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um auch einen beleg aus der prosa zu geben, Petron sagt cap. 134: hunc
adolescentem quem vides, malo astro natus est. diesen schriftsteiler wissen
wir lebendiger, volksmäsziger als viele andere.
Im text des neuen testaments, so wie in der vulgata, begegnen einige
merkwürdige stellen, die zu denen gehören, bei welchen die abweichende,
schwankende lesart von Wichtigkeit für die beurtheilung des alters wird.
Matth. 21, 42. Marc. 12, 10. Luc. 20, 17 überliefert der recipierte text:
A/S'ov ov aT7s^0Kl\j.a(rav oi oitto&ofJLOvvreg, ovrog iyevqSyi eig jcsßaAyji' ywvlag. dazu
stimmend die vulgata: lapidem quem reprobaverunt aedificantes, hic factus
est in caput anguli. der satz rührt aus ps. 118, 22, wo die LXX A/Sov ov,
lapidem quem geben, von jenen drei stellen können wir nur die zweite aus Mar
cus bei Ulphilas vergleichen und hier steht ohne attraction: stains, jbammei us-
vaurpun J)ai timrjans, sah varj) du haubij>a vaihstins. erschien dem Gothen
die griechische construction undeutsch, oder hatte er eine handschrift vor
sich, die gleichfalls den nom. setzte? das letzte ist weit wahrscheinlicher, da
sich wirklich die Variante AiSog findet, namentlich bei Origenes. einen
acc. hätte ohnedem die goth. fügung neben usvairpan, das den dativ begehrt, (*>
nicht ertragen, nicht unbelohnend ist auch die Vergleichung des ags. neuen
testaments, wo Matth. 21, 42 und Marc. 12, 10 steht: se stän, ]je f)ä
vyrhtan ävurpon, J)es is gevorden to j3sere hyrnan heafde, hingegen Luc. 20,
17 {>one stän im acc., hier musz die vorgelegene vulgata bald lapis, bald
lapidem dargeboten haben, auch die northumbrischen evangelien haben
Marc. 12, 10 J)e stän, Luc. 20, 17 J)one stän. gleichfalls die ags. metrischen
psalmen p. 338: l V° [)o^
J)one sylfan stän |)e hine svyde aer
vyrhtan ävurpan, nu se gevorden is
hvommona heägost,
nach einem lateinischen text mit lapidem quem, im ahd. Tatian oder Am-
monius cap. 124, 6 heiszt es: stein then sie widarcurun zimboronte, der ist
gitän in houbit winkiles, da kein artikel vorgesetzt ist, läszt sich nicht er
sehen, ob stein accusativisch oder nominativisch zu fassen sei. andere alte Über
tragungen des N. T. stehen nicht zu gebot, doch aus abweichung der lateini
schen lesart erklärte sich wiederum, warum Notker ps. 118, 22 (Hattemer
416 a ) schrieb: der stein, den Judei zimberönde ferchuren, der ward ze hou-
bete des winkeis, da? chit ze houbetsteine, hingegen der Verfasser der
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