© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 317
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limesland gleichgestellt, doch könnte wirklich be-
rührung eintreten. In einem von Lacomblet (arch. f.
gesch. des Niederrheins Düsseid. 1832 p. 297—■ 391)
herausgegebnen über annalium jurium archiepiscqpi
trevirensis aus dem 13. jh. findet sich der ausdruck
in deutlichem beziehungen: item per omnia rura, quae
in silva coluntur, omnes medimin sunt archiepis-
copi p. 335. 337; item de toto nemore de meden-
corn septima gelima solvitur sculteto p. 338; de aliis
omnibus medimo solvitur, videlicet manipulus archie- . v ■
piscopo p. 358; si archiepiscopus voluerit eam (sil— ^^
vam) incidi, faciet, et decimam et medemen solus
recipiet p. 369. Hiernach ist medimo eine vom rott
land entrichtete abgabe, die siebente garbe des er
zeugten getraides, vielleicht anderwärts noch mehr,
selbst die quinta pars. Eine urkunde bei Gudenus
3, 286 von 1334*. decimam et jus quod dicitur me-
deme. Die sprachliche bedeutung des Worts kann
nicht zweifelhaft sein, das goth. miduma, ahd. mitta-
mo, mittemo, metemo drücken aus medius, medio-
cris *}• Vielleicht, weil sich die herrn von dem neu
bruch anfangs sogar die hälfte der früchte entrichten
Hessen,!was man nannte terram admedietatem ex-
colere, laborare **}. Solches land war dem colon
weniger werth, und kann auch deshalb mittelmässi-
ges heissen, nach Mer oben mitgetheilten erklärung
sind medumsgüter offenbar geringere, schlechtere,
weil sie jedes dritte jahr feiern müssen. Richtiger
bezieht man aber den namen auf die beschaffenheit
der abgabe, als auf die des grundstücks. Man darf
wol folgern, sie seien minder frei, ihre besitzer in grös-
*) gramm. 2, 152. 3, 630. Graff 2, 672.
**) Carpentier s, v. medietarius. Birnbaum natur der zehnten
p. 130. 131.