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verlorengegangen oder mißverstanden war, kann man nachprüfen, da
die christliche Lehre in den unteren Volkskreisen überliefert worden war,
während sie von dem Herrenvolk scharf bekämpft wurde. Wenn man
ca. 20 Kinder vornimmt und sagt dem ersten eine Erzählung leise ins
Ohr und diese Erzählung muß nun leise von Kind zu Kind weiter-
gegeben werden, dann stellt man fest, daß beim Abhören des letzten
Kindes der Sinn der Erzählung kaum wieder zu erkennen ist. Ähnlich
verhält es sich mit der sagenhaften Weitergabe der christlichen Lehre.
Immerhin hat die durchschlagende Wucht dieser Lehre den Kern voll
ständig erhalten. Ihre Lebensfähigkeit ist bewiesen, weil das Zeremonien
wesen den wahren Kern nicht genügend verschleiern konnte. Dem
Israeliten aber ist diese Lehre das Verhaßteste der Welt, da dessen
Rücksichtslosigkeit besonders im Buche Josua und Ester offenbart wird,
die aber heute ebenso dasselbe Volk beseelt, weil die Mischung ihrer
Rasse mit Nichtjuden noch immer verboten ist. Dagegen aber ihr Blut
auf unehelichem Wege in andere Rasse untergeschoben wird. Lange
Zeit waren die Juden von der Bildfläche der Völkerkarte verschwunden.
Ihr Untergang wäre besiegelt gewesen, hätte nicht die Lehre Christi
ihnen Dienste geleistet. Die Verbreitung der christlichen Lehre zer
rüttete das römische Reich durch einen neuen Rivalen, der dem
Cäsarentum in dem Papstw 7 esen entstand. Dieser erkannte die Macht
der Lehre und strebte danach, die Weltmacht an seine Priester zu
bringen. Dadurch bekamen die übriggebliebenen, zu römischen Sklaven
gewordenen Juden wieder Luft. Sehen wir in der Völkerkunde, wie die
Zauberer und Ältesten, sowie die gewählten Häuptlinge und Volks
oberhäupter Hand in Hand arbeiten, um das produktive Volk in Dumm
heit zu erhalten, so sehen wir seit Christi einen gewaltigen Umschwung/,’
eine Machtverschiebung auf Kosten der Fürsten, zu Gunsten der mit
vorher nicht gekanntem Eifer gepflegten Religion, die die katholische
Kirche Roms auf der Lehre Christi aufgebaut hat. Ziel der Kirchen
fürsten war, alle weltlichen Fürsten sollten ihre Macht von der Kirche
erhalten so wie der Mond sein Licht von der Sonne. Jetzt waren aber
alle Hexen beim Tanzen. Der tausendjährige Dornröschenschlaf der
Feudalvölker wurde durch nie dagewesenen heftigen Kriegslärm gestört.
Christus hatte die Zündschnur an das Pulverfaß, den Egoismus, gelegt
und diese angezündet. Er hatte die Wirkung gut berechnet, wie wir
seinen Worten in Lukas Kap. 12 V. 51 und 53 entnehmen können:
„Meinet ihr, daß ich her kommen bin, Frieden zu bringen auf Erden?
Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. Von nun an werden fünf in einem
Hause uneins sein. Drei wider zwei und zwei wider drei. Es wird sein;
der Vater wider den Sohn und der Sohn wider den Vater usw/ 4 Vers 59:
„Ich sage dir: Du wirst von dannen nicht herauskommen, bis du den
allerletzten Heller bezahlest/ 4 Das soll uns sagen, solange wir uns
gegenseitig im freien Wettbewerb ausbeuten, ist einer des anderen
Teufel. Wir haben uns die Hölle auf Erden selbst gemacht. Den
letzten Heller bezahlen wir, wenn wir erkannt haben, daß wir nur
leben können, wenn unsere Mitmenschen im Völkerleben ebenso not
wendig und berechtigt sind als wir. Keiner kann verlangen, daß ihm
eine Extrawurst gebraten wird. So wie die Hordenmitglieder alle
Lebensmittel zur Horde bringen mußten, damit die Volksernährung ge
sichert war, so notwendig ist es nun im Zeitalter der Technik, die
Volksernährung bewußt zu regeln und nicht, wie es heute geschieht,
der Profitgier der Mammonisten auszuliefern. Unsere Begriffe sind auf
den Kopf gestellt, wenn man Geld als realen Wert bezeichnet. Reale
Werte sind Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, aber noch
realer ist die menschliche Arbeitskraft, die diese Werte erst schafft.
In letzter Linie kommt das Austauschmittel, das wir heute Geld nennen.