©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 204
über den liebesgott.
Woujtoe. vrmo
l[Wi
(Qj
unterschiedne göttin Sif; das goth. sibja, ahd. sippa, ags. sib bedeutet freund-
schaft, folglich liebe und sifi, ahd. sippo einen freund oder verwandten ,
ganz wie freund zu frijon, amicus zu amare gehören, weshalb auch ans ahd.
seffo satelles (Graff 6, 169.) erinnert w r erden darf. Einen männlichen lie
besgott könnte sogar Freyr neben Freyja darstellen (*), in der ganzen nor
dischen sage ist aber keine spur weder eines sohns jener göttinnen, dem die
liebe als amt übertragen sei, noch andrer erotischer genien, es müsten sich
denn über die älfar neue aufschlüsse ergeben, das mannweibliche bricht
doch vor in dem doppelnamen Freyr und Freyja.
Diotima hatte guten grund, von den göttern Eros auszuschliefsen und
als daemon zu bezeichnen, in der götter reihe wäre er das einzige kind
und schon darum kann er als solches nicht den rang mit ihnen theilen, in
seiner natur liegt deutlich etwas elbisches, gleich ihm führen unsere in
Schönheit glänzenden elbe ein geschofs, mit dem sie gefährlich verwunden,
und zur elbkönigin verhalten sie sich wie Eros zur liebesgöttin, seiner mut-
ter, dazu stimmt treffend, dafs eine ganze rotte nackter liebesgötter, eine TConSi'Y
turba minuta, nuda gedacht werden ( 2 ), und das elbische geschlecht schon
darum geflügelt vorzustellen ist, weil es in die gestalt der Schmetterlinge
übergeht, auf diesem grund empfängt auch der liebliche, von Apulejus jf ^ y+x.*** ^ 2$^
warm erzählte, noch in unsere kindermärchen lebendig herabreichende my- ^ a ^ ^
thus von Amor und Psyche sein rechtes licht, es ist der bund zwischen Eros ~
und der sehnenden seele; selbst Augustin läfst die seele mit ihren flügeln tftkrwnyvu>vtmW
sich zu gott aufschwingen: quisquis dilexit deum, animam habet pennatam ^ XoW e ny irr tu
liberis alis volantem ad deum, was ein christlicher prediger des mittelalters
näher ausführt ( 3 ). hier stehn wir unmittelbar an jenen platonischen seelen.
die sich zur ewigen Schönheit zurück sehnen und die irdische liebe ist zur r r7
geistigen, himmlischen verklärt: darum eben gab es einen doppelten Eros, ^ «w vom« J ^
den gemeinen und den himmlischen, und des Eros anschlufs an Hermes,
>ov
* ** °°r J
jjUvtl 'TVUÄ tA&M*
7Y- -
(*) wobei des Fricco simulacrum ingenti priapo fictum (deutsche myth. 193. 1209.)
von gewicht ist, und Uglctnog von der wurzel pri.
( 2 ) Propertius 3, 24. bei Ovid aber met. 10, 515 heilst es von einem neugebornen kinde:
qualia namque
corpora nudorum tabula pinguntur Amorum
talis erat.
Ein mbd. dichter läfst sogar frau Liebe als kind gemahlt werden (Diut. 2, 104.)
( 3 ) Haupts Zeitschrift 7, 144.
lOÄ-ri«. fcetc A£l,l3-' -jJ \ , B 2 , ^ 0 irt [
. ) *^3^* ^ va^ votv ty\i rr soacTvwo- ^ ^ ^
7 d£ (diyr!r / *\ IA^_ Vo-r^Jj ' C>ai VJn v
n .
//Inwu. Va nui4\>f(! f bu. [cMr ti^*- ,. I ^ ^
^ TAW, «*( »4 *■ <w -~
<*%«***.-*- - 7i C * itV 4f.
r..,. - ut
0)
<7^ ik der '-(nieK 7mm*- fierf.
twinns oeTnW Qx&i]\/V^. 7.^3^ .
** ’boa&U; ÖÜa> yJvi /tAjtoJl o5) \,
tnreuTV/ nn /n^rv, u • ^ — a
Winkettfc.
^ <K o^rt; C>Ä^
üiu)
u* ^
^ t y yf°
mJLYlWL b^iUs^ViAfJL fany+xy toie u
«LtTniTv^f ;
jl^)w Ta»t.y.
jj Tä./ Ah