Full text: Unser ist der Sieg (Nr. 29/30, den 1. Dezember 1942)

Ortsgruppe Ältmorschen 
Liebe Soldaten! Infolge der schönen, sonnigen Herbsttage 
konnten die Arbeiten auf unseren Feldern rechtzeitig beendet 
werden, so daß bis zum Eintritt der kalten Jahreszeit die 
frische Saat einen guten Stand erreicht haben wird. Noch 
ein paar Wochen, dann wird auch die Heimat wieder ihr 
winterliches Kleid anlegen. Wenn diese Zeilen in Eure Hände 
gelangen, werden die Kameraden, die im Osten und Norden 
stehen, den Winter schon merklich verspürt haben. Wir wollen 
hoffen, daß er in diesem Jahre etwas gnädiger ist als im 
vorigen. 
Wenn ich im weiteren Euch einiges von der Arbeit und 
dem Geschehen in der Ortsgruppe mitteile, so gelten meine 
ersten Gedanken unseren gefallenen Kameraden. Die schweren 
Kämpfe im Osten haben in unsere Reihen wieder schmerzliche 
Lücken gerissen. Es starben den Heldentod: die beiden Brü 
der Obergefr. Konrad Becker und Gefr. Friedrich Becker, 
Gefr. Ferdinand K o ch und Uffz. Konrad Pfetzing aus 
Altmorschen, Leutnant der Helmut Bölpert- Heina und 
Gefr. Wilhelm S t ü ck r a d - Eubach. Sie sollen uns unver 
gessen sein! — Auch der Einsatz an der Heimatfront forderte 
ein junges Leben. Auf tragische Weise verunglückte Pg. Wil 
helm Döring mit seinem Trecker tödlich. Am 31. Oktober 
trugen wir ihn zur letzten Ruhe. 
Zn den letzten Monaten und Wochen konnten wir viele 
Urlauber in der Heimat begrüßen. Alle freuten sich, wieder 
einmal Heimatboden unter den Füßen zu haben, und mancher 
hat bei der Erntearbeit tüchtig zugegriffen. Wir freuten uns 
alle über ihr gutes Aussehen und ihre zuversichtliche Stimmung. 
Am 4. Oktober veranstaltete die Ortsgruppe eine Ernte 
dankfeier. Sie fand im Garten des RAD. statt. Nach der 
Feier boten die Arbeitsmaiden und der BdM. noch eine frohe 
Stunde unter dem Erntekranz durch Darbietung von Liedern, 
Reigen und Volkstänzen. Es war ein schöner Nachmittag! 
Unsere Schuljugend sammelte fleißig Hagebutten und Schle 
hen. Mit großem Eifer basteln Zungen und Mädel der HZ. 
schon seit Wochen Spielsachen und andere Geschenke, um den 
Kindern im Warthegau und den Kleinen in der Heimat Weih 
nachtsfreude zu bereiten. Die Weihnachtspäckchen gehen bald 
auf die Reise, damit die Gaben der Heimat an: Heiligen Abend 
auf Eurem Tisch nicht feh 
len. D'.e meisten von Euch. 
liebe Soldaien, müssen das 
Weihnachtsfest schon zum 
vierten Male fern von Hei 
mat und Familie feiern. 
Nur wenigen wird es be- 
schieden sein, Weihnachten im 
Kreise seiner Lieben zu ver 
leben. Aber wir wissen, daß 
auch die Front ihr Weih 
nachtsfest feiert. Zn Euren 
Unterkünften, ob in Nord 
und Süd. Ost oder West 
wird der Lichterbaum erstrah 
len. Beim Schein der Kerzen 
werden Front und Heimat 
wie eine große Familie da- 
schönste aller Feste begehen. 
Der Gabentisch mag der Zeit 
entsprech nd - k einer und 
schlicht sein. Aber im Be- 
vußt'ein schicksalhafter Ver 
bundenheit soll uns der dies 
jährige Weihnachtsbaum er 
neut zu weiterer Treue und 
Einsatzbereitschaft vereinen, 
bis der Sieg unter ist. Zn 
diesem Geiste grüßt Euch die 
Heimat und wünscht allen 
Kameraden frohe und gemütliche Stunden zu Weihnachten. 
Damit verbinde ich für alle die herzlichsten Glückwünsche für 
das kommende neue Zahr. Möge es ein glück- und sieghaftes 
Zahr sein! Einen besonders herzlichen Gruß sende ich auf 
diesem Wege meinem Sohn Helmut an der Ostfront. Euch 
allen weiterhin Wohlergehen und Soldatenglück! 
Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße aus der Heimat! 
Heil Hitler! Euer A. S ch m i d t. 
Ortsgruppe Deute 
Liebe Kameraden! Nun ist die Weihnachtszeit in einigen 
Wochen wiederum in Sicht, und für viele von Euch wird es 
bereits das vierte Mal, daß er fern von der Heimat und 
seinen Angehörigen Weihnachten im Feindesland im Kreise 
seiner Kameraden feiert. An diesen Tagen ist der Soldat in 
Gedanken besonders mit seinem Heiinatort, Haus, Hof, Familie, 
Verwandten und Bekannten beschäftigt. Aber auch wir hier 
in der Heimat denken dann noch mehr wie bisher an Euch 
in der Hoffnung und mit dem Wunsche, daß es Euch ver 
gönnt sein möge, in den Weihnachtstagen recht frohe Stunden 
zu verleben. 
Damit nun die engere Heimat Euch beim Lesen der Hei 
matzeitung etwas näher nickt, will ich Euch von einigem 
Geschehen der letzten Zeit innerhalb der Ortsgruppe kurz 
berichten: 
Die alltägliche Arbeit ist und wird trotz mancher Schwierig 
keiten stets erledigt. Die Kartoffel- und Rübenernts ist ebenso 
wie die Getreideernte bei gutem Wetter eingebracht, und die 
Winteraussaat zeigt schon einen guten Bestand. Wenn auch die 
Witterung für die Einbringung der Gesamternte in diesem 
Zähre überaus günstig war, so verdanken wir die schnelle 
Beendigung der Ernte doch hauptsächlich 'dem tatkräftigen 
Zupacken unserer Frauen und Mädchen. Daß unsere Frauen 
und Mädels auch in Gefahrenmomenten ihren Mann stehen, 
das sah man. als im September d. Z. die Scheunen und Stall 
gebäude des verstorbenen Bauern Witzel, Neuenbrunslar, in 
Brand geraten waren. Als die Motorspritze Deute, die als 
erste von auswärts zu Hilfe kam, an der Brandstelle er 
schien, sprangen die Frauen und Mädels an den Schlauch- 
Unsere schöne Heimat! 
Heckemtthle bei Altmorschen. Foto: Heinel, Spangenverq
	        
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