Full text: Europäischer Frieden

V 
Vorwort. 
Stolzer Preußengeist hat euch Deutsche im Laufe der letzten 
150 Jahre zu höchster Höhe getragen, aber ebenso hat eigen 
sinniger Stockpreußengeist euch wieder in tiefstes Elend gestoßen. 
Zweimal nun im Laufe der letzten 150 Jahre ist der preußisch 
deutsche Staat so vollkommen zusammengebrochen, daß beinahe 
alles aus den Fugen ging, und deswegen ist man versucht, an 
zunehmen, daß hier ein Fehler im System vorliegen muß, weil 
man sonst nicht zu verstehen vermag, wie ein fest gefügtes 
Staatswesen so aus der Ordnung kommen kann. Ihr Deutsche 
seid heute auf dem besten Wege, euch selbst zu verlieren, und 
deswegen solltet ihr euch doppelt anstrengen, um aus dem 
elenden Chaos, in dem ihr heute steckt, bald herauszukommen. 
Formell habt ihr den Krieg verloren, aber überlegt euch doch 
einmal, was das Kriegsziel eurer Gegner war, als sie in den 
Kampf zogen. Mit den russischen Millionenheeren wollten sie 
eure deutsche Heimat überrennen, eure Fluren zerstampfen und 
euer Reich in Stücke zerreißen. Ist dieser groß angelegte und 
von einer mächtigen Koalition geförderte Plan nicht glatt ge 
scheitert? Denkt daran, welche unendliche Leistung es für 
euch bedeutete, daß es euch gelungen ist, vier Jahre lang dem 
feindlichen Änsturm standzuhalten; erst die Nachwelt wird diese 
Heldenleistung voll zu würdigen wissen. Nur dadurch, daß es 
euren Gegnern gelang, das Reich einzuschnüren und eurem 
Volksorganismus das zum Leben erforderliche Blut zu entziehen 
und den ganzen Volkskörper krank zu machen, ist es gekommen, 
daß schließlich chaotische Zustände Platz griffen und das Volk 
in einen wahren Fieberzustand kam, so daß schließlich der starke 
germanische Riese wehrlos gemacht wurde. Äber deswegen
	        
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