Ortsgruppe Ältmorschen
Liebe Soldaten! Infolge der schönen, sonnigen Herbsttage
konnten die Arbeiten auf unseren Feldern rechtzeitig beendet
werden, so daß bis zum Eintritt der kalten Jahreszeit die
frische Saat einen guten Stand erreicht haben wird. Noch
ein paar Wochen, dann wird auch die Heimat wieder ihr
winterliches Kleid anlegen. Wenn diese Zeilen in Eure Hände
gelangen, werden die Kameraden, die im Osten und Norden
stehen, den Winter schon merklich verspürt haben. Wir wollen
hoffen, daß er in diesem Jahre etwas gnädiger ist als im
vorigen.
Wenn ich im weiteren Euch einiges von der Arbeit und
dem Geschehen in der Ortsgruppe mitteile, so gelten meine
ersten Gedanken unseren gefallenen Kameraden. Die schweren
Kämpfe im Osten haben in unsere Reihen wieder schmerzliche
Lücken gerissen. Es starben den Heldentod: die beiden Brü
der Obergefr. Konrad Becker und Gefr. Friedrich Becker,
Gefr. Ferdinand K o ch und Uffz. Konrad Pfetzing aus
Altmorschen, Leutnant der Helmut Bölpert- Heina und
Gefr. Wilhelm S t ü ck r a d - Eubach. Sie sollen uns unver
gessen sein! — Auch der Einsatz an der Heimatfront forderte
ein junges Leben. Auf tragische Weise verunglückte Pg. Wil
helm Döring mit seinem Trecker tödlich. Am 31. Oktober
trugen wir ihn zur letzten Ruhe.
Zn den letzten Monaten und Wochen konnten wir viele
Urlauber in der Heimat begrüßen. Alle freuten sich, wieder
einmal Heimatboden unter den Füßen zu haben, und mancher
hat bei der Erntearbeit tüchtig zugegriffen. Wir freuten uns
alle über ihr gutes Aussehen und ihre zuversichtliche Stimmung.
Am 4. Oktober veranstaltete die Ortsgruppe eine Ernte
dankfeier. Sie fand im Garten des RAD. statt. Nach der
Feier boten die Arbeitsmaiden und der BdM. noch eine frohe
Stunde unter dem Erntekranz durch Darbietung von Liedern,
Reigen und Volkstänzen. Es war ein schöner Nachmittag!
Unsere Schuljugend sammelte fleißig Hagebutten und Schle
hen. Mit großem Eifer basteln Zungen und Mädel der HZ.
schon seit Wochen Spielsachen und andere Geschenke, um den
Kindern im Warthegau und den Kleinen in der Heimat Weih
nachtsfreude zu bereiten. Die Weihnachtspäckchen gehen bald
auf die Reise, damit die Gaben der Heimat an: Heiligen Abend
auf Eurem Tisch nicht feh
len. D'.e meisten von Euch.
liebe Soldaien, müssen das
Weihnachtsfest schon zum
vierten Male fern von Hei
mat und Familie feiern.
Nur wenigen wird es be-
schieden sein, Weihnachten im
Kreise seiner Lieben zu ver
leben. Aber wir wissen, daß
auch die Front ihr Weih
nachtsfest feiert. Zn Euren
Unterkünften, ob in Nord
und Süd. Ost oder West
wird der Lichterbaum erstrah
len. Beim Schein der Kerzen
werden Front und Heimat
wie eine große Familie da-
schönste aller Feste begehen.
Der Gabentisch mag der Zeit
entsprech nd - k einer und
schlicht sein. Aber im Be-
vußt'ein schicksalhafter Ver
bundenheit soll uns der dies
jährige Weihnachtsbaum er
neut zu weiterer Treue und
Einsatzbereitschaft vereinen,
bis der Sieg unter ist. Zn
diesem Geiste grüßt Euch die
Heimat und wünscht allen
Kameraden frohe und gemütliche Stunden zu Weihnachten.
Damit verbinde ich für alle die herzlichsten Glückwünsche für
das kommende neue Zahr. Möge es ein glück- und sieghaftes
Zahr sein! Einen besonders herzlichen Gruß sende ich auf
diesem Wege meinem Sohn Helmut an der Ostfront. Euch
allen weiterhin Wohlergehen und Soldatenglück!
Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße aus der Heimat!
Heil Hitler! Euer A. S ch m i d t.
Ortsgruppe Deute
Liebe Kameraden! Nun ist die Weihnachtszeit in einigen
Wochen wiederum in Sicht, und für viele von Euch wird es
bereits das vierte Mal, daß er fern von der Heimat und
seinen Angehörigen Weihnachten im Feindesland im Kreise
seiner Kameraden feiert. An diesen Tagen ist der Soldat in
Gedanken besonders mit seinem Heiinatort, Haus, Hof, Familie,
Verwandten und Bekannten beschäftigt. Aber auch wir hier
in der Heimat denken dann noch mehr wie bisher an Euch
in der Hoffnung und mit dem Wunsche, daß es Euch ver
gönnt sein möge, in den Weihnachtstagen recht frohe Stunden
zu verleben.
Damit nun die engere Heimat Euch beim Lesen der Hei
matzeitung etwas näher nickt, will ich Euch von einigem
Geschehen der letzten Zeit innerhalb der Ortsgruppe kurz
berichten:
Die alltägliche Arbeit ist und wird trotz mancher Schwierig
keiten stets erledigt. Die Kartoffel- und Rübenernts ist ebenso
wie die Getreideernte bei gutem Wetter eingebracht, und die
Winteraussaat zeigt schon einen guten Bestand. Wenn auch die
Witterung für die Einbringung der Gesamternte in diesem
Zähre überaus günstig war, so verdanken wir die schnelle
Beendigung der Ernte doch hauptsächlich 'dem tatkräftigen
Zupacken unserer Frauen und Mädchen. Daß unsere Frauen
und Mädels auch in Gefahrenmomenten ihren Mann stehen,
das sah man. als im September d. Z. die Scheunen und Stall
gebäude des verstorbenen Bauern Witzel, Neuenbrunslar, in
Brand geraten waren. Als die Motorspritze Deute, die als
erste von auswärts zu Hilfe kam, an der Brandstelle er
schien, sprangen die Frauen und Mädels an den Schlauch-
Unsere schöne Heimat!
Heckemtthle bei Altmorschen. Foto: Heinel, Spangenverq