Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 221
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Molke, mel- Honig find das nämliche, H oni g ist der
von der Biene ausgesprützte Saft, Huhn der ge
sprenkelte, gefleckte Vogel, Hohn das womit man jemanden
besprüht, 16) Flecken, Spott (von spot, Sprüh). Zugleich
aber bezeichnen lac (xsv-eor) und Milch die linde, helle,
weiße Farbe, die wir oben bey dem glanzenden Stroh
bemerkten. Mehl, im Wort und an der Weiße mit
Milch verwandt, gehört zu mahlen und sagt: das ge-
stossene, zermalmte, zerstäubte aus; Mahl, Mal ist,
macula, Zeichen und Sprützflecken. Ueberall lenken diese
Wörter schon zu der in den nachfolgenden Fabeln naher
offenbarten Idee von einer A u s st r e u u n g hin. Der Na
me Milchstraße, (xvxXos) via lactea,
orbis lacteus wird in dreyen sagenmäßigen Abweichun-
gen erklärt.
i. Here, so lange sie den Hermes nicht erkannte,
gab ihm ihre Milch zu trinken; als sie aber erfuhr, daß
er der Maja Sohn, warf sie ihn ab von der Brust, daß
ihre Milch umher sprühte und das glanzende Gestirn
am Himmel bildete. iy)
sprcat out, an epithet for milk. Gala et b the milky-
way.
i6) Weil die Gegensatze ursprünglich in der Sprache yocAooK-
einerley Wort führen, gehört ohne Zweifel Galle -
(das bittere) zu (der süßen Milch) und GalNna
ist gleichfalls so viel wie Huhn. Einer der scharf- /
sinnigsten Sprachforscher Herr Bitderdyk aus Am
sterdam bestätigte und erweiterte mir diese Etymolo
gie, die wir auf gleichwohl ganz verschiedenem We
ge gefunden hatten.
*7) Hyginus poet. sstron. lib. 2. Fab. 43, (ed Staveren p,
498.) nach Eratosthenes Kataster. c. *4. cf. Achilles Ta-
tius c. 24, p, gj, Manihus 1. c, 11, Uranol, petav, 4^.