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fühlte, und wer möchte im hexameter die caesur sichtbar hervorheben?
Seine Schüler, die sich in ihn fanden und die er mochte, werden seiner lieb
reichen lehre unvergessen sein. Dafs er unverheiratet geblieben war, wurde
in seiner letzten schweren krankheit wehmütig empfunden, wo ihn keine
weichen, sanften hände einer liebenden frau pflegen konnten, nicht einmal
seine freunde ihm nahen durften, aufser dem von Leipzig herüber gefahrnen
Moriz Haupt, der nacht und tag seiner bis ans ende wartete. Erst, solange
das übel nichts schien als ein podagra, das öfter gekommen und gegangen
war, hatte man geringe sorge, ich erlaubte mir sogar damals in unsern mo-
natsberichten von dem podagra mythisch zu handeln, ihn damit, wenn ers
läse, ein w’enig zu erheitern, als aber die seuche sich in ihrer ganzen fein-
desgestalt erzeigte, ward allgemeine schmerzliche theilnahme in der stadt um
ihn, und nachdem er mutig eine fufsabnahme ausgehalten hatte, bewunde-
rung rege, was konnte alles helfen?
Der glückliche. Im letzten jahr, das er lebte, war sein neues testa-
ment vollendet und die pracht seines Lucrezes aufgegangen, die dritte aus-
gabe der Nibelungen bis zum titelblatt fertig gedruckt, auch Lucilius lag
ausgearbeitet und kann in einigen wochen die presse verlassen, für den druck
bereit steht eine samlung der ältesten minnesänger mit den schönsten text-
reinigungen. Ein Otfried, wie ich höre, in gemeinschaft mit Haupt war vor
bedacht und man hätte nicht lange zu warten gebraucht, so giengs ihm von
statten, den Titurel hatte er wol schon geraume zeit fahren lassen, den un
ternommenen Morolt nicht weit geführt. Noch manches andre willkommne
und wünschenswerthe würde er zu tage gefördert haben, nichts, bin ich des
glaubens, was seinen Wolfram und Lucrez in geschmack und zierde überholt
hätte, seines ruhmes höchste Staffel ist von ihm erklommen w r orden. er war
zum herausgeber geboren, seines gleichen hat Deutschland in diesem Jahr
hundert noch nicht gesehn. Den Jubiläen, die das alter unserer gelehrten
mit langerweile bedrohen, ist er noch grofsentheils entronnen. Den schlich
tenprunklosen mann mit blondem haar im blauen oberrock werden wir lange
an unsrer tafel missen, wie schonend, wenn es hätte sein sollen, wäre auch
der krückenträger an ihr gehegt und gehütet worden, der sich dann hätte an
gewöhnen müssen still zu sitzen, nicht hinter allen stülen herum zu wandeln.