Full text: Über das Verbrennen der Leichen

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Jacob Gbimm 
der rede volgeten sie mite, 
wan ez was der Hute site. 
uf hoher ze hant si träten, 
ir toten, die sie häten, 
die brantens mit ir ziuge 
(yürwär ich niht enliuge): 
spere, Schilde, briinje, pfert, 
helme, keyen unde swert 
brante man durch ir willen, 
da mit solden sie stillen 
den tiuvel in jener werlte dort, 
so gröz torheit wart nie gehört. 
von dem was seine eignen Vorfahren thaten hatte dieser dichter nichts ge- 
hört, die mitverbrannten waffen und thiere, wähnte man, würden gleich 
den ins grab gelegten gegenständen im neuen leben hergestellt und ihren 
alten eignem zu dienste sein. Diese Samen bildeten den kern der alten 
Preufsen, welche zum littauischen stamm gehörend, auch den Samogeten 
(im gedieht Sameiten genannt) benachbart und verwandt waren, die Sa- 
meiten müssen aber nicht minder ihre todten verbrannt haben, wie schon 
daraus folgt, dafs sie ihren göttern menschen zum opfer brannten, z. 4700: 
die gote die sint wol wert, 
daz man brünjen unde pfert 
und ouch rische man da mite 
brenne nach unser site. 
Dirc Potter, ein holländischer dichter schon aus dem beginn des 15 jahrh. 
erzählt in der Minnen lop 1, 509-524 von einem heidnischen volk, das er 
nicht näher nennt: 
want het is noch huden mede 
over al heidenscip ene sede, 
als coninc of hoghe vorsten sterven, 
so plachmen him daer bi te werven 
hören heimelixten camerlinc 
ende merrien melc, dits wäre dinc, 
die graeftmen mede mitten here, 
dat houden si vor grote ere, 
want si meinen, twaer grote schände, 
dat hoer her in enen anderen lande 
comen soude sonder ghesinde 
ende sonder dranc diemen minde:
	        

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