Arbeitsgebiete der Abteilung Waggonbau
Die Reihe der in unseren Werkstätten seit dem Jahre 1886 hergestellten Eisen
bahnfahrzeuge gibt ein anschauliches Bild von der gesamten Entwicklung, die der
Eisenbahnwagenbau seit dieser Zeit, zu welcher der Ausbau des deutschen Eisen
bahnnetzes erfolgte, genommen hat. Vergleicht man die einfachen, für geringe Lasten
bestimmten, eisernen Güterwagen der damaligen Zeit mit den heutigen großräumigen
Fahrzeugen, so erkennt man an dieser Entwicklung allein den Fortschritt der Technik,
der noch augenfälliger wird bei einer vergleichenden Betrachtung der dem Personen
verkehr dienenden Wagen von einst und jetzt. Es scheint müßig, hier die vielen
Wagentypen aufzuzählen, die aus unseren Werkstätten als neue Fahrzeuge abroll
ten; denn es dürfte wohl kaum eine Wagengattung geben, die hier nicht ausgeführt
worden wäre. Neben den unsere Hauptbeschäftigung bedeutenden Aufträgen für die
vormaligen Preußischen Staatsbahnen bzw. die jetzige Reichsbahn versorgten wir
auch viele Privat- und Kleinbahngesellschaften mit rollendem Material der verschie
densten Spurweiten, ebenso wie in den früheren deutschen Kolonien und im euro
päischen Ausland, besonders den Balkanländern, viele Erzeugnisse unserer Werk
stätten laufen.
Wirtschaftliche Gesichtspunkte mit dem Ziele der Rationalisierung der Aufträge
veranlaßten die Deutsche Reichsbahngesellschaft, die Verteilung der Neubauten so
vorzunehmen, daß von den gleichen Werkstätten möglichst dieselben Wagengattungen
fortlaufend geliefert werden. Diese Maßnahme wirkte sich bei uns dahin aus, daß
z. Zt. in unseren Werkstätten für die Reichsbahn in der Hauptsache Personenwagen
gebaut werden. An Wagen besonderer Art lieferten wir in letzter Zeit unter anderem
verschiedene 5- und öaehsige Kranunterwagen und Eich- bzw. Eichgerätewagen, für
welche auch die Entwürfe und Berechnungen von uns aufgestellt wurden. Für die
Mitropa wurden Schlafwagen gebaut.
Wie eingangs erwähnt, wurde, in Ermangelung ausreichender Beschäftigung mit
Eisenbahnfahrzeugen, die Herstellung von Karosserien für Autobusse aufgenommen.
Die beigegebenen Bilder zeigen als Beispiele einen Autobus für die Reichspost auf
MAN-Fahrgestell und einen Omnibus für die Breslauer Straßenbahngesellschaft auf
Büssing-Chassis.