© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 204
über den liebesgott.
von Eros erzeugung am geburtsfest der Afrodite, als Penia sich dem meth-
trunknen Poros zugesellt habe, Eros sei darum ewige Sehnsucht nach Un
sterblichkeit. Sichtbar ragen unter allen gehaltnen reden die beiden des
Agathon und Sokrates hervor, eben hat dieser geendet, als man klopfen an
die thür vernimmt und Alkibiades angetrunken eingelassen wird, er kommt
plötzlich, ja aufser sich und bekränzt den Agathon, dann zwischen Agathon
und Sokrates niedersitzend zieht er von Agathons haupt wieder blumen und
zweige, mit ihnen auch Sokrates zu bekränzen. Nun beginnt das trinkgelag
von frischem und an Alkibiades ergeht die aufforderung seinerseits Eros zu
preisen, er aber will den Sokrates preisen und beginnt eine kühne rede, die
erhebende ohne zweifei historische züge des mutigen, standhaften betragens
einflicht, welches zur zeit des feldzugs Sokrates an Alkibiades seite beobach
tet hatte: damit endet das gastmal. man kann sich keinen edleren Übergang
aus den gedanken einer geistigen betrachtung in die Verhältnisse des wirkli
chen lebens denken und gegenseitig müssen beide sich dadurch erheben und
erhöhen.
Aber auch im Phaedrus redet Plato merkwürdiges und tiefsinniges
von dem wesen des Eros, indem er die natur der geflügelten Seelen darstellt,
die sich zu den göttern empor schwingen: einem theil derselben fällt ihr
flügelpaar ab und sie kehren zum irdischen leib zurück, nähren sich auf dem
felde der Wahrheit und gewinnen neue flügelkraft, um nach verlauf von vie
len tausend jahren wieder gen himmel auf zu steigen, in solchem irdischen
zustand beginnen ihnen nun beim anblick der Schönheit die neuen flügel
schmerzhaft zu keimen und auszubrechen, wie bei dem zahnenden kind die
zähne; die erinnerung an das einmal angeschaute göttlich schöne erwärmt
und beseligt sie, diese empfindung, diefs süfse durchdringen heifst 'ifJLSgcg.
zwei von den Homeriden überlieferte gedichte nennen den Eros selbst aus
solchem gründe Uregujg, was sie so ausdrücken, dafs der von den menschen
als Eros bezeichnete gott in der eignen göttersprache Pteros, der geflügelte
heifse:
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nicht also von den philosophen, schon von den dichtem w T ar die ansicht
ausgegangen und fragen dürfte man wenigstens, ob es möglich sei, das wort
egog (liebe) und eoa[j.ai überhaupt als kürzung einer volleren form zu betrach
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