Ortsgruppe Niedermöllrich
Liebe Kameraden!
Dieses Mal begnügt Euch bitte mit einer kurzen Aufzählung
unserer Veranstaltungen. ‘Sh» 21. Marz gedachten wir in ein
drucksvoller Feier der gefallen.-eu Helden, insbesondere der
Kämpfer von Stalingrad, und am 28. März fand in Gemeinschaft
mit der Ortsgruppe Harle in dem ansprechend geschmückten Fest
saal des Nachbardorfes die Verpflichtung der Vierzehnjährigen
auf den Führer statt. Fn einer abendlichen Feierstunde, in die
auch die Ausnahme der Hitlerjugend in die Partei eingeordnet
war, vereinigte uns in tiefer Ergriffenheit des Führers Ge
burtstag. Und am 16. Mai, am Ehrentag der deutschen Mut
ter, zu dessen blumen- und liederumrankter Feier auch die
Kindergruppen herangezogen waren, konnte zwei Müttern
(Martha Fiedler und Maria K l e i m a n n) das vom
Führer verliehene Mutterehrenkreuz überreicht werden.
Wo so mancher Osterbrauch heute in Vergessenheit geraten
ist, möchte ich noch hervorheben, das; unsere Kindergruppenleiterin
(Frau Krämer) den Brauch des Ostersingens (Vorantragung
des mit bunten Eiern und Bändern geschmückten grünen Oster-
ckranzes) wieder aufgenommen hat. Welche Freude für die kleinen
Sünder, als sie zum Schluß von unserer Frauenschaftsleiterin
(Frau Rover) mit Süßmost und Ostergebäck (Osterhasen)
bewirtet wurden.
Ueber Urlauber und Standesamtsmeldungen das nächste Mal.
Die Herzen der Heimat, liebe Kameraden, sind Euch zuge
wandt in stillem Hoffen lind mit lieben Pfingstgrüßen.
Euer Konr. W e i d e m a n n.
Ortsgruppe Deute
Liebe Kameraden!
Heute komme ich mit herzi gem Gruß aus der Ortsgruppe
zu Euch und der soll Euch zeigen, daß wir auch in schweren
Stunden, die über Eure Heimatdörfer Böddiger, Altenbruns
lar, Neuenbrunslar und Wolfershausen gekommen sind, Euch
draußen nicht vergessen haben. Von Euren Lieben werdet Ihr
ja über die Ereignisse in unseren Dörfern erfahren haben. Ich
mili Erich nur sägen, daß der Schaden nicht so groß ist, ivie
man ursprünglich annahm. Vor allem sind keine Verluste an
Menschenleben zu beklagen, desgleichen sind auch keine Ver
luste an Großvieh und „fetthaltigem Getier" eingetreten, so daß
Euch Eure Angehörigen weiter die Liebespäckchen schicken kön
nen. Auch hat die „Badekur" einiger Mäniler keine nach
teiligen Folgen für deren Gesundheit gehabt. -
Ludwig Debelius, der gerade in Urlaub weilte, holte sechs
Frauen und einen Mann aus den im Wasser stehenden Häusern.
Telegramme riefen viele von Euch in die Heimat, wie Uffz.
L. Debelius, Obergefr. Gg. Stephan, Obergefr. Herm.
E ck h a r d t, Obergefr. Ad. Führer, Gefr. Gg. H o f m a n n,
Gefr. Ad. R o h d e, Obergefr. R. Kaiser, Soldat Aug. G e i-
s e r, Soldat Kurt Dittmar, Kurt Pfeiffer, Wachtmstr.
Ad. Eifert, Gefr. Hs. Stephan und Soldat Willi P i l g-
r a m. Einige, die mit im Osten stehen, werden noch erwartet.
_ Fm Notdienst arbeiteten die Alten mit den Fungen acht
Tage lang treu und brav, um den Beschädigten wieder Häuser,
Keller, Scheunen und Ställe in Ordnung zu bringen. Die Fünf-
zehner waren auch mit rund 60 Mann zur Stelle und setzten
sich tapfer ein. Fetzt liegt Arbeitsdienst in den Dörfern und
wenn Fhr Euren nächsten Urlaub erhaltet, ist alles wieder in
NIEDERMÖLLRICH. „BLUMS REEN“ Phot. Weidemann
Blums Rain spielt im Leben der Kinder eine Frohe Rolle
VOCKERODE Photo ; W. Heinei, Spangenberg
Ordnung, bis auf einige Häuser, die durch Baukolonnen aus
gebessert werden.
