Ortsgruppe Malsfeld
Liebe Soldaten!
Für die vielen Briefe und Karten, die mir von Euch zuge
gangen sind, danke ich recht herzlich. Und so möchte ich Euch
heute wieder als Sprecher der Ortsgruppe, von allen Politischen
Leitern, Parteigenossen und Bolksgenssen und selbstverstänoiich
von mir selbst, herzlich grüßen und Euch allen viel Soldatenglllck
wünschen.
Am Sonntag, den 21. März, haben mir eine sehr schöne
Feierstunde zur Iugendverpslichtung in Beiseförth durchgeführt.
Der Kellner'sche Saal war bis auf den letzten Platz besetzt
und Sonntags darauf hatte die NS-Frauenschaft Malsfeld ihr
lOjähriges Bestehen. Im Mittelpunkt dieser Feierstunde stand
die Rede des Kreisleiters Pg. Dr. Reinhardt. Natürlich
weilen bei allen unseren Zusammenkünften unsere Gedanken auch
stets bei Euch.
Leider haben ivir auch wieder einige Gefallene zu beklagen.
Es sind dies: Heinz P reutz, Hans Geßner, Emil H e r-
w t g - Malsseid; Heinrich Müldner Harti Sauer, Adam
Garde- Beiseförth; Georg Kerste - Dagobertshausen; Ludwig
P loch, Heinrich Eck Hardt - Elfershausen. Das Opfer der
Helden verpflichtet uns, daß wir unsere ganze Kraft einsetzen für
den Sieg.
Durch den Tod des Heinz Preuß verliert die Ortsgruppe
einen tüchtigen Mitarbeiter.
Es wurden befördert: Georg Ludwig-Malsfeld zum Leut
nant, Gustav R ö h n e r t zum Unteroffizier.
"Ausgezeichnet mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit
Schwertern wurde Ussz. Röhnert.
Unser lieber Karl L a n d e s f e i n d hat sich mit Frl. Elisa
beth S ch e r b aus Helmshausen verlobt und beide werden bald
ein glückliches Paar sein.
Das Standesamt meldet im 1. Vierteljahr 1943: Geburten:
Dietrich Wilhelm Schmidt, Ursula Minna Schmelz, Mari
anne G c'e ß l e r Malsfeld: Volker Sauer, Alfred König,
Klaus Dieter S t ä h l i n g - Beiseförth. Eheschließungen: Iohs.
Gustav Günther- Eiterhagen mit Elisabeth H o m m e l - Beise
förth; Bernhard T r t e s ch m a n n - Beiseförth mit Anna G r ö p-
p e t - Konnefeld; Heinz A ck e r m a n n mit Erna Laus -Mais-
feld. Sterbefälle: Dorothea Karoline Deitert geb. Kehl, Beisck
förth, 82 Jahre alt; Amalie Fischer geb. Neebe, Beiseförth,
75 Jahre alt; Therese Fisch geb. Botte, Malsfeld, 65 Jahre
alt: Barbara Elisabeth Wein eck geb. Wicke, Malsfeld, 56
Jahre alt.
Mit großer Spannung verfolgen wir die Ereignisse an
allen Fronten. Unsere Gedanken sind bei Euch. Es grüßt Euch
die Heimat.
Heil Hitler! Euer Gg. Bläsing.
Ortsgruppe Altmorschen
Liebe Kameraden!
Wenn Euch diese Zeilen erreichn, hat der Lenz in der Hei
mat seinen Einzug gehalten. Während die Kameraden im Westen
sich schon längst der wärmenden und belebenden Frühlingssonne
freuen konnten, werden die Kameraden an der Ostfront froh
sein, wenn die eisigen Ostwinde und Schneestürme endlich
vorüber sind, der Winter seinen Abschied nimmt, und wieder
Grün und Blumen die Erde schmücken. Bei uns meinte es der
Vorfrühling Heuer besser denn je. Schon vor vierzehn Tagen
pflückten die Kinder die ersten Veilchen am Weinberg, an den
Rainen des Frauenbergs, auf den Wiesen und in den Gärten.
