mit den toten Kameraden kurze Zwiesprache zu halten. Ihr
Kreis ist inzwischen größer geworden und wird noch größer
werden. Die jungen toten Helden haben sich eingereiht in die
großen Kolonnen der toten Kameraden des Weltkrieges
1914—1918 und der Bewegung. Sie schauen nun auf uns
herab und rufen uns zu: Trauert nicht um uns! Wir starben
für Deutschlands Größe und Herrlichkeit! Auch wir wollen, so
schloß der Obersturmführer, stark und tapfer sein und kämpfen,
bis der Endsieg errungen ist. Abschließend legte im Namen
der Partei der stellv. Kreisleiter Landrat Orthwein einen
Kranz nieder. Im ganzen deutschen Vaterland, so führte er
aus, treten heute Männer und Frauen an die Gräber der
Gefallenen. Sie kommen nicht um zu klagen und zu weinen,
sie kommen um sich aufzurichten. Es ist ein unerbittliches
Natur- und Gottesgesetz, daß neben dem Leben auch der Tod
steht. Und wie in der Natur, so ist es auch in dem Leben des
Volkes: Es müssen Menschen sterben, damit das Volk leben
kann, So neigen wir uns in Ehrfurcht vor den Angehörigen
der gefallenen Helden. Wir sind stolz auf unser Volk, das
Menschen hervorbringt, die bereit sind, ihr Leben zu opfern.
Das Volk ist ewig, die Menschen sind vergänglich. Es folgte
anschließend die Ehrung der toten Helden. Die Fahnen neigten
sich zum Gruß. während der SA.-Musikzug das Lied vom
guten Kameraden spielte.
Am Mittag des Heldengedenktages legte im Aufträge des
Gauleiters, dessen Stellvertreter, SA.-Brigadeführer Solbrig,
in Anwesenheit weiterer engster Mitarbeiter des Gauleiters
und des stellv. Kreisleiters von Melsungen. Landrat Orthwein,
am Gauehrenmal auf dem Heiligenberg, das allen gefallenen
kurhessischen Kriegern gewidmet ist, einen Kranz mit Worten
dankbaren Gedenkens an ihre toten Söhne nieder.
So ist sich die Heimat der Pflicht bewußt, die sie der
Front gegenüber zu erfüllen hat. Der Kampf, der nun noch
vor uns steht, erfordert unsere ganze Kraft. Aber ein jeder
von uns weiß, was er zu leisten hat.
Wir grüßen unsere Soldaten, wo sie auch stehen, zum
Osterfest mit einem herzlichen Siegheil!
Der Ortsgruppenleiter. F.B. Trott.
Ortsyruppe ^leumorscHen
Liebe Kameraden! In den Weihnachtstagen hatte der
Aufruf unseres Führers Adolf Hitler zur Woll- und Winter
sachensammlung für die Soldaten der Ostfront wieder einmal
die Front der Heimat zur Stelle gerufen. Auch in unserer
Ortsgruppe Neumorschen wurde der Ruf gehört und da war
keiner, der sich diesem Ruf entzogen hätte. Als die erste
Sammlungswelle vorüber war, galt es, aus alten Sachen und
dem vorhandenen kleineren Pelzwerk und sonstigem Material
Neues zu machen. Hier setzte die Kleinarbeit der Frauenschaft
ein u nd so sah man bald Abend für Abend die Frauen in die
alte Schule wandern, das Nähzeug in der Tasche, und nun hub
eine regsame Arbeit der fleißigen Hände an, die im Nu die
herrlichsten, warmen Dinge hervorzauberten, deren der Soldat
auf winterlicher Wacht im Lande der Sowjet bedurfte. Da
zwischen erzählten sich die Frauen den Inhalt der Feldpost-
Abend für Abend regten sich in Neumorschen die Hände.
briefe und stellten dabei wohl auch Vergleiche zwischen dem
jetzigen Krieg und dem von 1914/18 an. was wohl kein
Mensch so fertig bringt, wie die für das leibliche Wohl ihrer
Lieben sorgende Hausfrau. Kurz, es war ein fröhliches Schaf
fen und Wirken! Und damit ihr lieben Soldaten draußen
Euch eine, wenn auch schwache Vorstellung davon machen könnt,
habe ich ein kleines Foto von eurem Nähabend gemacht. Kennt
Ihr Eure Weibsleute heraus? Freilich sind nicht alle gut zu
sehen; dafür war der Platz zu eng, aber ich hoffe, daß Ihr
auch so Freude daran habt.
Heil Hitler! Euer A. Steffen, Ortsgr.-Propagandal.
Ortsgruppe Spangenberg
Liebe Kameraden! Diesmal bekommt Ihr nur einen Kurz
bericht aus der Heimat. Der Jahresschluß stand unter dem
Zeichen der Woll- und Pelzsachensammlung für Euch. Er
staunt war ich, wie viel Pelze hier zusammengebracht wurden
und was geschickte Frauenhände daraus gemacht haben. 14
So fleißig war man in Spangenberg.
Tage lang wurde heftig gestichelt und genäht. Sogar von den
Dörfern kamen die Mädels herein. Frl. Julie Koch hier, die
Euch aus dem vorstehenden Bildchen anblickt, war am aller
fleißigsten dabei. Sie hat vom ersten bis zum letzten Tag
ihre Zeit unentgeltlich für Euch geopfert.
Daß Fritz Siebert seinen im Osten empfangenen Wunden
erlag, werdet Ihr schon erfahren haben. Er wurde auf dem
hiesigen Friedhof mit militärischen Ehren feierlich beigesetzt.
Erich Schanze, ein erster Angehöriger der HI. in Spangen
berg und seit 1936 freiwillig im Heeresdienst, der als Feld
webel im Osten kämpfte, wurde schwer verwundet und wird
vermißt, vielleicht ist er gefallen. Auch August Siebert aus
Neubeckers Haus, einer der jungen Spangenberger Pg. aus
der Kampfzeit, zuletzt bei der Reichspost in Kassel beschäftigt,
gab sein Leben für das Vaterland. Das feindliche Geschoß
traf ihn in dem Augenblick, in dem er einen verwundeten
Kameraden bergen wollte. Aus Herlefeld gab Emil Reinhardt
am 10. Januar im Kampf mit dem Weltfeind im Osten sein
junges Leben für das Vaterland.
In der letzten Zeit waren unter anderem auf Urlaub zu
Haus Wilh. Lämmert, Henner Mell, Kühlborn (Schnellrode),
Albert (Elbersdorf), K. Angersbach, Gg. Mier, Gefr. Tietze,
Karr Koch (Org. Todt). Uffz. Noll ist in die Heimat ent
lassen.
Hauptmann Jütte hat mir eingehend seine Erlebnisse mit
den Bolschewicken geschildert und dieser Bericht wird ergänzt
durch manchen Brief aus der Front. Willi Gerstung schreibt
aus dem hohen Norden; Karl Eckel, Anton Ellrich und Her
zog aus dem Osten; Christian Schaub und August Münz von
der Insel Kreta. Aus allen Briefen hören wir' die Zuversicht,
mit der Ihr auf die Abrechnung mit den Bolschewisten wartet.
In der gleichen Zuversicht sehen auch wir in der Heimat
den kommenden Ereignissen entgegen. Wir werden an un
serem Teil alles tun. dafür zu sorgen, daß Ihr eine der Front
würdige Heimat hinter Euch wißt.
Die Heimat grüßt Euch durch Euren Ortsgruppenleiter
herzlich mit Heil Hitler! Th. Fenn er, Ortsgruppenleiter.
191