Ihre Treue zum Vaterland besiegelten mit dem Heldentod
Feldwebel Otto Weigel an der Spitze seines Zuges in
Tunesien, am 1. 3. 43; Ussz. Hch. Gerlach, am 27. 12. 42. im
Osten, der Mann von Mariechen Geißer und Obergfr.
W i tz e l. der Mann von Elisabeth Stephan. Die tapfere Hal
tung dieser Helden wollen wir uns zum Vorbild nehmen für
unseren Einsatz vor dem Feind draußen und im Kampfe in
der Heimat.
Euch allen alles Gute weiterhin mit herzlichem Heil Hitler!
Euer Heinrich Scherz, Altenbrunslar.
Ortsgruppe OuxbaFen
Liebe Kameraden!
Die linden Lüfte sind erwacht, sie säuseln und wehen
Tag und Nacht, sie schassen an allen Enden. O frischer
Duft, o neuer Klang, nun armes Herze sei nicht bang,
nun muß sich alles, alles wenden!
So begrüßt ein bekannter deutscher Dichter den einziehenden
Frühling, der auch unsere liebe Heimat in wengien Tagen in
ein Blütenmeer getaucht, wie es uns lange nicht beschieden war.
Unsere Felder prangen in üppigem Saatgrün, das reichen Segen
verspricht. Voll Ehrfurcht stehen wir bewundernd vor dieser
Fülle von Schönheit und Reichtum der Natur und könnten es
in diesem Moment faßt vergessen, was sich draußen für ein
Kamps abspielt. Doch ist auch dieses gewaltige Ringen nur zu
ertragen in dem Glauben, daß gerade durch diesen Kampf auch
für unser deutsches Volk sich einst wird „alles, alles wenden!"
In Bereitschaft stehen wir alle, auch die Heimat! Der totale
Krieg macht auch die letzten Kräfte mobil. Trotz des erhöhten
Arbeitseinsatzes für Wehrmacht und Rüstungsindustrie geht das
alltägliche Leben seinen Gang weiter und die Feldbestellung
wird sichergestellt. Ebenso sorgen freiwillige Arbeitsgemeinschaften
in gemeinsamen Bunker- und Stollenbauten für die Sicherheit
der Frauen und Kinder im Abwehrkampf gegen die Terror-
angriffe feindlicher Flieger. Der letzte und größte Stollen geht
auch jetzt seiner Vollendung entgegen: Von beiden Seiten aus
war man in den Berg gegangen. Fetzt war es soweit, daß man
sich bald in diesem Berge treffen mußte und so geschah es, daß
am 1. Mai mittags um 12,00 Uhr der Durchstoß gelang. Damit
war erst mal dieser Stollen im Rohbau vollendet; denn jetzt
konnte man zu dem einen Eingang reingehen und nach 90 Schrit
ten kam man zum andern wieder raus.
17 noch landhungrige Familien erhielten zum 1. März im
Bachfeld vom Anwesen des Lehrers Riese Gartenland zur
Verfügung gestellt. Leider nahmen in den letzten Wochen auch
wieder zwei unserer lieben Alten Abschied: Frau Anna Bar
th o l m a i geb. Studenroth wupde nach längerem Siechtum
beerdigt und am 19. d. M. folgte ihr Frau Martha Kraft
geb. Rose im Alter von 67 Jahren.
2n Urlaub weilte unser Bürgermeister Hauptmann Werner.
Für alle eingelaufenen Zuschriften herzlichen Dank. Wir
freuen uns über jeden, auch den kürzesten Gruß. Möge Euch
auch weiter Erfolg und Sieg beschieden und das Soldatenglück
hold sein,
Fn diesem Sinne grüßt Euch alle Eure liebe Heimat und
die gesamte Ortsgruppe' in Treue und Verbundenheit.
Heil .Hitler! Fritz Riefe.
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