In den Borgärtchen der Bahnhofsstraße und auf dem Else blühen
die zeitigen Blumen. Der Star i.st 'wiedergekommen und.
flötet morgens und abends feine munteren Weisen. Das baldige
Frühjahr ließ anch die Menschen nicht im Hause. In den letzten
Wochen herrschte auf den Feldern munteres Leben und Treiben.
Die Bestellungsarbeilen gehen bei dem trockenen Wetter gut
voran. Hafer, Sommergerste und bergt, wurden größtenteils
im Mürz gesät.
Liebe Soldaten, schon im letzten Heimatbrief schrieb ich
Euch einiges von unserer „Talsperre" im Bachgraben. Heute
kann ich mitteilen, daß die Staumauer bereits vollendet ist.
Durch ihren freiwilligen Sondereinsatz am 14. März hat die
Feuerwehr ein gutes Stück dazu beigetragen, daß die Mauer
so schnell hoch kam. Bei dieser Gelegenheit tranken wir auch
das erste Wasser, das über die Mauer floß, d. h. es war Mals
felder Bier, das aus einem Füßchen, welches vor der Mauer
brüstung angebracht war, geschenkt wurde. Bald werden ebenso
die Verschönerungsarbeiten, die ein solches Vorhaben mit sich
bringt, beendet sein. Wenn dann der eine oder der andere von
Euch auf Urlaub kommt, kann er selbst sehen, welche Arbeit
hier unter kriegsbedingten Verhältnissen geleistet wurde.
Am 6. Mürz hatte das Arbeitsdienstlager die Ortseinwohner
zu einem Dorf-Nachmittag in den Wickenhof eingeladen. Zu
der Veranstaltung waren auch der Kreisleiter und der stelle».
Landrat erschienen. Die Maiden bereiteten uns allen ein paar
frohe unterhaltsame Stunden. Der Volkstanz unter Mitwirkung
der HI. erweckte allgemeine Bewunderung. Ebenso wurden den
musikalischen und gesanglichen Darbietungen starker Beifall ge
zollt. Eine besondere Leistung war die Aufführung des Mär
chens: „Das kalte Herz!" Es war eiu schöner Nachmittag für
die Dorfgemeinschast, wie wir ihn uns noch oft wünschen.
Die Kriegerkameradschaft hielt am 14. März ihren Iahres-
appell ab. Der Kameradschaftsführer gedachte der durch den
Tod abgerufenen Kameraden. In jedem Fall wurden 30 RM.
Sterbegeld an die Angehörigen gegeben. Das Schießen für das
WHW. erbrachte einen ansehnlichen Betrag. Die Kameradschaft
zählt z. Zt. 80 Mitglieder.
Auf Urlaub weilten in den letzten Wochen: Gren. Gustav
Hinz, Gesr. Konrad Pfaffenbach, Obergefr. Jakob
Becker, Obergefr. Adam L i e b e ck und Gesr. Martin G i p p e r.
Ins Lazarett gekommen ist Soldat Hermann G i p p e r. Wir
wünschen ihm gute Erholung.
Gesr. Georg Mülle r-Ältmorschen, wurde bereits im Januar
mit dem E. K. 1. Kl. ausgezeichnet und ab 1. März wegen
Tapferkeit vor dem Feinde zum Unteroffizier befördert. Wir
gratulieren herzlich!
Nun noch einige Familien-Nachrichten: Gottfried Wagner-
Altmorfchen bekam zu seinen drei Jungen ein Mädchen. Ge
traut wurden Lehrer Otto Möller- Eubach mit , Dina
Pfaffenbach geb. Ludwig, Altmorschen; Reichsbahnbetr.-
Anm. Heinrich S e m m l e r - Altmorschen (z. Zt im Westen)
mit Dorothea D e i st - Eubach.
