sches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 210
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pugnus, gr. TrvyfjLYi aus pungere pupugi stoszen. überall erzeugt sieb im schosze
dieser wurzeln die Vorstellung eines geisterhaften daumen- oder faustlangen
Wesens, das in der poesie und volkssage seine grosze rolle spielt. Trvyfjicucg
gleicht dem peukaloinen, däumling und Zaunkönig, ebenso litt, nyksztelis,
von nyksztis daume, beides däumling und Zaunkönig, aus dem slavischen
pal’tz 5 , poln. böhm. palec daume, finger leitet sich poln. paluch däumling,
die Böhmen verbinden dieselbe bedeutung schon mit palec. palec fällt offen
bar mit lat. pollex zusammen, beide haben keine wurzel wie peukalo und
'jrvyfjLctiGg und scheinen eben durch Umstellung des k und 1 verdunkelt, doch
das lappische pelge, pälge zeigen auch die slavische und lat. reihe, dasz sie
den Vorzug verdiene, wird selbst durch ein skr. bhälakhilja (Bopps gloss.
238*) zu unterstützen sein, das erklärt wird geniorum genus pollicis magnitu-
dinem aequans, und bei Wilson: a divine personage of the size of the thumb,
sixty thousand of whom were produced from the hair of Brahmas body. es
gehört dann gar nicht zu bälaka puer, parvulus, sondern setzt auch ein skr.
wort wie peukalo und pollex voraus, der form nach stehn also bhälakhilja,
pollex, palec gegenüber dem peukalo und Trvy/Jicuog.
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Wechsel der formen ü und I. auf anlasz dieses hier und in unsrer
spräche oft wahrgenommenen tausches thue ich einen Sprung in die griechische
formlchre.
Die griechische spräche, der höchsten ausbildung theilhaftig gewor
den und stets auf manigfaltigkeit so wie anmut der wortgestalten bedacht,
hat nicht selten mehr ausnahmen von dem einfachen und auch schönen laut-
gesetz erfahren als andere sonst in weitem abstand hinter ihr zurückblei
bende zungen.
Unter grammatischer molion verstehn wir in sprachen, die geschlechter
absondern, die anwendung und erweiterung einer männlichen form auf die
weibliche, insofern sie auszerhalb der flexion liegt, denn wenn bonus das
fern, bona bildet, heiszt das flectiert, nicht moviert, wol aber ist das an sich
gleiche verfahren motion, welches aus equus, lupus, asinus, equa lupa asina o^ma
entfaltet. Doch häufig läszt hier die griechische spräche beiden geschlechtern
dieselbe form, und darf I'throg ovog Kccur^og vg sowol männlich als weiblich
verwenden, worin ihr die gothische folgt, die nur noch bezeichnender solche