Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 35, Mai/Juni 1943)

toben, daß Euch dieses Bild 
im nächsten Jahre wieder selber 
erfleuen kann, in einem geruh 
samen Stündchen von der Fulda 
brücke oder vom Berge aus. 
Am 1. Mai war es sehr 
ruhig bei uns, das Wetter war 
auch danach, eine Regenschauer 
löste die andere ab und nun 
sollten doch die Verwundeten 
aus dem Reserve-Lazarett Mel 
sungen am 2. Mai einen schönen 
Sonntag bei uns verleben. Ich 
sah schon sehnsüchtig nach dem 
Wetterloch und dachte mir gleich, 
das muß in Beiseförth doch 
klappen, auch mit dem Wetter, 
und richtig, der 2. Mai war 
ein schöner Sonntag mit herr 
lichem Sonnenschein. Um 1 Uhr 
war schon das ganze Dorf auf 
den Beinen. Mit 12 Mann 
Musik wurden die Verwundeten 
an der Bahn abgeholt. Das 
ganze Dorf hat sich an der 
Betreuung und an der Feier 
beteiligt. Roch nie sah der Saal 
eine solche Fülle voll Menschen 
lind alle hatten frohe Gesichter, 
denn wer kann einen Soldaten 
traurig empfangen? Den Ver 
lauf des Tages werden Euch NIEDERMÖLLRICH a. d. Eder 
Euere Lieben selbst in langeil 
Berichten geschildert haben. Erwähnen möchte ick nur, daß unsere 
Kinderkapelle und der viele Kuchen den meisten Anklang ge 
funden haben. 
In den ersten Maientagen und auch bei der Feier waren 
viele Urlauber von Beiseförth vertreten. Es ist eine Freude, 
wenn man all die Gesichter nach langer Zeit begrüßen kann. 
Zur Zeit sind in Urlaub: Hans Weitzel, Wilhelm Rudolph, 
Willi A u b e l, Valentin Wern Hardt, Heinrich Bern 
hardt, Heinrich Garde, Karl H a r b u s ch , Heinrich Z i ck- 
l a m , Karl Weitzel, Fritz A u b e l, Martin M ü l d n e r 
und Hans M ü l d n e r, welcher auch dem Res.-Laz. Mel 
sungen überwiesen wurde und am 1. Mai hier ankam. Auch deU 
Opelaugust liegt noch immer in Melsungen und es ist zu wün 
schen, daß sein Bein bald besser wird. Die schönen Maientage 
werden unseren Urlaubern gut tun und mit neuer Kraft werden 
sie die Heimat zu schützen wissen. 
Sonst geht alles seinen altgewohnten Gang, es hat sich 
in letzter Zeit nichts geändert. 
Zum Schluß recht herzliche Grüße aus der schönen Hei 
mat und recht viel Soldatenglück. 
Heil Hitler! Euer Wilhelm Kellner, Zellenleiter. 
Ortsgruppe Hilgershausen 
Liebe Kameraden! 
Die Natur hat diesmal rechtzeitig den Frühjahrs- und 
Maienschmuck angelegt. Die üppige Flur lockt an den sonnigen 
Sonntagen jung und alt zur Erholung hinaus in Feld und 
Wald. Nach einem gemächlichen Gang durch das Feld, wo 
der gute Stand der Saaten zur Freude und Genugtuung unserer 
fleißigen Bauern uns auf eine gute Ernte in diesem Kriegsjahr 
hoffen läßt, schließt sich meist noch ein Abstecher in den herr 
lichen Buchenwald an der Autobahn an. Das graue Band der 
Bahn verfolgen unsere Blicke durch das frische Grün der Felder 
im flimmernden Sonnenschein der friedlichen Landschaft. Unsere 
Gedanken entführt sie hinaus in die Weite hin zu Euch, Ihr 
lieben Kameraden, die Ihr weit draußen in Feindesland Wache 
haltet. Besonders aber zu Euch, die Ihr im vergangenen Winter 
im Osten in härtester Abwehr gegen einen Feind gestanden habt, 
der den Kampf zu einer Härte gesteigert hat, die übermenschliche 
körperliche und seelische Leistungen forderte. Euer festes Ver 
trauen auf den sicheren Sieg gab Euch dazu die Kraft. Wir 
in der Heimat sind stolz auf Euch und vertrauen Eurer Hand, die 
so sicher das Schwert zu führen weiß. 
Daß auch die Heimat Kampf- und opferbereit in festem 
Vertrauen auf einen glücklichen Ausgang dieses Ringens teil 
haben will, kam bei der Aufrufung des totalen Krieges spon 
tan zum Ausdruck und wurde von dem Redner bei unserer 
letzten Schulung am 9. Mai herausgestellt. 
Zum Geburtstag des Führers konnten wir neben der jüng 
sten Gefolgschaft des Führers als Pimpfe und Iungmädel auch 
8 Jungen aus der HI. und 6 Mädel aus dem BDM. als Nach- 
Photo: Weidemann 
wuchs in die Partei aufnehmen. Von diesen jüngsten Partei 
genossen sind bereits drei schon bei der Wehrmacht. 
Anfang dieses Monats ist- unser Ortsgruppenleiter Pg. 
K a tz u n g aus seiner durch den Krieg stark vermehrten Arbeit 
heraus zur Waffen-^ eingezogen worden. Auch Gg. v. Bogt und 
Gg. Otto tragen wieder den grauen Rock. 
Bon Hilgershausen ist außerdem zu melden: In Urlaub 
waren: Kd. Ditzel, Karl Ploch, Otto Wilhelm, Gg. 
D ö r i n g e r, Karl und Heinrich Laus, Bernhard und Her 
mann Besse, Gg. Müller. 
Hermann Besse verheiratete sich während seines Urlaubs 
mit Lisa Scher f, Obermelsungen; Karl Ploch verlobte sich mit 
Erna Schröder. 
Geburten: Kd. Ditzel, ein Mädchen; Gg. v. Bogt, 
ein Junge. 
Das nächste Mal wird der Heimatbrief, so hoffe ich, von 
Ostheim kommen. Dann bitte ich Euch noch um Mitteilung 
bei Aenderung Eurer Anschrift. 
Im Namen der Heimat sende ich Euch herzliche Grüße und 
wünsche Euch alles Gute für die Zukunft. Wir sind eins, Ihr 
da draußen und wir in der Heimat im Glauben an eine glück 
liche Zukunft unseres Volkes und Vaterlandes, für die wir uns 
mit unserer ganzen Kraft einsetzen. 
Heil Hitler! Euer H. Muth. 
HEINEBACH Photo: Heinel, Spangenberg 
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