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wählten sie die hirten. das einzige linse, lenticula begegnet als frauen-
liame bei Athenaeus p. 158.
Auf die heimlichen, aber reizenden triften alter hirtenzeit leiten quel
len der poesie selten, nur die von vier Völkern, den Hebräern, leiden, Grie
chen und Arabern gewähren uns anschauungen, deren ohne sie wir völlig
entrathen würden, alle hirtenzustände andrer Völker, zumal unsrer eignen
Vorfahren, sind uns verschollen und ein schwacher nachhall davon lebt noch
in den gebräuchen der Schweizer und Tiroler alpen, langanhaltende hirten
zeit führten die aus palästinischen beduinenstämmen eingewanderten Hyksos
in Aegypten heran, wovon auch noch einige spuren den hieroglyphen können
eingedrückt sein. Die lebhaftesten hirtenbilder aber stellen uns Moses, das
hohe lied, Homer und Theokrit vor die seele.
Wie ergreifend schildern die cantica canticorum des herzens leiden-
schaft, wie sanft spiegeln sie das hirtenleben ab: o quam pulchra es, amica
mea, dentes tui sicut greges tonsarum, quae ascenderunt de lavacro; duo
ubera tua sicut duo hinnuli capreae gemelli, qui pascuntur in liliis, donec
aspiret dies et inclinentur umbrae. das ist der beste commentar zu dem auch
von Festus aufgehobenen plautinischen bruchstück: fraterculabant mulieri
papillae prim um, sed illud volui dicere sororiabant. fraterculare war gerade
recht und begegnet jenem gemelli. noch in unserm deutschen mittelalter
hiefen die weiblichen brüste buoben, d. i. gemelli. . £1,%,
Nur zwei hebräische frauennamen kenne ich, die aus blumennamen
geschöpft sind, Thamar und Susanna. Thamar kehrt einigemal im alten te-
stament wieder und wurde schon vorhin erläutert, es bedeutet die palme.
Susanna aber bedeutet die lilie, hebr. schoschan, schuschan, ‘jttftttS, arab. susan,
und daher ins span, azucena, port. acucena übergegangen. Susa war lilien
stad t, ra crovra bei Steph. byz. und Strabo 15, 727. 728. Arabische, türkische
frauennamen nach blumen werden sich leicht ergeben, z. b. Yard, rose. Ham
mers reiches Verzeichnis hat s. 10, 11 nur Tharifet ausgewachsne pflanze,
Rihänet wxi(j.ov und Sehrä die blühende, s. 3 aber männernamen aus blumen.
Hieroglyphisch sind:
Peseschnin, der lotus, mannsname.
Takrami, carthamus silvestris, der eppich, frauenname.
j Bainofrej die gute palme, frauenname.
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