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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 207
Im jahr 1046, unter Heinrich dem dritten, geschah wieder ein seezug
nach demselben Fladirtingen und auch hier erblicken wir den holländischen
Dieterich an der Friesen spitze, anfangs stritt der kaiser gegen ihn glücklich,
das folgende jahr giengen aber alle errnngnen vortheile wieder vei’loren. die
berichte finden sich bei Herimann (Perlz 7, 125), Lambert (Pertz 7, 154)
und Anselm (Pertz 9, 229), mit welchen Slenzels geschichte der fränkischen
könise s. 145. 146 zu vergleichen ist.
In demselben Jahrhundert ragte herzog Benno oder Bernhard an ge-
walt und einflufs durch ganz Engem und Westfalen hervor und hatte auch
die grafschaft irn friesischen Emsgau erworben, die des Hunesgau und Fi-
velgau lieh der junge Heinrich der vierte 1057 dem mächtigen bremischen
erzbischof Adalbert. (*) Zwischen Bernhard und Adalbert hatten lange
schon mishelligkeiten gewaltet, doch begleitete der erzbischof den herzog
nach Friesland, w r o vom widerspenstigen aber streitfertigen volk ungekürzter
zins eingefordert werden sollte. Fresones, wie sich Adam 3, 41 mit einem
yerse Virgils ausdrückt, in ferrum pro libertate ruebant, und wiederum tru
gen die Sachsen eine niederlage davon, des herzogs und erzbischofs lager
wurden geplündert, Bernhard starb 1059. der krieg hatte wahrscheinlich
im Emsgau und bereits in den ersten jahren von Heinrich des vierten re-
gierung statt.
Auch dieser sieg muste bei den Ostfriesen noch in festem andenken
haften, als sie vierzig jahre hernach den einfall unsrer Westfalen blutig zu
rückschlugen.
Nur zehn jahre später fand Heinrich der dicke, graf von Nordheim,
dem kaiser Heinrich der vierte gegen das ende seiner regierung friesische
comitatc des Utrechter sprengels übertragen hatte, dort gleichfalls den tod.
Eckehards worte zum j. 1106 (Pertz 8, 225) verdienen ausgehoben zu wer
den: ante triennium Heinricus crassus, Cuononis gerrnanus et natu senior,
dum in Fresiae marcham, cui praeerat, res acturus proficiscitur, a vulgär
ribus Fresonibus, quibus dominationis suae jugum grave fuit, obsequium
spectans insidiis vallatur; re quoque cognita fugiens ad mare, vulneratur a
nautis, simul et suffocalur. hujus tanti viri, qui nimium totius Saxoniae
(*) Lappenberg Hamb. urk. no. 79. Adam von Bremen 3,8 sagt, dafs schon Hein
rich der drille Fivelgau an Bremen gab.