© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 221
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worden wäre, im Tod überwände. Darauf bahnte er
sich Weg mit dem Schwerts und entrann. Dieses
Jrings Ruhm , setzt der Chronist hinzu, ist so groß , daß
am Himmel der Milch kr eis nach ihm be
nannt wird. 36)
Auf ähnliche Weise Aventin Bl. 102 b. doch so,
daß er den vorhergehenden nicht ausgeschrieben haben kann:
„König Euring, König Theffels (Thaßilo's) Bruder
ist gesessen oberhalb Taurnburg, jehund Gnechisch-Wei-
ßenburg, Ln der Stadt Schirmburg, jetztund Sinching
umb die Donaw zu Deuischburg, da die Dra drein fallt;
ist ein Künstler (Zauberer) vnnd deß Gestirns kündig ge
wesen, von ihm nennen die alten Teutschen Euringstraß
den weißen Kreiß, so man Nacht am Himmel sieht."
Aber sowohl bey Witechind als in Aventins (unbe-
26) Bergt. Eothonls chronic* br. picturatum (ap. Leihniz ^.
28») der wohl aus Witechind schöpfte. „Und D r-
nugh (l. Irungh) de ensettede stk mit dem swerde
un kam weg. Daraff het dat de wytte stryme
an dem Hemel." Bange in s. Thüring. Chr. i.
Bl. 20—24 folgt ebenfalls den Witekind (nur die
Namen lauten bey ihm: Jrringk, Ermesried u. Ha
ke st. Hathagast) erwähnt jedoch des letzten Umstan
des gar nicht. Leibnit. excerpta ex Witich. (i, 74.)
nimmt Hiring zur Lesart und muthmaßt, daß Wi
techind durch die Ähnlichkeit des etwa altsachs. Wor
tes Heuring, Heven ring .(Himmelsring s.
Milchstraße) auf die Beimischung dieses mit dem
Mannsnamen gerathen sey. Allein die Fabel steht
sonst viel zu fest und man sagt zwar circulus lacteus,
nicht aber coeiestis. Dagegen erläutern die gl. jun.
(symbolae ad lit, teut. 372) deutlich Jkingeswee
durch Via secta. Bergt, auch Chronic, abb, ursperg,
Pag* i48.
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