toben, daß Euch dieses Bild
im nächsten Jahre wieder selber
erfleuen kann, in einem geruh
samen Stündchen von der Fulda
brücke oder vom Berge aus.
Am 1. Mai war es sehr
ruhig bei uns, das Wetter war
auch danach, eine Regenschauer
löste die andere ab und nun
sollten doch die Verwundeten
aus dem Reserve-Lazarett Mel
sungen am 2. Mai einen schönen
Sonntag bei uns verleben. Ich
sah schon sehnsüchtig nach dem
Wetterloch und dachte mir gleich,
das muß in Beiseförth doch
klappen, auch mit dem Wetter,
und richtig, der 2. Mai war
ein schöner Sonntag mit herr
lichem Sonnenschein. Um 1 Uhr
war schon das ganze Dorf auf
den Beinen. Mit 12 Mann
Musik wurden die Verwundeten
an der Bahn abgeholt. Das
ganze Dorf hat sich an der
Betreuung und an der Feier
beteiligt. Roch nie sah der Saal
eine solche Fülle voll Menschen
lind alle hatten frohe Gesichter,
denn wer kann einen Soldaten
traurig empfangen? Den Ver
lauf des Tages werden Euch NIEDERMÖLLRICH a. d. Eder
Euere Lieben selbst in langeil
Berichten geschildert haben. Erwähnen möchte ick nur, daß unsere
Kinderkapelle und der viele Kuchen den meisten Anklang ge
funden haben.
In den ersten Maientagen und auch bei der Feier waren
viele Urlauber von Beiseförth vertreten. Es ist eine Freude,
wenn man all die Gesichter nach langer Zeit begrüßen kann.
Zur Zeit sind in Urlaub: Hans Weitzel, Wilhelm Rudolph,
Willi A u b e l, Valentin Wern Hardt, Heinrich Bern
hardt, Heinrich Garde, Karl H a r b u s ch , Heinrich Z i ck-
l a m , Karl Weitzel, Fritz A u b e l, Martin M ü l d n e r
und Hans M ü l d n e r, welcher auch dem Res.-Laz. Mel
sungen überwiesen wurde und am 1. Mai hier ankam. Auch deU
Opelaugust liegt noch immer in Melsungen und es ist zu wün
schen, daß sein Bein bald besser wird. Die schönen Maientage
werden unseren Urlaubern gut tun und mit neuer Kraft werden
sie die Heimat zu schützen wissen.
Sonst geht alles seinen altgewohnten Gang, es hat sich
in letzter Zeit nichts geändert.
Zum Schluß recht herzliche Grüße aus der schönen Hei
mat und recht viel Soldatenglück.
Heil Hitler! Euer Wilhelm Kellner, Zellenleiter.
Ortsgruppe Hilgershausen
Liebe Kameraden!
Die Natur hat diesmal rechtzeitig den Frühjahrs- und
Maienschmuck angelegt. Die üppige Flur lockt an den sonnigen
Sonntagen jung und alt zur Erholung hinaus in Feld und
Wald. Nach einem gemächlichen Gang durch das Feld, wo
der gute Stand der Saaten zur Freude und Genugtuung unserer
fleißigen Bauern uns auf eine gute Ernte in diesem Kriegsjahr
hoffen läßt, schließt sich meist noch ein Abstecher in den herr
lichen Buchenwald an der Autobahn an. Das graue Band der
Bahn verfolgen unsere Blicke durch das frische Grün der Felder
im flimmernden Sonnenschein der friedlichen Landschaft. Unsere
Gedanken entführt sie hinaus in die Weite hin zu Euch, Ihr
lieben Kameraden, die Ihr weit draußen in Feindesland Wache
haltet. Besonders aber zu Euch, die Ihr im vergangenen Winter
im Osten in härtester Abwehr gegen einen Feind gestanden habt,
der den Kampf zu einer Härte gesteigert hat, die übermenschliche
körperliche und seelische Leistungen forderte. Euer festes Ver
trauen auf den sicheren Sieg gab Euch dazu die Kraft. Wir
in der Heimat sind stolz auf Euch und vertrauen Eurer Hand, die
so sicher das Schwert zu führen weiß.
Daß auch die Heimat Kampf- und opferbereit in festem
Vertrauen auf einen glücklichen Ausgang dieses Ringens teil
haben will, kam bei der Aufrufung des totalen Krieges spon
tan zum Ausdruck und wurde von dem Redner bei unserer
letzten Schulung am 9. Mai herausgestellt.
Zum Geburtstag des Führers konnten wir neben der jüng
sten Gefolgschaft des Führers als Pimpfe und Iungmädel auch
8 Jungen aus der HI. und 6 Mädel aus dem BDM. als Nach-
Photo: Weidemann
wuchs in die Partei aufnehmen. Von diesen jüngsten Partei
genossen sind bereits drei schon bei der Wehrmacht.
Anfang dieses Monats ist- unser Ortsgruppenleiter Pg.
K a tz u n g aus seiner durch den Krieg stark vermehrten Arbeit
heraus zur Waffen-^ eingezogen worden. Auch Gg. v. Bogt und
Gg. Otto tragen wieder den grauen Rock.
Bon Hilgershausen ist außerdem zu melden: In Urlaub
waren: Kd. Ditzel, Karl Ploch, Otto Wilhelm, Gg.
D ö r i n g e r, Karl und Heinrich Laus, Bernhard und Her
mann Besse, Gg. Müller.
Hermann Besse verheiratete sich während seines Urlaubs
mit Lisa Scher f, Obermelsungen; Karl Ploch verlobte sich mit
Erna Schröder.
Geburten: Kd. Ditzel, ein Mädchen; Gg. v. Bogt,
ein Junge.
Das nächste Mal wird der Heimatbrief, so hoffe ich, von
Ostheim kommen. Dann bitte ich Euch noch um Mitteilung
bei Aenderung Eurer Anschrift.
Im Namen der Heimat sende ich Euch herzliche Grüße und
wünsche Euch alles Gute für die Zukunft. Wir sind eins, Ihr
da draußen und wir in der Heimat im Glauben an eine glück
liche Zukunft unseres Volkes und Vaterlandes, für die wir uns
mit unserer ganzen Kraft einsetzen.
Heil Hitler! Euer H. Muth.
HEINEBACH Photo: Heinel, Spangenberg
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