Der Aufruf des Führers zur totalen Kriegführung ist auch
in unserem Dorf auf fruchtbaren Boden gefallen. Viele Frauen
sind dem Rufe gefolgt. Sie wollen einen Platz im Kriegs
einsatz ausfüllen. Die Heimat weiß, was sie der Front
schtildig ist. Ihr werdet den Feind eines Tages endgültig
niederwerfen. Wir alle wollen mitwirken an den Voraussetzun
gen, die den Sieg erringen helfen.
In diesem Geiste übermittle ich Euch die herzlichsten Grüße
der Heimat und verbinde damit meine besten Wünsche für Euer
ferneres Wohlergehen.
Euer A. S ch m i d t.
Ortsgruppe Heinebach
Liebe Kameraden der Ortsgruppe Heinebach!
Heute will ich Euch aus Eurer Heimat die herzlichsten Grüße
im Namen der Ortsgruppe übermitteln. Unser Ortsgruppen
leiter ist zur Zeit zu einem Besuch seiner jüngsten Tochter ins
Wartheland gefahren und ivird voraussichtlich noch einige Tage
dort verweilen. Es sind viele Zuschriften und Rätsellösungen
eingegangen, ein Zeichen, daß die Verbundenheit zwischen Heimat
und Front fest und unerschütterlich ist. Am Heldengedenktag
haben wir Euer aller gedacht, besonders derer, die ihr Höchstes
für Deutschland gegeben haben. Leider sind auch in den letzten
Wochen einige Trauernachrichten zu uns gekommen. Helmut
K l e i n f ch m i d t (Schulstraße) und Hermann S ch m i d t (Stief
sohn von Karl Bier) sind den Heldentod gestorben. Oberfeldwebel
Otto Schlei n, der mehr als 300 Feindflüge hinter sich hat,
ist im Osten von einem Feindflug nicht zurückgekehrt. Wir
bringen allen Angehörigen unsere tiefste Anteilnahme entgegen.
Ihr Tod verpflichtet die Heimat zu noch größerer Treue und
Dankbarkeit. Augenblicklich weilen viele Soldaten von .der
Front hier in Urlaub, ein Zeichen, daß die große Gefahr gebannt
und wir wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen können.
Am 28. März fand die Verpflichtungsfeier im Jugend
heim statt. Die Feierstunde war gut besucht und Pg. S ch ü lbe -
Melsungen verstand es, die Jugend und alle auf die großen
Pflichten dem Vaterland gegenüber hinzuweisen.
Nun, liebe Kameraden, wünschen wir Euch weiterhin alles
Gute und viel 'Soldatenglück.
Es ist eine herrliche Aufgabe für das zu kämpfen, was ein
Ullrich von Hutten als letztes Wort auf seinem Sterbebette aus
rief: „D e u t f ch l a n d".
Es grüßt Euch mit Heil Hitler
Euer Otto H e ck m a n n.
Die Lösung der Rätsel in Nr. 32 der Zeitschrift „Unser ist
der Sieg" lautete: 12 RM.. 5 RM., 5 RM., 6 RM., zusammen
28 RM. Richtige Lösungen sandten ein: Martin Hohmann-Heine-
bach, August Hast-Neumorschen, Georg Schmidt-Spangenberg,
Heinrich Imming-Felsberg, Willi Stöbel-Altmorschen, Wilhelm
Küllmer-Altmorschen, Georg Riemenschneider-Heinebach, Karl
Erbert-Felsberg, Georg Abel-Adelshausen, W. Walther-Beise-
sörth, Aug. Geyer-Körle Webelius-Altenbrunslar, Adam Kilian-
Gensungen, Georg Albrecht-Heinebach, Heinz Preßler-Beise-
förth, Schmeitzer-Ältmorschen, Konrad Kropf-Felsberg, Will).
Kerst-Neumorschen, Kurt Kurzrock-Elbersdorf, Georg Schröder-
Körle, Heinr. Liebers-Felsberg, Martin Rohde-tzeinebach, Paul
Freilag-tzcinebach, Karl Wei'-Nenmorschen und Erich Reinecke.
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