Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 212
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die begebenheit einzuleiten, so dasz unmöglich sie schon in die tiefe der
dinge einblicken. es sind fast lauter ichmonologe. so steht im beginn der
Medea ein monolog der trophos (amme), im Cyclops des Silenos, im Hip-
polytos der Aphrodite, in der Alcestis des Apollo. die beiden letzten
stücke lassen also gottheiten auftreten, was eine geschickte und nachdruck-
same exposition der fabel zu machen nicht verfehlt; bei solchen höheren,
allwissenden wesen würden dumonologe fast unpassend erscheinen, in einen
solchen, mit anrede des herzens, ergieszt sich jedoch Herakles, Vers 837
der Alkestis:
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das ist eine starke, eindringliche spräche, wahrscheinlich sind mir noch an
dere monologe bei Euripides jetzt entgangen, aus Aristophanes lassen sich
ihrer nach weisen in den Ecclesiazusen v. 311 und nochmals 357 ff. des
Blepyros, der doch ganz allein zu bette liegt, keinen redegesellen neben
sich hat. in den Thesmophoriazusen erscheinen monologe des Mnesilochos
v. 765. 846, wo man freilich den aufgetretenen chor zu erwägen hat. einen
vorragenden beleg des dumonologs liefern die Acharner v. 480, wo Di-
kaiopolis wiederum den ßvfjLog und sein herz anredet:
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fj.eXXu)v vireg Aa^ceocaiuoviwv av&g&v Aeyeiv;
TTgoßcuve vvv, uo ßvfJLE- yga/u/uy] £ 3 avryji.
so’TYjKccg; ovk sT Karcariubv Evgi7ri$Y\v;
E7tyivs<t’- äys vvv y u) raXaiva nagelet,
a7r6A'S ,a ixsTre, ndra rvjv KecpaXvjv ixs7
7’agdfyjg, uttgvv’ arr a ctVTYj coi Sony.
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eine höchst lebendige, kühn gewandte rede, man vergleiche auch v. 450.
Schreiten wir fort zu lateinischen comoedien, deren Stil und inhalt
sich auf griechische gründet, so begegnen im Mercator des Plautus 2, 1 und
3, 2 monologe des Demipho, deren zweiter aus ich in du übergeht:
decurso in spatio, breve quod vitae reliquum est,
voluptate, vino et amore delectavero.
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