Full text: Über Frauennamen aus Blumen

©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208 
simiiis est arbori, ex qua gemma desumta est. In plantis 
ex gemma educatis arctissima duorum variorum germinum 
conjunctio ad arborem procreandam minime est neces- 
saria, igiturque oculatione, copulatione, insitione hortu- 
lanus semper speciem, quam cupit habere, immutatam 
naneiscitur. " 
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Meistentheils aber ist die pflanze ein zwitter und schon ihrem eignen 
keim dieses doppelgeschlecht eingeprägt, es besteht also aller scheinbaren 
ähnlichkeit ungeachtet eine grofse Verschiedenartigkeit des Samenkorns von 
denn das einzelne ei enthält schon in sich die ausschliefsende 
in jedem Samenkorn dagegen 
mit einem einzigen körn vervielfacht 
die pflanze sich ins unendliche, während das aus dem ei geschloffene vöglein 
nichts ausrichten könnte und seine art untergehen lassen müste , träte ihm 
^ t nicht ein aus andern» ei hervorgegangenes wesen seines gleichen, aber ver- 
^ üiA' U’/w. «f f» schieden geschlechtet an die seite. die thiere suchen einander und gesellen 
bestimmung eines männchens oder Weibchens, 
ist beiderlei geschlecht 
festgesetzt. 
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Wjkfcc i^( ovo/tvJtsich, die bäume stehn oft in grofsen massen gleichgültig neben einander. 
k)üM (kW Vom unvollkommnen vorschreitend zum vollkommneren scheint 
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5. 
Vom unvollkommnen vorschreitend zum vollkommneren scheint die 
schaffende natur zuerst leblose, ungeschlechtige elemente, aller Stoffe grund- 
lage zu bilden, dann in breit wachsender pflanzenwelt den einzelnen arten 
durch in ihnen gestaltete geschlechtsorgane unendliche selbstzeugung zu ver 
leihen , endlich aber den thieren in äufserer absonderung des geschlechts 
gröfsere willkür der bewegung und handlung zu gewähren. Der von innen 
wie aufsen harte stein ist ohne regung, und lebloses nennen wir steintodt; in 
der pflanze steigen kühle säfte auf und nieder, aber sie kann sich nicht nach 
aufsen eigenmächtig rühren, bleibt ohne athemzug, ohne äuge und ohr, denn 
wozu sollte sie sehen und hören? für das vom boden freie thier ist sein gang 
das hauptkennzeichen, die reibung des gehens scheint wärme und ent- 
OuJ (Zu ^ °" i) ^i^^^g faltung der sinne zu bedingen ; das thier mufs eine speise suchen, dem freunde 
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' begegnen, dem feind entrinnen, die blume aber braucht nicht zu essen und 
Nrbfa vJLfc we ik nicht, dafs ihr die hand nahe kommt, die sie bricht, 
Diesem niedern stand, dieser Willenlosigkeit der pflanzen im vergleich 
VV vtrfau Cdrf\ci^- 7U ( ] en Vieren treten aber auch Vorzüge zur seite, mit deren einbufse die 
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thiere ihre höhere Stellung einnehmen, wie die allmacht und güte der natur 
in jede ihrer zahllosen stufen einen reiz gelegt zu haben scheint, dessen die 
folgende beim empfang gröfserer gäbe oft wieder verlustig geht. 
An den blumen zieht uns aufser der Schönheit ihrer schlanken, schnell 
aufschiefsenden gestalt auch die entfaltung der reinsten färbe und des süfse- 
sten duftes an. 
Worin das wesen der färbe und des geruchs gelegen sei, ist uns zwar 
ein volles räthsel und wird wahrscheinlich noch lange zeit die aufgabe w r issen- 
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