Full text: Von Vertretung männlicher durch weibliche Namensformen

79 
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 214 
entstehung: Ormr Lyrgja kann bedeuten Lyrgiensis, weil es auch Sveinn or 
Lyrgju fm. 6, 246 heiszt. tunga ist nicht nur lingua, sondern auch lingula 
terrae in mare se exserens, und so gesetzt ist es in dem beinamen Steingrimr 
i Tröllatungu. Isl. 1, 159 oder in Hroar Tungugodi; in Gufu nes, Gufu ä. 
Egilssaga 592, Berdlu Käri. Egilssaga s. 1 drückt aus Berdlensis, Käri or 
Berdlu. s. Thorir Thruma = i Thrumu. es ist also dem erklärer Vorsicht 
nöthig. 
Treffende einstimmung entgegen kommt in den appellativen, der eigen- 
namen niederschlage. die mannaheiti der Snorraedda 212 b stellen nebenein 
ander kappar und kempur, das verhält sich aufs haar wie bardi und druidae, 
die spräche setzt also im sg. kappi, aber kempa; gerade so ist hetja, heros, 
athleta z. b. Laxd. s. 26. 132 einerlei mit dem vorhin ^behandelten volks- 
namenChatta. Asahetja im skaldskaparmäl sagt: Asorum fortissimus. Svein- 
biörn Egilsons Snorraedda s. 107. 213 hat die plurale kappar, kempur, het- 
jur. Thorsdräpa 11 ist zu lesen skytja sagittarius, was, dünkt mich, dem lat. 
Scytha, gr. Zxvd-yjg begegnet, später schied man skyti m. und skytta f. ihrem 
sinn nach gleichen die mannsnamen Sturla und Hraeda. nicht weisz ich, ob 
das weibliche etja pugna auch einen männlichen beinamen liefern kann. Wie 
für tapfre beiden gab es für feige knechte ähnlich geformte Wörter, dugga ist 
vir ignavus, ignavio, memme; lydda vir ignavus, servus; leyra oder lora eben 
falls; leyma, sleima, skreia, skraefa, teyda meinen sämtlich homuncio. seltsam 
auch ölmusa, eigentlich eleemosyna, drückt aus homo nauci, homuncio, d. i. 
bettler, von almosen lebend, noch aus der heutigen norwegischen spräche 
kennt Aasen 346 : olmosa, armer, schwacher, elender mensch. glumra, J)ruma, 
falls sie donner ausdrücken, entsprechen dem goth. J)eihvö, nach Sn. edda 
210 ab sind glumra, gnepja, skrickja auch benennungen von zauberweibern, 
die bekanntlich mit gewitter viel zu schaffen haben, das weibliche geschlecht 
von manneskja homo wird noch weiter zu prüfen sein, der zum ahd. m. men- 
nisco bei Graff 2, 734 gefügte pl. auf un statt on weist vielleicht auf men- 
niscün f. man sehe was oben über persona gesagt ist. 'Ro^k i yg 
Zahlreiche, ganz unveränderliche altn. adjectivbildungen auf a behandle 
ich hier nicht, ihnen könnten scheinbar einzelne der angezognen beinamen zuge 
sellt werden, z. b. Bitra, jenes Bitru Oddr streitet dagegen. Bitra ist Ortsname. 
Noch sei bemerkt, dasz die Nordländer entlehnten altsächsischen namen 
auf männliches a, wie Otta, Poppa, welchen sie hätten i ertheilen sollen, 
tUUJuT 
\(JL . 
pA%2 cuufcny« «'£uU , 
JDoyy ivefjoL-// u 
rtN'k KjJL *oojßtußh aHiJIvXa. 
Uja-gl, f 
ctMrXtkov** ^ - ^82» , 
ia D / 11 
Lova y Kömimuo / hwuq« . 
f ■ U a**W. 
|. (iu t , SiÄ vtvjk*, jtwlwA ? I 
ßtfuA • 
Clu th £ Ultimo. . 
ÖftmiLba, 
Yrvct-Tvn- . Jo-nA jp . ^ . 
Wwv. 4^. 8\. 
mawtÄixx \ - 
a*vd TrwttKidjo anvijYo', 
n>\ avKoecta, >. cW iKafm 
yfny^diAvuiit * 
mcukl<uA 
. 'J
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.