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1939 als lediger Studienrat lebte.
Sein weiteres Schicksal konnte
nicht festgestellt werden.
Von ihm konnten die folgenden
Veröffentlichungen ermittelt wer
den:
Wieber, Walter. Die politischen
Ideen von Sylvester Jordan. Tü
bingen 1913. (Auch als Beiträge
zur Parteiengeschichte. 6) Tü
bingen, Phil. Diss. vom 16. März
1913.
- Sylvester Jordans „Politische
Erinnerungen.” In: Hessenland.
27 (1913).
- Friedrich Gentz über die Ursa
chen der französischen Revolu
tion. Der Ursprung der französi
schen Revolution nach dem Ur
teil ihrer zeitgenössischen Geg
ner. Cassel 1915.
Heidelbach, Paul.
1. Februar 1919 bis 1. Mai 1935.
Josef Paul Julius Heidelbach
wurde am 28. Februar 1870 in Düs
seldorf als erster Sohn der Eheleute
Carl Julius Heidelbach und Caroli
ne Huberta, geb. Fischer, ge
boren. 41 ) Der Vater Carl Julius Hei
delbach stammte aus einer alten
hessischen Familie, war in Meim
bressen geboren und starb, vermut
lich in Düsseldorf, am 9. Oktober
1873. Die Mutter war eine gebürtige
Düsseldorferin und starb ebenda
am 7. September 1935. Paul Heidel
bach hatte noch einen jüngeren
Bruder Richard Wilhelm, der am
12. September 1873 geboren wurde,
bei seiner Mutter blieb und
sich 1938 von Düsseldorf nach
Hochdahl mit Familie abmeldete.
Paul Heidelbach wurde am 12. Au
gust 1875 als „bei der Großmutter
in Pension” in Kassel polizeilich ge
meldet. Wann und warum die bei
den Kinder auseinandergerissen
wurden - in der Literatur heißt es
immer, Paul Heidelbach sei mit 3
Jahren bereits nach Kassel gekom
men - und inwieweit die Brüder
später noch Kontakt hatten, ließ
sich nicht feststellen. Ebenso ließ
sich nicht feststellen, inwieweit
sein Vater ein „Kunstmaler” in
Düsseldorf gewesen sei, wie eben
falls in der Literatur behauptet
wird. Im Stadtarchiv Düsseldorf be
finden sich keinerlei Unterlagen
über den Vater, die über die genea
logischen Daten hinausgehen. Die
Kirchenbücher in Düsseldorf wur
den nicht ausgewertet.
Als Paul Heidelbachs Großmut
ter, die Witwe des Rentmeisters
Conrad Ludwig Heidelbach, Augu
ste, geb. Fricke, 1890 starb, lebte
Paul bei seiner unverheirateten
Tante, die ihn wohl sowohl wäh
rend des Studiums als auch danach
unterstützte. Sie starb 1919.
Paul Heidelbach besuchte das
Friedrichs-Gymnasium, legte dort
die Reifeprüfung ab und studierte
mit Unterbrechungen zwischen
1891 und 1896 erst in Berlin, dann in
Marburg, Germanistik, Literatur
und Kunstgeschichte sowie Ge
schichte. Er kehrte nach Kassel zu
rück und wirkte ab Mai 1896 als
Hauslehrer bei Dr. Gläßner in der
Kölnischen Straße 66. Ein Jahr spä
ter zog er wieder zu seiner Tante in
die Hohenzollernstraße 16. Bald
darauf hat er wohl die aus Leipzig
stammende Anna, geb. Leonhardt,
geheiratet. Weshalb sein erstes
Kind in Northschields/England ge
boren wurde, konnte ebenfalls
nicht festgestellt werden. Paul Hei
delbach hat 1900, das Jahr, in dem
die Tochter geboren wurde, offen
sichtlich in Kassel gewohnt. Er leb
te dann zeitweilig mit seiner Fami
lie, er hatte insgesamt 3 Töchter, in
Wahlershausen, bevor die Familie
1906 wieder in die Innenstadt von
Kassel zog. Zwischen seiner Tätig
keit als Hauslehrer und dem Jahre
1906 war er wohl als freier Schrift
steller tätig. Im Jahre 1906 über
nahm er mit Heft 2 die Schriftlei
tung der Zeitschrift „Hessenland”,
für die er bereits seit 1895 wieder
holt Beiträge geliefert hatte, und
behielt diese Schriftleitung bis Heft
12 des Jahres 1928 bei. Neben dieser
Tätigkeit verfaßte er mehrere Bü
cher und auch Aufsätze für andere
Publikationen.
Eine endgültig sichere Existenz
grundlage erhielt Paul Heidelbach
und seine Familie wohl erst, als er
1919 als wissenschaftlicher Hilfsar
beiter an der Murhardschen Biblio
thek fest angestellt wurde. Er war
dort auch gleichzeitig für einige
Jahre Archivar des Stadtarchivs,
das damals in der Murhardschen
Bibliothek untergebracht war. Am
16. Februar 1922 wurde er Hilfsbi
bliothekar, am 1. April 1928 Biblio
thekar, und am 1. April 1935 wurde
er in den Ruhestand verabschiedet.
Dieser Ruhestand bedeutete aber