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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 317
1834 ; 1562. Plotzgarten steht 1830; 317 geschrie
ben. Nicht anders findet sich: auf dem p 1 o t z h o f zu
Walburg a. Lichtenau 1815; 375 5 vielleicht noch an-
drorte zwischen Fulda und Werra. Ich beziehe
diese nameil auf das heidnische blozaii; pluo-
z an = opfern *); in der hessischen redensart: geld
blotzen müssen; scheint mir auch noch die alte be-
deutung von opfern ; hingeben übrig. Die Wörter hof
und garte in den angeführten Zusammensetzungen
sind synonym; es wird dadurch der ort bezeichnet;
wo die Vorfahren opferten; und die benennung b 101 z-
grabe erklärt sich nun von selbst. Was mich in der
gegebenen auslegung vollends bestärkt; ist; dass
anderwärts mit den nemlichen Wörtern opfer ver
bunden wird. So zu Wabern a. Homberg; „erbwiese
auf dem opferhofe die frohe wiese genannt** 1834;
2; 184 ;am o p p e r g r a b e n zu Hilgershausen a. Witzen-
hausen; 1830; 435. 984; am opfersberge 1834;
1468; im opferlande 1830; 1136. In der christli
chen zeit würde etwa ein opferberg; opferland; schwer
lich ein opferhof; opfergraben Vorkommen. Bemer
kenswerth scheint auch die frohnwiese (denn so
hat man für frohe wiese zu lesen) grade neben dem
opferhof; wie sich sonst heilige wiese 1834; 2218;
frohnacker 1815; 599 (wo der druckf. fohnacker)
1149 darbietet. Ein ausdruck der alten spräche [für
opfer war; ausser»plostai*; kelstar; und daher be
nannte bäche kann ich zweimal in Hessen nachwei-
sen; Kelsterbach im Darmstädtischen; durch den
Dreieich fliessend; Höchst gegenüber in den Main
gehend; und Geisterbach; die Geister; bei
Witzenhausen in die Werra sich ergiessend. Alle
solche namen zeugen von heidnischen opfern; wenn
schon bei den bewohnern die erinnerung daran längst
erloschen ist.
*) deutsche myth. S. 22. 23.