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Willi: Friedrich, dir wird's genau so gehn. Nun bleibt dir
nichts übrig. Jetzt inußt du die Lene heimbringen.
(Alte setzen sich nach und nach an den Tisch.)
Friedrich: Schweig, das alte Gesteck!
Dortchen: Aber Möps hat sie! Und dein Alter will's doch!
Was der will, setzt er durch!
Liesbeth: Der ist hart wie Eisen!
Lorenz: Liesbeth, der Lene ihr Geld müßtest du haben, dann
bekämst du auch den Friedrich!
Martha: Die Liesbeth braucht keinen, der nach Geld freien
mutz, die kriegt zehn in der Stadt, wie das ein hübsches
Mädchen ist. Zwanzig kann sie haben, wenn sie nur will.
Auch, wenn sie denen, die Pferde im Stall haben, zu
arm ist. In der Stadt kann sie sparen. Wenn sie heim
kommt, hat sie Geld genug. Da ist ihr keiner mehr recht.
Hannes: Oho! Oho! Treib's nur nicht so bunt, du dummes
Ding!
Friedrich: Die hat ein Mundwerk, als wenn's mit Butter
geschmiert wär'. Martha, du kriegst mindestens mal
Schmisse von deinem Mann.
Martha: Keine Angst! Seh' ich so aus? Ich bleib' ihm keine
schuldig. Mit Zins und Zinseszins soll er sie wieder
haben. Friedrich, und wenn du's wärst, ich wüßte nicht,
was . . .
Friedrich: Bewahr' mich der Himmel davor, dein Mann zn
werden.
Martha: Obwohl dir's ganz gesund wäre.
Friedrich: Warum?
Martha: Weil du blind auf beiden Augen bist, weil du Ohren
hast und nicht hörst. Kurz, weil du kein Mann bist
und auch keiner wirst. Ein Mann, der sagte denen da
heim: „Die Liesbeth ist ordentlich, tüchtig, brav. Die
will ich freien und keine andere! Und wenn ihr das
nicht wollt, bleib' ich ledig. Seid ihr's aber zufrieden,
kann das Aufgebot bestellt werden. Und was sie an Geld
nicht hat, das bringt sie ein. weil sie rechtschaffen ist