Full text: Von Vertretung männlicher durch weibliche Namensformen

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 214 
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sich den sprechenden, der seine rede verlauten läszt, bezeichnen und gliche 
dem vocula. mir fällt das gleichfalls weibliche goth. vaihts, unser wicht bei, 
das wie persona aufs tiefste in die spräche eingreift und von dämonischer Vor 
stellung ausgegangen zu gänzlicher abstraction gelangt; auch ans sl. osoba, 
lit. asiaba oder an creatura zu denken hätte man, ein nettes wicht ist den West 
falen ein schönes geschöpf und ein elender wicht ist uns eine schlechte kreatur. 
Wir sind mit diesem worte schon von den beinamen zu appellativen 
übergeschritten, die formell betrachtet auf gleichem fusze stehen, solchen Zu 
sammenhang lehren auch andere beispiele. denn Agricola, Puplicola, De- 
cola (falls es so zu nehmen) haben vollkommen die bildung von accola, agri- 
p-rcMida m. ^fokcur« co l a} amnicola, caelicola, incola, silvicola, terricola; wenn jene namen weib- taxa^x U 
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lieh entsprungen waren, müsten es auch die appellativa sein und irgendwo 
nachgefühl dieses Ursprungs dürfte in ihnen gesucht werden, nun gibt es nio^.w.i, t- 
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cutou, <>o-y(mcxc)a j nm-heidd^ parricida; amnigena, indigena, terrigena; aquifuga, ’pöriugaJ trarisfugä 1 ; ligni- '?*«•■ 
ComvöJUjoVaJ St ' ponm^ey^perda, numiperda, viniperda; heredipeta, lucripeta; advena, convena^com" * CaXv<Lr\*.,v<i* 
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QA’.dcios irci&uXcu. viva; collega; wie läge hier die spur einer weiblichen Vorstellung versteckt 
co™o>ö- / w( 0l 'y,ei* und wo wäre s ; e ; n scriba, nauta, auriga, verna, scurra enthalten? f für f üaeu. a M *J 
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aYxacVioVcU.^ToWiVa^^owaboüOt^^^ lehnworter wie poeta, propheta, athieta, pirata stünde der ausweg offen, 
Vaerlox Serv .'ItoäV £o)q dasz sie der griech. form nachgebildet in die analogie der eigennamen Persa, 
o^aeAwJi-. iPcilfY oCfte-rfeA, Aenea, Herma gefallen seien, für welchePerses, Aeneas, Hermes üblich wurde, 
• wie auch prophetes gesagt werden durfte, allen heimischen Wörtern aber 
wäre ein grund mehr aus der sache als aus der form zu ermitteln; Verglei 
chung besonders der nordischen sprachen zeigt uns, dasz gewisse Vorstellun 
gen den Übertritt männlicher appellativa in weildiche form begünstigen und 
diese einstimmung ist zu wichtig, um abgewiesen zu werden, ich finde dasz die 
würde des herrn, kriegers und richters, der stand des dieners, wagenlenkers 
\ OYia^onae- [ j n betracht kommen, hier müssen die für jene fremden sprachen beigebrach- 
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ten ausdrücke sorgfältig erwogen und hinzugehalten werden; um meinen satz 
deutlich zu machen will ich einiges im voraus anführen, heldenthaten erreg 
ten dem alterthum den gedanken an eine persönliche Nooj, Bellona, Victoria, 
uMevjo. ßettor»a. / an eine schützende, helfende Hildr und Valkyrja, wie natürlich dasz auch ein 
f krieger und kämpfer weiblich ausgedrückt wurde, dahin läszt sich selbst ath- 
cr'Y^ocYxo'y^ leta, iraXauT^TYi?, -sigaTyji, pirata nehmen, altn. kempa, hettja, skytta, viel- 
pou>cx, no»pr^ — leicht der volksname Scytha, ^y.vSyj? und Chatta = hettja, denn Ptolemaeus 
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