über schule Universität academie.
sie ihnen zugeliefert wurde, auch diese Überlieferung hat ihren grofsen
werth, ist aber nicht unser letztes ziel. Ich möchte unsere Statistiker, die
für rathsam erachten alle dinge zu zählen, einmal auffordern in dürren zah
len zu ermitteln, wie viel tüchtige gelehrte aus schulen von grofsem, oder
denen von geringem ruf, aus den leuchtenden anstalten unsrer gegenwart
oder manchen dunklen vergangner zeit hervor gegangen sind. Auch hier,
dünkt mich, würde mein glaube sich bewähren, dafs der trieb des lernens
heftiger und wiksamer sei als der erfolg der lehre. Man hat aber die reiche, t
an und für sich voll genügende privatgelehrsamkeit ausgezeichneter lehrer zu
unterscheiden von einer auf die gjmnasiasten entweder nicht angewandten
oder an ihnen verschwendeten. Ist es nun undenkbar, dafs die hohe begabt-
heit eines meisters keine funken schlage an den Schülern, die er behandelt;
so erkläre ich mir das ausbleiben nachhaltiger Wirkungen bei der gröfsten
zahl derselben aus einem stillstehnbleiben vor der allzu gewaltig aufgetretnen
lehre und aus einem mehr begeistert scheinenden als begeisterten schwören
in die worte. ich halte den wahren enthusiasmus hoch, wo er nur herscht,
doch der stille wachsthum des lernens, das gefühl innerer fortschritte scheint
vorzugsweise abhängig von einem anspruchlosen Zuschnitt der lehrgegen
stände, wodurch ich mir wenigstens deutlich zu machen suche, dafs aus ge
ringen gjmnasien wie aus kleinen Universitäten eine gleich ansehnliche wo
nicht stärkere zahl gelehrter männer geschritten sei. denn beiderlei anstalten
gewähren alle grade des wissens, deren ein lernender bedarf, und aus der
finstere bricht das licht hervor, . Tvifl^yaTYx 1h(XTt\ h<xJteTJT^==z
Es sei noch eine bemerkung über die classischen philologen hier nicht
zurück gehalten, vermöge ihrer Vertrautheit mit dem alterthum der freiheit
und einer unbevorzugten Stellung der menschen an sich zu gethan sind sie
gewis keine vertheidiger des heute unbeliebten, und es scheint fast entbehr
lich gewordnen adelstandes. wie geschieht es, dafs sie so gern einen philo
logischen stolz zeigen, der bessern grund hat als adelstolz, aber ihm doch
vergleichbar ist? keine unter allen Wissenschaften ist hochmütiger, vorneh
mer, streitsüchtiger als die philologie und gegen fehler unbarmherziger. Den wfajr' cw ,
mafsstab der schule, auf welcher grammatische verstöfse für die schimpflich- lV * ^ V< ^/
sten gelten und in andern aufgaben zurück zu bleiben entschuldigung findet, ***** * f ^
räth uns der zweck des eigentlichen lebens an bei seite zu legen und nach
einer gleichmäfsigen gerechtigkeit und milde in allen dingen zu streben.
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