Full text: Von Vertretung männlicher durch weibliche Namensformen

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 214 
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sie für feminina, abweichend von jenen römischen asina, ovicula, die als 
mannsbeinamen auch männlich gehandhabt werden, doch das convicium li- 
gula = lingula wurde wol weiblich genommen: ligula, i in malam crucem! 
Plaut. Poen. 5. 5, 30. 
Alts, namen lassen den männlichen ausgang schwer von dem weib 
lichen unterscheiden, besser gelingt es bei ags., die männlichem a weibliches 
m«jufewA e (früher wahrscheinlich e) gegenüber stellen, in der ags. chronik tritt ver 
schiedentlich ein Elle oder Alle auf, a. 477. 483. 490, 560, wofür die lat. 
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Version falsch Ella setzt; da der oblique casusEllan, Allan lautet, liegt weib- 
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liehe flexion vor und ich möchte das ahd. ellä, aemula vergleichen; entschei 
dend für Elle gen. Ellan ist die alln. bezeichnung des gleichnamigen nord- 
humbrischen königs 778) durch Ella, gen. Ellu. Thorsdräpa 19. dieselbe 
ags. chronik liefert im jahr 897 den mannsnamen Abbe Frisa, was ich durch 
ebbe recessus maris deute. Kembles urkunden haben einzelne mannsnamen 
entweder nur im nom. auf e oder nur im obliquen casus auf an, wobei Un 
sicherheit waltet, für jehe müste an, für diese e nachgewiesen werden, z. b. 
Cille 1, 36; ego Pede 1, 97/f Dynne 1, 278. 2, 46; dagegen signum Snoc 
can, Cuffan 1, 47; signum Etencan. 1,48; signum Ticcean 1, 58. 122. ver 
vollständigen sich die belege nicht, so könnte für Cille, Pede, Djnne auch 
der starke gen. auf es, für Snoccan u. s. w. auch der schwache nom. Snocca, 
männlich geformt, gelten. Dynne ist vielleicht altn. Thynna. entschieden be 
haupten möchte ich den nom. m. Bune, gen. Bunan, nach dem altn. Biörn 
Buna, gen. Bunu; ihm liegt das ags. bune poculum, altn. buna scaturigo und 
Y{ ^ P es b° v i s vel ursi unter, weil man trinkgefäszen die gestalt von klauen oder 
Ho^ly *u (W* ci^J^Ti^tatzen gab. ^CoÄ.Ä.gall, 4mk Ktihlilcuuiy. ( »ugWE 
^ ^ Zu diesen nordischen eigennamen, weit den bedeutendsten und zahl 
reichsten der gesammten schar, wendet sich nunmehr die abhandlung, denn 
unter deutschen Völkern begreife ich hier wie sonst auch die scandinavischen 
und habe die nothwendigkeit einer solchen allgemeinen benennung anderwärts 
gerechtfertigt. Scandinavien blieb länger heidnisch als das übrige Deutsch 
land und seine heidnische Überlieferung dem störenden einflusse des christen- 
thums und der mönchischen gelehrsamkeit minder ausgesetzt, darum hat es 
viele sonst geschwächte oder verwischte grundzüge der spräche bewahrt, ohne 
den zuflusz reicher altnordischer quellen würde die deutsche grammatik oft 
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