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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 221
ren, vor dem sich unsere plumpen, rohen Vorfahren nie.
dergeworfen. 6i)
I r m i n, spater Iring, war den germanischen Hei
den ein hehrer Gott, König und Herrscher, allmahlig wurde
er in dem Epos zu einem großen Menschenhelden, weit nach
einem nothwendigen Gang der Sage ihre Wiedergeburten
uns immer naher zu rücken pflegen. Diesen GottJrmus
oder ErmuS, dem er bloß lateinische Endung gab, er
kennet Adam von Bremen so ausdrücklich an, daß es
nicht einmahl anderer Beweise aus der Sprache bedürfte.
Auch nach Wtttekind von Corvey 62) beteten die Sach
sen zu H i r m i n dem Gott; aus dem heutigen Nieder-
sächsischen führt Strodtmann 63) folgende Redensarten
des Volks an : „he ment use Herregott beet H e rm" und:
,,use Herregott heet nich H e r m, he heet leve Herre un
weet wal to te grvpen" mit der in dem Wort liegenden
Nebenbedeutung von Milde, Güte und Barmherzig
keit. 64) In der attsachsischen Evangelienharmonie, so
wie im mehr fränkischen Hildebrandslied, stehen die bemer-
kenswerthen Wortzusammenfügungen irmin-god und
irmin-diot in der unzweifelhaft bloß verstärkenden Be.
deutung der Wörter god und diot, so daß man sie etwa
61) Obenan in dieser Geist- uvfc Wahrheitlosen Ma
nier stehet was Detius über die Zrmensaule vorbringt
(Relig. der alten Deutschen. S. 46—5i.)
62) Ap. Meibom p. 5.
62) Osnabrück. Wörterbuch S. 85.
64) Barmherzig, früher armherzig , misericors. Der mil
de, grundgütige, barmherzige sind poetische Adjectiv»
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