Full text: Von Vertretung männlicher durch weibliche Namensformen

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 214 
JLjeicht wird, wer auf einem felde des wissens angesessen ist, brachgelegne 
strecken kennen und ein Vorgefühl der arbeit haben, die sie erheischen, es 
mag sein dasz lange säumnis ihnen gerade zu statten kommt, wenn verfrühte 
forschung noch nicht fähig gewesen wäre den punct zu erreichen, wo ihr ge 
deihen von dem Zusammentreffen bedingender, wenigstens begleitender Un 
tersuchungen abhängt. 
Mir scheint es, dasz nicht allein das beschränkte, hier dennoch über 
reiche gebiet deutscher, sondern die ausgedehnte bahn der gesammten phi- 
lologie gegenwärtig auffordert in die natur und beschaffenheit der eigen- 
namen tiefer als bisher geschah einzudringen, vorher aber müste das uner- 
meszliche material in volle samlungen gebracht sein, deren eine die andere 
ermunterte und antriebe. 
Unserer akademie wünsche ich glück zu dem erfolg, den eine im jahr 
1846 auf die althochdeutschen eigennamen gestellte preisaufgabe gehabt hat. 
Förstemanns bedeutende, seit das urtheil zu ihren gunsten gefällt wurde, an 
sehnlich vervollkommnete leistung wird in zwei starken quartanten bald fertig 
gedruckt allen vor äugen liegen, so mühevollem werke lassen sich mit gerin 
gem aufwande von gelehrsamkeit wol in einzelnen artikeln Unvollständigkeit 
des sammelns oder auch fehler der behandlung nachweisen; alles gesammelt 
sein kann noch nicht, da jahr aus jahr ein immer ungedruckte quellen hervor 
kommen, deren inhalt aber nun erst in die bereiten fächer der namenaufstel- 
lung eintragbar geworden ist, während er vorher den lesern meistentheils 
schnell verscholl, was auslegung und deutung der fast unübersehbaren menge 
angeht, so versteht sich selbstredend, dasz sie von des Sammlers umspan- 
Abhandlungen der philos.-histor. Kl, 1858. Nr. 2. A 
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