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sich 9 d folgendergestalt aus: aber was leren sie (die doctores) uns? nicht
guts, an der heiligsten zeit sind wir am allerlichtfertigsten, wan sie es uns
vertragen und nit darumb strafen, es ist euwer gewonheit, am eschermit-
wochen, so man die altar verhengt und dich zu hohen dingen ermant, so
seind wir am allerverruchtesten, sie laufen darafter und seind so nerrisch
u. s. w. hernach s. 21 b : wan man morn ein concilium berüfte, so betrachte
was lüt man dar schickt, . . . lasz schon sein, dasz man doctores als ge
lehrte dar berüft, wenn wir schon dar kummen, was seind wir für lüt, wir
seind nit wert, in dieser zweiten stelle könnte ein wirkliches wir, kein ihr
gemeint sein, in der ersten aber nimmt der prediger den gegenüber der ge
meinde ausgesprochnen tadel durch das wir nicht auf seine eignen schultern.
Herzog Heinrich Julius von Braunschweig s. 223. 224 läszt die ehfrau
zu ihrem mann sprechen: sihe, wie wir nun stehen? als wenn wir uns be-
than hetten, pfui scheme dich, du versofner heilloser mann! wolt ich dich
doch wol umb einen finger winden, aber auf den abent, wann wir die nase
wieder begossen haben, so wird kein teufel in der helle bleiben können,
diese frau hatte weder Ursache noch den willen ihres manns zu schonen, sie
bedient sich der ihr geläufigen anrede mit wir.
Simplicissimus, im ratstübel Plutonis cap. 12 erzählt: Wallenstein,
als er generalissimus war und eines tags vor seiner zelten stunde, da ihm
viel oberste und andere cavallier aufwarteten, unter welchen sich ernanter
sein alter camerad auch befände, rufte er denselben zu sich und sagte: ist
er nicht der von N. und vor diesem neben mir page gewesen? jener antwor
tete mit einem tiefen bückling, ja, ihr fürstliche gnaden, nun wolan, sagte
Wallenstein, was seind wir aber jetzt? ich bin, antwortete jener, Oberst
leutnant. du bist, sagte Wallenstein darauf, ein hundsfutt, und kehrte
sich damit hinumb seinem secretario befehlende, dasz er ihm von wegen al
ter bekantschaft 4000 reichsthaler geben sollte, dies was sind wir? redet zwar an,
kann aber zugleich einen gedanken an die lauf bahn des fragenden ausdrücken.
In der schon 1744 erschienenen Verdeutschung von Holbergs dänischer
Schaubühne band 3, 76 in der reise zur quelle 3, 11 ruft Jeronymus aus:
sind wir hier, mein unvergleichliches fräulein? das ist mir lieb, dasz sie so
glücklich curiert worden, das original hat: er hun der mademoiselle? (ist
sie da, mamsell?), det er mig kiert, at hun saa lykkelig er bleven cureret,
gab also keinen anlasz zu dem deutschen wir für die zweite person.
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