Full text: Irmenstraße und Irmensäule

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die altdeutsche Bearbeitung durch Hartmann von Aue lei 
der ebenfalls verloren gegangen ist, verwandt seyn. Uralte 
mythische Züge erlischen oftmahls in den Namen spaterer 
und geschwächter Fabeln nicht. Auch der altdeutsche Jring 
war ein entrinnender, landeäumiger Mißethater, ein 
sogenannter utlagr und vogelfreyer Mörder. Warum heißt 
es aber in der Chlage von Jrnfrit und Jrinch (mythisch 
nur einer Person) Z. 3y6: 
den waren chomen irü dinch 
wol vor zweinzech jaren, 
daz si vertriben waren 
von ir selber lande 
ft hette n also v i l getan 
wider des cheisers Hulden, 
daz in von den schulden 
chunde gehelfen chein man; 
do mussten si cheren dan 
zun Hünen f l u h t i c l i ch e n. 
Aus keiner andern als der Ursache, weil ihm das mythi 
sche Zeichen des Flüchtlings und unstaten Wanderers ein 
für allemahl eingedrückt ist, und ein Laster auf ihm ruht, 
das ihm keinen Frieden laßt. Diese böse Seite des Zring 
scheintauch darin im nordischen durch, daß Erich, der 
alte Erich, noch jeht unter dem Volk ein Ausdruck für 
den bösen Geist und Teufel selber geblieben ist. 
Bey den Danen hat sich nicht der Name der alten 
Erichsstraße, allein wohl die Fabel erhalten. Sie benen 
nen sie Waldemarsweg, nach einem andern, alten 
dem Volk beliebten Könige. Die antiqvariske Annaler der 
Alterthumsgesellschast78) berichten darüber folgende wich- 
d s 
78) Band l. Copenh. 1812. S. i5.
	        

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