Bahnen. Am 5. Sept. 
war Hierselbst in Walthers Saal ein sehr gut besuchter Orts 
gruppenappell. Es sprach Pg. Röder. 
Wenn nun die Spätkartofselernte so gute Erträge bringt 
wie die Frühkartoffel, dann wird der schändliche Frevel 
unserer Feinde, uns auszuhungern, durch die gute Körner 
und Kartoffelernte vereitelt und Front und Heimat machen 
in ihrer heldenhaften Tapferkeit und ihrem zähen Heimat 
fleiß es wahr, was auf dem Titelblatt unserer Heimatzeitung 
steht: „Unser ist der Sieg!" 
Herzliche Heimatgrüße und weiter rechtes Soldatenglück! 
Heil Hitler! Werner Eyfel.
	        
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