© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 317
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Atli, ohne dass die nordische sage wüste warum?
wir haben gesehn, weil er vater oder grossvater war.
Die Chatten, welche in der Eddergegend den
Wodan feierten, scheinen also an der mittleren
Fulda auch dem Donar geopfert zu haben, auf einer
anhohe die nur massig sein kann , da ich auf den
landcarten zwischen Iba und Rönshausen, wo der
Allerhätenberg liegt, keinen berg hervorgehoben
finde. Erwägt man dass Iba an der grenze des frän
kischen Hessengaues gelegen ist, da wo zwei an
dere gauen, Nedra und Grabfeld anstossen, so könnte
wol hier die alte abmarkung des chattischen Stamms
aufzusuchen sein, und der berg wiese auf besondere
heiligkeit der grenzstätte. Möglich, dass er im hei-
denthum den namen Donnersberg führte, seit der be-
kehrung in eineifi weniger anstössigen grossvaters-
berg verwandelt wurde. Beinahe lässt sich auch in
dem berühmten Altkünig, dem gipfel des Taunus
seitwärts Frankfurt, ein heidnischer Donnersberg
mutmassen, und ein ähnlicher euphemismus.
REINHARDSWALD.
Vermutlich haben sich in Hessen schon manche
die frage aufgeworfen: wonach der stattliche wald,
welcher am linken Weserufer noch heutigestags von
Helmarshausen bis gegen Immenhausen hin sich zieht,
vor alters aber gewis weiter in die länge und breite
erstreckt gewesen ist, seinen namen führe? Man
kann versuchen dreierlei darauf zu antworten. Zuvor
will ich jedoch die urkundlichen formen dieser örtli
chen benennung sicherstellen. Im 15 u. 14. jh. bestand
ganz der heutige name: Reinhardswald a. 1429.
Wenck 2, 478; Reinhardtswalt a. 1364. das. 2.
402; Reinhardswald a. 1359. das. 2,398; Reyn-
hartiswalt a. 1340, das. 2, 342; Reinhartswalt
a. 1305 das. 2, 255. Kein diplom des 13. oder 12. jh*