über schule Universität academie. 9
mafse werden sich auch einmal alle fragen nach unsrer besten erziehung
und Wissenschaft vereinfachen, alle mittel dazu erleichtern. Jetzt deckt uns
den himmel noch ein grofses stück gewölke.
DIE SCHULE.
Bei der schule, von der ich nun anhebe, kann nicht umgangen werden
eine niedere und höhere zu sondern, das darreichen der ersten milch alles
Unterrichts von einer zubereiteten festem nahrung. Während die höhere
unter uns in blüte zu stehen und ihr rechtes mafs fast zu erfüllen scheint,
erblicken wir den stand der elementarschule heutzutage sehr unbefriedigend
und verworren.
Diese niedere schule ist allgemeine Spenderin einer lehre ohne unter
schied, die heerstrafse für alle kinder, gleichsam das gröbste sieb, durch
welches deren frühste anlagen gebeutelt werden.
Mufs denn der mensch zu schule gehen? das insect, sobald es aus der (jlqa. .'TWck *
larve geschloffen ist, reckt einige augenblicke seine flügel und schwingt sich
dann leicht und gewandt in die lüfte. Zwar heifsts der vogel lehre seine
jungen fliegen, der adler führe sie der sonne entgegen, was doch die natur-
geschichte unbestätigt läfst. Wer lauscht wird gewahren, wie die flücken,
dem flaum entwachsnen nestlinge eigenmächtig ihr gefieder rühren und nach
geringem flattern mit den alten um die wette ihre bahn durchschneiden.
Dem anfangs unbeholfnen, langsam gedeihenden, zum bewältiger aller thiere
und der ganzen weit ausersehnen menschen stärkt sich dennoch jede leibes-
kraft von freien stücken und bedarf nur selten des gängelbandes. Einfache
speise bringt ihn empor und fast mit der füfse erstem treten auf den boden
beginnt ihm auch seine wunderbarste, dem thier versagte, dem erwachenden
denkvermögen innig verwandte fähigkeit, die der spräche, wie anzuwach
sen. (*) Gleich dem vernommenen wort haftet sodann in des kindes reinem,
unversehrtem gedächtnis alles was es eitern, geschwistern, nachbarn abzu
sehen oder abzuljihören vermag mit der schnellen aber zähen gewalt des
beispiels. Wie nun, seit das kind den tag von der nacht, gutes von bösem
unterscheidet, sollen sich ihm nicht auch tilgend und sitte gleich handgriffen 'frrfrSoCY dtf-TTflY CWiii Tft Ttx
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(*) Wenn das kind laufen lernt, lacht es, wie die menschliche natur überhaupt, sobald ihr\ * A >
schweres gelungen ist, still lacht; zwischen dem vermögen zu lachen und zu sprechen besteht! ö(\)x ifoxd Kfiobfa
aber analogie, und beides ist den thieren unyerliehen. vSy'f . ^—
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