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über das verbrennen der leichen.
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 203
Ka^fe. Sti.irn.
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als es geschichtet ist, werfen sie die unschuldige ins feuer:
sä kastade de liten Kerstin pä rödaste bäl,
und sie jammert über das rothe kissen, den blauen polster, auf welchen sie
schlafen solle:
mina dynor brinna röda, mina bolstrar brinna blä,
gud näde mig liten Kerstin, som skall sofva deruppä! ßcrfäw
man vergleiche dazu die ausdrucksweisen s. 315. 317. 319 und zumal 352.
373, so wie in dänischen liedern (D. Y. 3, 339. 340).
Dennoch mag in bäl ursprünglich der begrif der flamme selbst gelegen
haben, wie ich aus dem lappischen buolam flagro, finnischen palan flagro,
palo incendium, slavischen paliti urere folgre, und jenes irische bealteine,
worin man tine durch feuer, beal aus eines gottes namen deutet (deutsche
myth. s.579), ja der name des verbrannten gottes Baldr, ags. Baeldäg könnte
dabei in betracht kommen, jedenfalls schlägt hier eine uralte, weitverbrei
tete wurzel ein. In Bchuslän heifst mittsommer oder das sunwendfeuer
noch heute häbäln, das hochfeuer, der hohe scheiterhaufe ( 1 ). ^ Kfcöu kW
Seltner als bäl wird das altn. hladi strues verwandt, vonhlada struere, \)W
acervare, ags. bael hladan, slav. klasti; ferner altn. köstr, gleichfalls strues von
kasta aufwerfen, wozu sich noch das einfachere kös congeries, vielleicht das
dän. kost (besen, a congerendo, converrendo) halten läfst. Ssem. 268 b.
heifst es:
hladit er iarlar eikiköstinn,
lätid bann und hlmni haestan verda,
schichtet den eichnen häufen, lafst ihn hoch aufsteigen unter dem himmel.
Noch einen ausdruk weifs ich nicht befriedigend zu deuten, die Wörterbü
cher geben budlüngr (auch bolüngr, bulüngr), rafta budlüngr strues ligno-
rum. nun ist raftr, ags. räfter tignum; bezeichnete budli, ahd. putilo praeco,
lictor, so wäre rafta budlüngr, perticarum praeco, princeps = rogus? wahr
scheinlich geht die benennung blofs auf die holzschicht und nicht auf pyra.
Die Dänen nennen einen Scheiterhaufen brändestabel oder vedkast,
den entzündeten, brennenden aber baun, den hügel, worauf er glüht, bau-
nehöi. in diesem worte hat man den diphthong au wie anderwärts (gramm.
\, 523) zu fassen, folglich wird baun hervorgegangen sein aus baven = ags.
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( i ) Dybecks runa 1844 s. 21
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