©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 204
Jacob Grimm
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sich ein weiteres feld öfnet. amare entspricht also dem skr. kam desiderare,
veile, amare, und sobald man cärus aus camrus (wie KGgog, ytcv^og aus kamära
puer) herleitet, zeigt uns carus auch den erhabnen, in amare und amor ab
gelegten kehllaut. Amor wird folglich vielleicht für Himeros, sicher für
Camor genommen werden dürfen. Im sanskrit aber bedeutet das subst.
Kama, mit verlängertem #, nicht nur amor, cupido, desiderium, voluntas,
jj sondern unmittelbar einen persönlichen liebesgott, welcher zugleich den na-
(AK^iYe oujJi^a (y^ öCrrMyjbexfo 2^2^ men Kandarpa führt, von darpa stolz und derselben wurzel kam, deren
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m vor dem anstofsenden d sich in n wandelte, gerade wie das abstracte subst.
känti desiderium aus kämti erwuchs. Dieser Kama scheint nun freilich noch
nicht in den veden als gott aufzutreten; doch im achten veda, der eine mi-
schung sehr alter mit neuen bestandtheilen enthält, findet sich die wichtige
zu jener griechischen bei Hesiod stimmende meldung, dafs aus des chaos
finsternis alsbald Kama, d. i. lust und Sehnsucht sich hervorgethan habe.
* a/i > n Die gangbaren späteren nachrichten nennen Kama oder Kämadeva einen sohn
^ mme ^ s un< ^ der teuschung, und er wird dargestellt auf einem papagei
Xfcw, reitend, ausgerüstet mit bogen von Zuckerrohr und fünf oder sechs pfeilen,
Pimlt /fcfcfc Hcö^M^l^l^flderen spitzen duftende blumen sind; ob er auch anderes schädliches geschofs
1 entsende, bleibt verschwiegen, flügel scheinen ihm hier unbeigelegt, doch
' ‘ yJL t&xtA'W M dem fluge kommt das reiten auf dem vogel gleich, wie vor Afrodites wagen
I tauben gespannt sind, von käma und duh mulgens zusammengesetzt ist
Kämaduh, der name einer gefeiten wünschelkuh, aus deren euter man alles
was begehrt wird melken kann. Zumal gewinnt bedeutung, dafs Vasanta
der frühling Kämas unzertrennlicher freund ist, die wonne der blühenden
erde trift zusammen mit der liebeswonne, worauf ich hernach zurück komme.
Andere namen des Käma, die hier fast nur angeführt werden mögen, sind
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j Ananga der leiblose, Manmatha der herzbewegende, Manohara der herz-
f wu^4t.l22^. greifende, in beiden letzten liegt enthalten manas mens oder jusvog, folglich
Warto-ral^a uouu)W =■ wieder unser minne, die minne, die liebe heifst manobhava, im herzen ent-
h. 1 y? A Soyyxca, l (8|,
CalTtu ifozrav*. ptyy o -* sprangen. Rati oder Rati voluptas ist gemahlin des Käma, vgl. das sl. rad
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lubens, radost laetitia. da auch Kamalä eine benennung des lotus ist, be-
>\^C/ajpM^ s tätigt sich vielleicht dadurch was vorhin über padma gesagt wurde.
Es ist zeit zu dem deutschen gott vorzurücken, dessen aufnahme,
glaube ich, nun von allen seiten vorbereitet sein wird, ich habe ihn längst
erkannt, und er trägt den namen Wunsch, d. i. desiderium, voluntas, amor,
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