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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 317
germanisten sehr unbefriedigend abgethane ausdrücke
besprechen, leim es; limraes wird noch heute in
Niederhessen y z. b. bei Melsungen; Sontra u. s. w.
gehört^ leimesland; pfarrleimesland wbl. von
1834; 822. 8695 1835; 103; limmessohl 1830; 249.
aber auch viele ältere urkunden des 14. 15-*u. 16- jh.
reden von lymesacker; lymesgülde; vgl. Len
nep landsiedelrecht 1; 407. 409. In lateinischen ur- *
künden scheint einigemal diesem lymez das wort
quartale; d. h. viertel des ganzen fruchtgemässes
zu entsprechen; Lennep erläutert lymes: viermetzen
frucht 9 die der acker trägt; noch jetzt soll in dem
striche zwischen Sontra und Vach limmes ein no-
minalmass von vier metzen bezeichnen. Den aus-
druck selbst lässt Lennep ungedeutet; er ist ver
kürzte; verdunkelte Zusammensetzung; und entspringt ^
wie steimel aus steinmal; aus linmez; leinmass. "zC
Beweises genug dafür sei ein hessisches zinsbuch ^
aus den 60ger Jahren des 14. jh. bei Gudenus 3; 833; ^
wo es heisst: villani dare debent mensuram avene ^
quod dicitur ein lynmetZ; sed equo suo ambulatori
mediam. equo vero servi sui etiam dimidiam lynmetz.
Damit ist jedoch noch nicht alles aufgeklärt; und bei * 53
dem grossen schwanken der landschaftlichen trocknen ^
gemässe hält es auch schwer aufs reine zu kommen.
Wenn ein malter frucht in 16 metzen zerfällt; so ^
bilden 4 metzen allerdings ein viertel oder quartal
des ganzen malters; und man muss sich nicht dadurch
irren lassen; dass in Cassel und den meisten nieder
hessischen örtern für malter selbst wieder viertel; in
bezug auf ein grösseres ganzes gesagt wird. Wa
rum nun bediente man sich des ausdrucks leimes?
war beim eichen des gemässeS; wie wol zu gesche
hen pflegt; leinsamen gebraucht worden? oder ver-
mass man den lein in massen die vier metzen hiel
ten? kaum. Ich vermute eher; dass für den lein ein
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