über das verbrennen der leichen. 51
Grimm Nr. Dr 203
Nicht übergangen werden darf aber was Saxo p. 87 Steph. 234 Müll,
von seinem dritten Frotho anführt: lege cavit, ut quisquis paterfamilias eo
conciderat bello cum equo omnibusque armaturae suae insignibus tumulo
mandaretur. quem si quis vespillonum scelesta cupiditate tentasset, poenas
non solum sanguine, sed etiam inbumato cadavere daret, busto atque inferiis
cariturus. si quidem par esse credebat, ut alieni corruptor cineris nullo
funeris obsequio donaretur, sortemque proprio referret corpore, quam in
alieno perpetrasset. centurionis vero vel satrapae corpus rogo propria nave
constructo funerandum constituit; dena autem gubernatorum corpora unius
puppis igne consumi praecepit: ducem quempiam aut regem proprio injectum
navigio concremari. Dies alles scheint kein allgemeines leicbengesetz, son
dern blofse anordnung für den eben beendigten heerzug, daher auch der
frauen und unfreien nicht erwähnt wird; aber die abstufung der verschiednen
bestattungsweisen ist merkwürdig, die vornehmen sollen auf holzstöfsen im
schif, zehn zusammen oder einzeln verbrannt, die übrigen krieger blofs mit
pferd und rüstung im hügel beerdigt werden; es wird [für sie keiner bren- cjlyilK oJAq^
nung gedacht und doch könnte sie vorausgesetzt sein, da der hier bedrohte
leichenraub auch an hügeln verbrannter denkbar wäre.
Von Hotherus heifst es p. 41 St. 119 Müll.: Gelderum Saxoniae re
gem, eodem consumptnm bello, remigum suorum cadaveribus superjectum
ac rogo navigiis exstructo impositum pulcherrimo funeris obsequio extulit.
cineres ejus perinde ac regii corporis reliquias non solum insigni tumulo tra-
didit, verum etiam plenis venerationis exequiis decoravit.
Nach dieser stelle, nach Frothos anordnung und nach dem mythus
von Balders tod wurden die leichname der äsen, könige, und helden auf
schiffen verbrannt, die man sobald der scheiterhaufe entzündet war, der
flutenden see überliefs; nach Yngl. saga cap. 27 befahl der todwunde Haki
auf einem schif den Scheiterhaufen zu entzünden: göra bäl ä skipinu, Haki
var lagidr a bälit, geck skipit logandi üt um eyjar l haf. Hier also empfien-
gen beide elemente, feuer und wasser, den todten gemeinschaftlich, dieser
merkwürdige gebrauch scheint zusammenzuhängen mit der weit umgreifenden
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Während in Islendinga bök cap. 7 das aussetzen der kinder und essen des pferdeileisches (barn-
ütburd, hrossakiötsät) als heidnisch bezeichnet ist, steht der leichenbrand (daudra brenna) nicht
auf gleicher linie und mufs früher abgekommen sein.